Die Verlobte des Prinzen
Fast, aber nicht ganz. „Ich wusste nicht, dass Ninjas Gedanken lesen können. Und es ist ein Kater. Ich bin viel zu oft unterwegs, um einen Hund halten zu können. Meine Nachbarin kümmert sich meist um ihn.“
„Nicht nötig, deine Nachbarin zu belasten. Meine Leute kümmern sich um alles, so wie um die Sicherheit deiner Schwester.“ Er begann, Instruktionen einzutippen.
Wie einfach es doch wäre, ihn einfach machen zu lassen, vor allem, da alles, was er anbot, wirklich hilfreich war. „Das ist nett von dir. Danke.“
Er machte eine abwehrende Handbewegung und fuhr fort, seine Nachricht einzugeben. „Und falls du vorhattest, Sachen einzupacken, vergiss es. Ich bin schon dabei, alles, was du brauchst, zu bestellen. Morgen früh hast du eine neue Garderobe.“
Kate schaute an ihrem Secondhandkleid herunter. „Zeit für Aschenputtel, sich zu verändern?“
„Glaub mir, du brauchst dich nicht zu verändern. Sogar in diesem … äh …“ Zum ersten Mal fehlten ihm die Worte, und er runzelte die Stirn.
„In diesem schrecklichen Secondhandfummel meinst du?“ Sie fand sein Zögern – das erste Anzeichen menschlicher Gefühle – ein wenig beunruhigend … und ganz charmant. „Keine Angst, damit beleidigst du mich nicht. Mir ist es nicht peinlich, dass mein Bankkonto kleiner ist als deins. Das ist einfach eine Tatsache.“
„Sehr schön, dass du unsere Zeit nicht mit sinnlosen Streitereien vergeudest. Welche Kleidergröße hast du?“
„Achtunddreißig.“
„Okay.“ Er tippte fleißig weiter. „Schuhgröße?“
„Neununddreißig. Schmal.“
„BH?“
Sie schnappte nach Luft. „Wie bitte?“
„Was hast du für eine Körbchengröße?“ Er hob eine Augenbraue. „Einige der Abendkleider sind mit einem eingenähten BH versehen. Da kann man zwar notfalls noch kleine Änderungen vornehmen, aber es ist schon ganz hilfreich, wenn man einen Anhaltspunkt hat.“
Kate zwang sich, dem Drang zu widerstehen, die Hände auf die Brust zu pressen … auch wenn es ihr sehr schwerfiel. „Fünfundachtzig D.“
Sein Blick blieb auf das iPhone gerichtet, doch langsam breitete sich ein sinnliches Lächeln auf seinen Lippen aus. Die Luft zwischen ihnen schien auf einmal zu knistern, und Kate spürte, dass ihre Brustknospen sich aufrichteten und gegen das enge Kleid drängten. Dieser Mann war eindeutig zu dreist. Und verlockend. Schließlich steckte er das iPhone weg und schenkte ihr wieder seine Aufmerksamkeit.
„Die neue Garderobe – einer Prinzessin würdig – ist morgen früh da, jedenfalls erst einmal genügend Sachen für die nächsten Tage. Der Rest, den du für diesen Monat brauchst, kommt bis zum Ende der Woche.“ Er griff über den Tisch und rückte den Ring wieder in die Mitte ihres Fingers.
Diese einfache Berührung brachte sie genauso durcheinander wie der Kuss vorhin, und dieses Mal waren sie allein. Duartes Blick wanderte zu ihrem Mund, und seine braunen Augen wurden vor Verlangen ganz dunkel.
Er hatte erklärt, dass sie beide einen Vorteil aus dieser Verlobung ziehen würden, doch im Augenblick fragte Kate sich, ob er vielleicht noch auf etwas anderes aus war. Konnte es sein, dass er tatsächlich so scharf darauf war, sie in sein Bett zu locken, dass er dafür sogar Medienberichte in Kauf nahm?
Nein, das war so weit hergeholt, dass sie sich schon albern und eingebildet vorkam, weil sie es überhaupt in Betracht zog. Rache schien eine viel logischere Erklärung für das verführerische Funkeln in seinen Augen.
Wie auch immer, sie musste auf der Hut bleiben. „Danke. Ich werde darauf achten, dass der Redakteur, der die Storys zu meinen Fotos verfasst, dir perfekte, prinzenwürdige Manieren zuschreibt.“
„Du brauchst mir nicht zu danken. Die Ausgaben für ein paar Kleider und BHs mit Körbchengröße fünfundachtzig D fallen nicht ins Gewicht.“
Ihre Finger schlossen sich unter seiner Berührung zu einer Faust. „Ich meinte eigentlich deine Fürsorge um meine Katze.“
„Das hat auch nichts mit Nettigkeit zu tun. Ich möchte nur, dass alles erledigt ist, bevor wir abreisen.“
Dieser Mann hatte solch ein dominantes Auftreten, dass er eine Person mühelos in den Schatten stellen konnte. „Natürlich werde ich auch erwähnen müssen, dass du herrschsüchtig bist.“
„Ich würde mich eher als zupackenden Menschen verstehen.“
„Du wärst ein guter General geworden.“
Er zeichnete eine Spur von ihrem Ringfinger zu der Ader, in der ihr Puls heftig schlug. „Wie kommt es,
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