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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Juwelen zu beschaffen. Rai-guy und Kimmuriel würden natürlich auf einer solchen Bestrafung beharren. Nun würde er sein Vorgehen irgendwie rechtfertigen müssen, um Morik zu schützen.
    Er kannte Luskan recht gut, da er bereits mehrmals in der Stadt gewesen war, einschließlich eines längeren Aufenthalts vor erst wenigen Tagen, als er, gemeinsam mit anderen Agenten der Drow, Genaueres über das magieabweisende Objekt Moriks herausgefunden hatte. Als er jetzt durch die Straßen wanderte, drangen schon bald die Schreie und Anfeuerungsrufe des bösartigen Sträflingskarnevals an seine Ohren. Er trat gerade auf den hinteren Teil des quadratischen Platzes hinaus, als einem armen Tropf die Eingeweide herausgezerrt wurden wie ein langes Seil. Entreri nahm das Spektakel kaum wahr und richtete seine Aufmerksamkeit stattdessen auf die zwergenhafte, in eine Robe gehüllte Gestalt mit scharfen Zügen, die die Folterung überwachte. Der Mann schrie das sich windende Opfer an und riet ihm, hier und jetzt seine Kumpane preiszugeben, bevor es zu spät war. »Sichere dir die Chance auf ein angenehmeres Jenseits!«, kreischte der Magistrat mit einer Stimme, die ebenso scharf war wie seine wütenden kantigen Gesichtszüge. »Jetzt! Bevor du stirbst!«
    Der Mann heulte nur laut. Entreri hatte das Gefühl, dass er schon längst den Punkt überschritten hatte, wo er die Worte des Magistrats auch nur verstehen konnte.
    Er starb kurz darauf, und das Spektakel war vorüber. Die Leute schickten sich an, den Platz zu verlassen, und die meisten nickten sich lächelnd zu und diskutierten angeregt über die gute Vorstellung, die Jharkheld heute geboten hatte. Das war alles, was Entreri zu wissen brauchte.
    Er huschte von Schatten zu Schatten und folgte dem Magistrat den kurzen Weg von dem Platz zu dem Turm, in dem sowohl die Quartiere der Beamten des Sträflingskarnevals als auch die Kerker untergebracht waren, in denen sich jene befanden, die schon bald die öffentliche Folterung würden erdulden müssen.
    Er dachte kurz an den glücklichen Umstand, Moriks Kugel bei sich zu haben, denn sie würde ihm einen gewissen Schutz vor Zauberern bieten, die möglicherweise angeheuert worden waren, um den Turm zu bewachen. Er brauchte sich also nur um Wachposten und mechanische Fallen zu kümmern. Beides bereitete Artemis Entreri keine Sorgen.
    Er betrat den Turm, als die Sonne gerade im Westen unterging.
    »Sie haben zu viele Verbündete«, beharrte Rai-guy. »Sie würden verschwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen«, erwiderte Jarlaxle mit einem breiten Grinsen. »Einfach so.« Rai-guy stöhnte und schüttelte den Kopf, während Kimmuriel, der es sich auf der anderen Seite des Raumes in einem Plüschsessel bequem gemacht und ein Bein über die gepolsterte Lehne gelegt hatte, zur Decke hochblickte und die Augen verdrehte.
    »Ihr zweifelt noch immer an mir?«, fragte Jarlaxle in einem leichten, harmlosen Tonfall, in dem keinerlei Drohung mitschwang. »Bedenkt, was wir bereits hier in Calimhafen und auf der Oberfläche erreichen konnten. Wir haben Agenten in mehreren wichtigen Städten, darunter auch in Tiefwasser.« »Wir prüfen mögliche Agenten in anderen Städten«, berichtigte Rai-guy. »Bislang haben wir nur einen, der für uns arbeitet, nämlich diesen kleinen Gauner in Luskan.« Er machte eine kleine Pause, warf seinem psionischen Gegenüber einen kurzen Blick zu und lächelte. »Vielleicht.«
    Kimmuriel grinste leise, als er an ihren zweiten Agenten dachte, der jetzt in Luskan arbeitete, ohne dass Jarlaxle auch nur ahnte, dass er Calimhafen verlassen hatte.
    »Die anderen haben bislang nur vorläufigen Status«, fuhr Rai-guy fort. »Einige sind viel versprechend, andere nicht so sehr, aber keiner von ihnen verdient bereits die Bezeichnung Agent.«
    »Dann also bald«, meinte Jarlaxle und beugte sich in seinem bequemen Sessel nach vorn. »Bald! Sie werden zu profitablen Partnern werden, oder wir finden andere – das ist angesichts der Gier der Menschen keine schwierige Aufgabe. Die Lage hier in Calimhafen … schaut Euch um. Könnt Ihr unsere Klugheit in Frage stellen, hierher zu kommen? Die Juwelen und Edelsteine strömen geradezu herein, direkt zu einer DrowBevölkerung, die begierig ist, ihren Besitz über den begrenzten Wohlstand von Menzoberranzan hinaus zu vergrößern.« »Wir können uns wahrlich glücklich schätzen, wenn die Häuser von Ched Nasad zu dem Ergebnis gelangen, dass wir ihre Wirtschaft unterminieren«, bemerkte Rai-guy,

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