Die Verlockung des Glücks Teil 2
mir so wichtig, Sophie. Und ich wünschte, du würdest mir ein bisschen mehr vertrauen.“
Dann höre ich, wie er aufsteht und die Treppe h inunter geht. Meine Augen füllen sich erneut mit Tränen.
Kapitel 16
Nachdem ich mich irgendwann dazu überwunden habe, mich endlich hinzulegen, kann ich nicht einschlafen. Nicht bei ihm zu sein, nicht bei Matt zu liegen, obwohl er hier und mir so nahe ist, fühlt sich falsch und widerlich an.
Unruhig drehe ich mich von einer Seite auf die andere, doch Ruhe finden kann ich keine.
Ich weiß nicht, warum ich vorhin so wütend geworden bin, so enttäuscht gewesen bin und ihm nicht geglaubt habe .
Vielleicht sitzen die Verletzungen aus meiner Vergangenheit einfach zu tief, um mich durch so etwas nicht treffen zu lassen. Ich habe ja ohnehin Schwierigkeiten, Männern zu vertrauen. Und wenn dann solche Dinge wie heute dazu kommen … dann wird das dauerhafte, unterschwellige Misstrauen in mir mit Gewalt an die Oberfläche gezerrt und zum Leben erweckt.
Warum nur glaube ich Chelsea mehr als Matt? Ich kenne sie ja kaum und das alles ergibt überhaupt keinen Sinn. Und selbst wenn sie die Wahrheit sagen würde: Matt hätte ja tun und lassen können, was er wollte. Ich habe schließlich immer viel Energie darin verwendet, ihm klar zu machen, dass wir keine Beziehung führen.
Da ss ich jetzt hier liege, frustriert, enttäuscht, aufgewühlt, den Tränen nahe und vor allem allein, habe ich genaugenommen nur einer einzigen Person zuzuschreiben. Nämlich mir selbst.
Ich fühle mich so energielos, so verzweifelt und so entsetzlich alleine in diesem Moment, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Im Prinzip wäre es ja ganz einfach. Ich könnte aufstehen und zu ihm gehen. Ich könnte mich in seine starken Arme kuscheln und ihm sagen, dass es mir leid tut. Und alles wäre wieder in Ordnung. Ja, ich könnte . Theoretisch. Wenn da nur nicht mein verdammter Stolz im Weg wäre. Erst einen Aufstand proben und dann angekrochen kommen ist nicht unbedingt das, was ich mir unter einem gelungenen und glaubwürdigen Auftritt vorstelle.
Andererseits ist es doch auch bescheuert, sich zu quälen, nur weil man meint, man würde sonst sein Gesicht verlieren. Alles, was ich will ist, dass meine kleine Welt wieder ins Gleichgewicht kommt. Ich will, dass zwischen Matt und mir alles wieder in Ordnung ist. Würde er mich in Zukunft weniger ernst nehmen, nur weil ich jetzt zu ihm gehe? Vermutlich würde es keine Rolle spielen. Und würde es ihm und mir besser gehen, wenn ich es schaffe, über meinen Schatten zu springen? Ganz eindeutig: ja!
Tief seufzend schlage ich entschlossen die Bettdecke zur Seite und stehe auf. Ich sehne mich nach Matt. Nach seiner Nähe, seiner Wärme, seinem Geruch. Nach dem Gefühl von Geborgenheit, das ich immer habe, wenn er bei mir ist.
Barfuß laufe ich die Treppe herunter, tappe durch Empfangssalon und Küche. Als ich die kleine Wendeltreppe, die zu seinem Schlafzimmer führt, bis zur Hälfte hinter mich gebracht habe, bekomme ich plötzlich Zweifel. Was ist, wenn er jetzt wütend auf mich ist und sich gar nicht freut, wenn ich zu ihm komme, sondern mich abweist? Zögerlich bleibe ich stehen und überlege, ob ich lieber wieder umdrehe und zurück in mein Zimmer flüchte.
Ich fühle mich in meiner innersten Seele gerade so wund und verletzlich, dass ich nicht weiß, was es mit mir machen würde, wenn er mich jetzt verstößt. Vielleicht ist es besser, ich kehre um. Während ich mich langsam umdrehe, nehme ich am oberen Ende der Treppe ein leises Geräusch wahr.
Als ich hochblicke, sehe ich Matt vor seiner Schlafzimmertür stehen. Er trägt nichts außer einem Paar enger, grauer Boxershorts und er streckt die Hände nach mir aus, als er mich sieht.
„ Mein Mädchen!“, seine Stimme klingt weich und tief und als ich nach seinen ausgestreckten Händen greife, zieht er mich fest an sich. Mein Gesicht schmiege ich an die festen Muskeln seiner Brust und atme seinen betörenden, vertrauten Duft tief ein. Ich spüre ihn Luft holen, um irgendetwas zu sagen. Aber ich will jetzt nichts hören. Ich will jetzt nicht reden. Ich will ihn einfach nur spüren, mich an seiner Nähe berauschen! Sanft und entschieden lege ich ihm einen Finger auf die Lippen, um ihn dann zu küssen. Matt erwidert meinen Kuss, voller Zärtlichkeit und Hingabe. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals, presse mich noch enger an seinen Körper.
„ Sophie …“, flüstert er heiser und hebt mich
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