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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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alten Groll gäbe.«
    Der Eindringling starrte ihn weiter an, ohne Neugier oder Ärger zu zeigen, sodass Morik keinerlei Hinweise bekam, ob seine Ausflüchte irgendeine Wirkung zeitigten.
    »Telsburgher ist bereit, sie mir zu verkaufen«, fügte Morik rasch hinzu, »und zwar zu dem ausgemachten Preis. Sein Zögern hängt nur mit seiner Angst vor Magistrat Jharkhelds Vergeltung zusammen. Dieser böse Mann hegt einen alten Groll. Er weiß, dass ich wieder in der Stadt bin, und er will mich wieder zurück in seinen Sträflingskarneval schleifen. Auf Befehl seiner Vorgesetzten hin kann er das jedoch nicht, wie mir zugetragen wurde. Sag Jarlaxle dafür meinen Dank.« »Du dankst Jarlaxle, indem du seine Befehle ausführst«, erwiderte der Mann, und Morik trat nervös von einem Bein aufs andere. »Er hilft dir, damit seine Börse gefüllt wird, nicht um sein Herz mit guten Gefühlen zu füllen.«
    Morik nickte. »Ich habe Angst, gegen Jharkheld vorzugehen«, erklärte er. »Wie weit kann ich gehen, ohne den Zorn der mächtigeren Kräfte von Luskan zu erregen? Würde ich nicht im Endeffekt vielleicht sogar der Börse von Jarlaxle schaden?«
    »Um Jarlaxle brauchst du dich nicht zu sorgen«, antwortete der Mann in einem so entschiedenen Tonfall, dass Morik nicht anders konnte, als jedes seiner Worte zu glauben. »Führe deine Befehle aus.« »Aber…«, setzte Morik an.
    »In dieser Nacht«, fiel ihm der andere ins Wort, bevor er sich umdrehte und zur Tür ging.
    Seine Hände wirbelten direkt vor Moriks erstaunten Augen in raschen Kreisen herum, während eine Falle nach der anderen sich öffnete. Morik hatte mehrere Minuten gebraucht, um die Tür zu öffnen, und das, obwohl er jede Falle und jedes Schloss auf das Genaueste kannte, sie selbst scharf gemacht hatte und alle Schlüssel für die drei angeblich hochkomplizierten Schlösser besaß. Jetzt jedoch schwang sie nach nicht einmal zwei Minuten auf.
    Der Mann schaute kurz zu Morik zurück und warf ihm etwas vor die Füße. Einen Draht.
    »Der an deiner untersten Falle hatte sich überdehnt und war nutzlos geworden«, erklärte der Mann. »Ich habe ihn für dich repariert.«
    Er ging hinaus und schloss die Tür. Morik hörte das rasche Klicken, als die Schlösser und Fallen wieder in Funktion gesetzt wurden.
    Der Gauner ging vorsichtig zu seinem Bett und schob die Decken zur Seite. In die Matratze war ein Loch geschnitten worden, das genau den Umrissen des Eindringlings entsprach. Morik stieß ein hilfloses Lachen aus – sein Respekt vor Jarlaxles Bande hatte sich gerade vervielfacht. Er brauchte nicht einmal zu seiner fallengesicherten Amphore hinüberzugehen, um zu wissen, dass die darin befindliche Kugel jetzt eine Fälschung war. Das Original hatte gerade sein Zimmer verlassen.
    Entreri blinzelte, als er in die Nachmittagssonne von Luskan hinaustrat. Er schob eine Hand in die Tasche, um das magische Objekt zu betasten, das er Morik entwendet hatte. Über diese kleine Kugel hatte sich Rai-guy geärgert. Als er Morik höchstpersönlich aufsuchen wollte, hatte sie seine Magie abgewiesen, was sicherlich auch jetzt noch der Fall war. Dieser Gedanke amüsierte Entreri aufs Höchste. Bregan D'aerthe hatte fast zehn Tage gebraucht, um die Quelle zu entdecken, die Morik so plötzlich vor spionierenden magischen Blicken abschirmte. Aus diesem Grund hatte man Entreri geschickt. Er machte sich keine Illusionen darüber, dass diese Reise etwas mit seinem Geschick als Dieb zu tun hatte. Die Dunkelelfen waren sich einfach nicht sicher, wie stark Moriks Widerstand sein würde, und sie dachten nicht daran, bei der Aufklärungsmission das Leben eines ihrer Brüder zu riskieren. Jarlaxle wäre mit Sicherheit nicht erfreut zu erfahren, dass Rai-guy und Kimmuriel den Meuchelmörder gezwungen hatten zu gehen, aber die beiden wussten, dass Entreri ihrem Anführer gegenüber schweigen würde.
    Und so hatte Entreri eben den Botenjungen für die beiden mächtigen und verhassten Dunkelelfen gespielt.
    Die Anweisungen, die Kugel an sich zu nehmen und die Sache mit Morik zu einem Ende zu bringen, waren nachdrücklich und präzise gewesen. Er sollte das Artefakt beiseite schaffen und dann die magische Signalpfeife benutzen, die Rai-guy ihm gegeben hatte, um die Dunkelelfen im fernen Calimhafen zu benachrichtigen. Damit hatte er es jedoch keineswegs eilig.
    Er wusste, dass er Morik hätte töten sollen, sowohl wegen seiner Dreistigkeit, sich abzuschirmen, als auch wegen seiner Unfähigkeit, die

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