Die Verlobte des Prinzen
nach ihr. Sie schob die Finger weiter unter sein Jackett und zog ungeduldig an seinem Hemd.
Als er die Hand in ihr Haar schob, fielen die winzigen Diamanten zu Boden und klirrten leise.
„Duarte“, flüsterte sie.
„Wir sammeln sie später auf.“ Das war alles unwichtig, das Einzige, was zählte, war Kate. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich je so sehr danach gesehnt hatte, eine Frau zu lieben.
Natürlich hatte er auch noch niemanden wie Kate getroffen.
Sein Telefon vibrierte, und Kate erstarrte. Doch Duarte wollte keinen Gedanken an sein Handy verschwenden, wenn Kate ein viel stärkeres Beben in ihm auslöste.
„Vergiss das Telefon.“ Er zog sie näher, doch es war noch immer nicht nahe genug.
„Vielleicht ist es wichtig“, sagte sie leise. Noch einmal gab sie ihm einen schnellen Kuss. „Vielleicht ist es Javier mit Neuigkeiten. Oder etwas noch Wichtigeres“, beharrte sie zwischen kleinen Küssen. „Du hast gesagt, dass dein Vater krank ist. Geh lieber ran, sonst bereust du es hinterher womöglich.“
Langsam drangen ihre Worte in sein von Lust umnebeltes Gehirn. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Nichts, und das war genau das Problem. In Kates Gegenwart konnte er nicht klar denken.
Er zog das Handy heraus und schaute aufs Display. Angst erfüllte ihn.
„Duarte, ist alles okay?“ Sie rutschte von seinem Schoß.
„Das war mein Bruder Antonio.“ Er langte nach dem Fahrstuhlknopf und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Antonios Anruf um diese Zeit konnte nur bedeuten, dass etwas mit seinem Vater war. „Lass uns in unsere Suite gehen. Ich muss ihn sofort zurückrufen.“
Kate stand im begehbaren Kleiderschrank, der fast die Größe ihrer Wohnung hatte, und schlüpfte aus dem Kleid, bevor sie es sorgfältig auf einen Bügel zum Rest ihrer extravaganten Garderobe hängte. Noch einmal strich sie es glatt und nahm dabei einen Hauch von Duartes Zedernduft wahr, der sofort Erinnerungen an die Fahrstuhlfahrt eben weckte.
Als sie in die Suite zurückgekehrt waren, hatte Duarte sie gebeten, ihn allein zu lassen, während er mit seinem Bruder telefonierte. Am liebsten wäre sie bei ihm geblieben und hätte ihm, wenn nötig, stillen Trost gespendet. Doch zweifellos würde der stolze Prinz keine offenen Sympathiebekundungen dulden. Offenbar sparte er sich hemmungslose Emotionen für Fahrstuhlbegegnungen auf.
Ihr Körper kribbelte noch immer nach der Umarmung, und bei der Erinnerung daran, wie sie auf seinem Schoß gesessen und seine Erregung deutlich gespürt hatte, erzitterte sie wohlig.
Wie anders der Abend wohl verlaufen wäre, wenn Duarte nicht angerufen worden wäre? Sie hätte es nicht bei einem Kuss belassen. Wahrscheinlich wäre jetzt in diesem Moment ihr Traum vom Sex im Fahrstuhl wahr geworden.
Oder sie wären hier, in ihrem Zimmer gelandet, wo er ihr langsam die Seidenstrümpfe ausgezogen hätte. Die Frage war, was nun geschah? Würden sie sofort abreisen? Oder noch über Nacht hierbleiben?
Sie war es gewohnt, kurzfristig umzudisponieren. Aus diesem Grund hatte sie immer Wechselwäsche in ihrer Kameratasche. Eine Kameratasche, die weder ein Monogramm trug noch aus echtem Leder war. Wieder einmal war sie fassungslos, dass sie tatsächlich mit einem echten Prinzen eine Suite teilte und so tat, als wäre sie seine Verlobte.
Im Zimmer nebenan klingelte ihr Handy, und Kate bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Sie hatte ihre Schwester heute noch nicht angerufen, obwohl sie es versprochen hatte. Schnell schnappte sie sich ein übergroßes T-Shirt aus der Kameratasche und zog es über, während sie durchs Zimmer lief.
Ohne auf das Display zu schauen, griff sie nach dem Telefon. „Hallo? Jennifer?“
„Tut mir leid, nein“, antwortete ihr Chef vom Global-Intruder.
Harold Hough hielt seine Klatschkolumne im Internet durch schiere Entschlossenheit am Leben. Sie hätte wissen müssen, dass es ihr, trotz aller Bemühungen, nicht lange gelingen würde, ihm auszuweichen.
„Gibt es etwas Wichtiges? Ist schon ein bisschen spät für einen Anruf, finden Sie nicht?“
„Seit Sie berühmt sind, sind Sie ziemlich schwer zu erreichen. Sie haben uns einfache Leute wohl vergessen, was?“
Stumm seufzend ließ Kate sich auf die Bettkante fallen. „Ich habe Ihnen doch geschrieben, dass mein Verlobter nichts dagegen hat, wenn ich mit Ihnen spreche. Ich schicke Ihnen weiteres Material, sobald Prinz Duarte und ich es besprochen haben.“
Leichter Groll regte sich in ihr. Zum Glück hatte
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