Die Verlockung des Glücks Teil 2
einlassen würden. Und wenn mir danach gewesen wäre, dann hätte ich mir mit Sicherheit nicht Chelsea dafür ausgesucht. Ich habe mich nicht viel mit ihr unterhalten, sogar die kurzen Augenblicke haben ausgereicht, um hinterher Kopfschmerzen zu haben. Ich mag es, wenn Frauen ein bisschen was auf dem Kasten haben und nicht doof wie Brot sind. Ich weiß, dass ich gemein bin, aber sein wir mal ehrlich: Chelsea gehört zu denen, die sich nur und einzig und allein auf ihr gutes Aussehen verlassen. Und in ihrem Kopf herrscht nichts als gähnende Leere, durchzogen von ein paar Fetzen wirrer, realitätsferner Gedanken. Das alles klingt, als wäre ich ein selbstverliebter, angeberischer, aufgeblasener Idiot und vielleicht bin ich das sogar. Doch Fakt ist, dass es auch intelligente Frauen gibt, die sich für mich interessieren. Und wenn ich mir eine für eine Affäre suchen sollte, dann wäre das mit Sicherheit nicht Chelsea.“
Matt legt eine Pause ein und ich bekomme die Gelegenheit, das von ihm gerade Gesagte zu verarbeiten. Ich weiß nicht, ob es mich wirklich beruhigen kann. Oder ob ich mir von nun an noch viel mehr Sorgen machen werde, wenn er ohne mich unterwegs ist.
Meine Sorgen offenkundig erahnend, zieht Matt mich noch ein bisschen fester in seine Arme.
„Mach dir nicht so viele Gedanken, Sophie. Meine wilden Zeiten sind schon lange vorbei, ich bin in den letzten Jahren ziemlich ruhig geworden. Die Jungs haben mir manchmal schon unterstellt, ich sei vielleicht impotent geworden und eine Zeit lang haben sie mich immer „Der Mönch“ genannt. Und das nicht, weil ich so oft beten gehe. Ich hatte echt keinen Bock mehr auf Sex mit irgendwelchen Frauen, die in Wahrheit doch nur an mein Geld wollen. Schon ziemlich lange nicht mehr. Und seit ich dich kenne, habe ich nicht einmal mehr einen Gedanken an eine andere Frau verschwendet. Beweisen kann ich dir das natürlich nicht. Du wirst mir vertrauen müssen. Es wird immer mal wieder jemanden geben, der Gerüchte über eine Liaison mit wem auch immer streut. Trotz meiner Zurückhaltung diesbezüglich gab es immer wieder jede Menge Gerüchte. Wenn ich mit all den Frauen, mit denen es mir je unterstellt worden ist etwas zu haben auch tatsächlich etwas gehabt hätte … glaube mir, ich hätte meine Karriere als Sportler an den Nagel hängen müssen, um das Pensum erfüllen zu können.“
Er schweigt wieder einen Atemzug lang und dann küsst er mich.
„Aber du, Sophie, du weißt, dass ich kein Mönch bin, oder? Bei dir würde ich es keinen Tag lang mehr schaffen, mich zurückzuhalten. Ich bin völlig süchtig nach dir. Ich bin dir verfallen.“ Verspielt zieht er meine Unterlippe zwischen seine Zähne, um sanft daran zu knabbern.
„Ich bin mir nicht ganz sicher … ich glaube ja immer noch an meine Theorie mit den Potenzproblemen … und es ist auch schon solange her, ich kann mich kaum daran erinnern, dass es nicht stimmt …“ Frech hebe ich die Bettdecke hoch um einen demonstrativen Blick auf seinen Phallus zu werfen, dessen Zustand meine Worte allerdings schon Lügen straft. Ich lächele bei diesem Anblick und es dauert nur wenige Sekunden, bis Matt mir unter vollem Körpereinsatz beweist, dass er unter vielem leiden mag, Potenzprobleme allerdings ganz sicher nicht dazugehören.
Kapitel 18
„Ich würde heute gerne meine Eltern mit dir besuchen fahren“, sagt Matt beim Frühstück ganz beiläufig, etwa so, als würde er mir mitteilen, dass er am folgenden Tag fünf Minuten später nach Hause kommen wird.
Als die Botschaft in meinem Gehirn angekommen ist und verarbeitet wurde, verschlucke ich mich an meinem Kaffee. Es gelingt mir nur mühsam, ihn nicht durch die Nase wieder von mir zu geben.
„Du willst bitte was?“
Er kann gerade nicht wirklich gesagt haben, was ich verstanden zu haben glaube!
Ein kleines , wölfisches Lächeln umspielt Matthews Mundwinkel, als er den Kopf ein wenig zur Seite neigt und mich amüsiert anschaut.
„Ich habe gesagt, ich möchte gerne meine Eltern mit dir besuchen. Heute. Immerhin wohnst du schon mehrere Wochen bei mir und wir waren schon in der Zeitung zusammen. Meine Mutter ist schon ganz beleidigt, dass ich dich noch nicht bei ihnen vorgestellt habe.“ Sein Grinsen wird breiter, während er immer noch aufmerksam mein Gesicht mustert. „Du hast doch nicht etwa Schiss, Sophie?“ Entspannt nippt er an seinem Kaffee.
„Natürlich nicht!“ Das ist natürlich gelogen. „Ich wüsste auch nicht, warum.“
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