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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und zu Boden fallen zu lassen.
    Robillard ließ einen Ball klebrigen Schleims aus seinem Zauberstab schießen, mit dem er auf Wulfgars Beine zielte, um sie an der Wand zu halten. Der große Mann warf sich wild umher, aber mit gefesselten Handgelenken und an die Wand gepressten Beinen bewirkten seine Bewegungen nur, dass der Schmerz in seinen Schultern noch stechender wurde.
    Robillard trat zischend und schnaubend zu ihm und wisperte einen Zauber. Der Magier griff nach Wulfgars Unterleib und schickte einen elektrischen Schock in den Mann, der diesen vor Pein aufheulen ließ. »Nein!«, sagte Deudermont und kämpfte sich wieder auf die Beine. »Aufhören.«
    Robillard packte noch einmal heftig zu und wirbelte dann herum, das Gesicht grimmig verzerrt. »Brauchst du noch mehr Beweise, Kapitän?«, stieß er hervor.
    Deudermont wollte darauf etwas erwidern, fand aber keine passende Antwort. »Lass uns diesen Ort verlassen«, sagte er. »Es wäre besser, wenn wir gar nicht erst hergekommen wären«, murmelte Robillard.
    Wulfgar war wieder allein und hing weniger schmerzhaft herab, bis sich Robillards Geschoss aus dem Zauberstab auflöste, denn der Schleim trug einen Teil seines Gewichts. Schon bald hing er wieder ausschließlich an den Handschellen, und seine Muskeln verkrampften sich vor erneuter Pein. Er fiel wieder zurück in seine Hölle, und zwar tiefer und weiter ins Dunkel als je zuvor.
    Er wollte eine Flasche, um hineinzukriechen, er brauchte die brennende Flüssigkeit, um seinen Geist von der Folter zu befreien.

Ihre wahre Familie
    »Kaufmann Banci wünscht, mit dir zu sprechen«, verkündete Verwalter Temigast, als er in den Garten trat. Lord Feringal und Meralda hatten bewegungslos dagestanden und die Düfte und den Anblick der Blumen genossen, während der Sonnenuntergang orangefarben über dem dunklen Meer erstrahlte.
    »Bring ihn hier heraus«, erwiderte der junge Mann, der nur allzu gerne seinen neuesten Triumph präsentieren wollte.
    »Es ist besser, wenn du zu ihm gehst«, sagte Temigast. »Banci ist ein nervöser Mann, und er ist in Eile. Er wird keine angenehme Gesellschaft für die liebe Meralda sein. Ich befürchte, er würde die Stimmung hier im Garten kaputtmachen.«
    »Das können wir natürlich nicht zulassen«, stimmte ihm Lord Feringal zu. Nachdem er Meralda zugelächelt und ihre Hand getätschelt hatte, ging er zu Temigast hinüber.
    Feringal schritt an dem Verwalter vorbei, und Temigast zwinkerte Meralda zu, um sie wissen zu lassen, dass er sie gerade vor einem langatmigen und langweiligen Treffen bewahrt hatte. Die junge Frau war ganz und gar nicht beleidigt darüber, ausgeschlossen zu werden. Außerdem erstaunte sie die Schnelligkeit, mit der Feringal dem Verwalter zugestimmt hatte.
    Jetzt hatte sie die Möglichkeit, den wunderbaren Garten ganz allein zu genießen, die Blumen zu berühren, ihre seidigen Blätter zu spüren, in ihren Düften zu schwelgen, ohne dem beständigen Druck eines verliebten Mannes ausgesetzt zu sein, der jeder ihrer Bewegungen mit den Augen und Händen folgte. Sie ließ den Augenblick auf sich wirken und schwor sich, dass sie viele solcher Momente allein in diesem Garten verbringen würde, nachdem sie Herrin der Burg geworden war.
    Aber sie war nicht allein. Sie drehte sich rasch um und erblickte Priscilla, die sie beobachtete.
    »Immerhin ist es mein Garten«, sagte die Frau kalt und machte sich daran, ein Beet strahlend blauer Kornblumen zu gießen.
    »Das hat Verwalter Temigast mir erzählt«, erwiderte Meralda.
    Priscilla reagierte nicht darauf und schaute nicht einmal von ihrer Arbeit auf.
    »Es hat mich überrascht, dies zu hören«, fuhr Meralda fort, und ihre Augen wurden dabei schmal. »Schließlich ist er wunderschön.« Das ließ Priscillas Blick hochschnellen. Die Frau erkannte Beleidigungen sehr rasch. Mit böse gerunzelter Stirn schritt sie auf Meralda zu. Einen Moment lang glaubte die jüngere Frau, Priscilla würde versuchen, sie zu schlagen, oder vielleicht ihren Wassereimer über ihr ausleeren.
    »Nein, was bist du doch für ein hübsches Ding«, sagte Priscilla.
    »Und nur jemand, der so hübsch ist wie du, könnte natürlich einen so schönen Garten anlegen.«
    »Innere Schönheit«, erwiderte Meralda, und wich keinen Zoll zurück. Sie erkannte, dass ihre Haltung die herrische Priscilla wirklich kalt erwischt hatte. »Und ja, ich verstehe genug von Blumen, um zu wissen, dass es die Art ist, wie du zu ihnen sprichst und sie berührst, die sie

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