Die Verlockung des Glücks Teil 2
ganze Gesicht strahlt, als sie uns sieht. Ich kann schlecht schätzen, wie alt sie genau ist, doch dreißig Jahre älter als Matt ist sie auf alle Fälle.
„Matthew, mein Süßer!“ Sie zieht ihn in eine mütterliche Umarmung und küsst ih n auf die Wange. Schlagartig breitet sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, das ihn wirken lässt, als wäre er ein kleiner, frecher Lausbengel. Inklusive Grübchen in den Wangen, von denen ich hätte schwören können, dass sie sonst nicht da sind, wenn er lächelt.
„Christin …“, er greift wieder nach meiner Hand, „Das hier ist Sophie, die Frau in meinem Leben. Und Sophie: Das ist Christin, eine alte Freundin meiner Familie!“
„Hi!“, schaffe ich noch zu hauchen, bevor sie mich ebenfalls umarmt und ich einen kurzen Moment lang Sorge habe, in ihrem üppigen Körper zu verschwinden und nie wieder aufzutauchen. Oder zumindest darin zu ersticken. Zum Glück wird dadurch vertuscht, wie rot ich geworden bin.
Das ist die Frau, deretwegen ich eine furchtbare Szene gemacht und Matt geschlagen habe!
Mein schlechtes Gewissen trifft mich mit voller Wucht, und es kommt noch schlimmer. Nachdem Christin mich losgelassen hat und ich wieder Luft bekomme macht sie eine einladende Geste in Richtung einer Tür.
„Dann kommt mal rein, ihr B eiden!“, sagt Christin jetzt herzlich. Sie führt uns in die Küche, wo eine schwarze Labradorhündin träge in der Ecke liegt und fünf schwarze Fellbällchen munter bellend auf uns zu tapsen.
„ In zwei Wochen sind die Kleinen groß genug, um auszuziehen. Ich habe bisher noch keinen vermittelt, weil ich Matt den Vorzug lassen wollte. Aber wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann soll der Hund nicht für ihn, sondern für dich sein, Sophie. Also hast du jetzt die Qual der Wahl!“ Sie lächelt freundlich und ich schaue Hilfe suchend und fragend zu Matt.
„Ich dachte, ein Hund wäre vielleicht gut, damit du nicht immer so alleine bist. Er kann ein bisschen auf dich aufpassen, wenn ich nicht da bin.“ Nach einem kurzen Moment der Unentschlossenheit setzt er dann noch hinzu: „Es sollte eigentlich eine Überraschung werden. Doch aus gegebenen Umständen habe ich lieber darauf verzichtet.“ Er zieht die Augenbrauen vielsagend nach oben und mir ist die ganze Situation so fürchterlich unangenehm, dass ich am liebsten im nächstbesten Mauseloch verschwinden würde.
Allerdings komme ich nicht lange dazu, mich zu schämen, weil eines der kleinen Fellknäuele in diesem Moment versucht, meinen Schnürsenkel für sich zu erobern.
„Hey du kleines Monster!“ begrüße ich den Welpen und er wedelt freudig mit dem Schwanz. Ich nehme ihn auf den Arm und mit einem zufriedenen Seufzen legt er seinen kleinen Kopf auf meiner Schulter ab.
Christin und Matt beobachten die Szene lächelnd.
„So wie das aussieht, können wir den Besichtigungstermin vorzeitig beenden, weil die Entscheidung schon gefallen ist!“ Christin klingt zufrieden und auch Matt scheint sehr stolz auf sich zu sein.
Wir bleiben noch zu einer Tasse Kaffee und einem vorzüglichen Stück Apfelkuchen, während der kleine Welpe gar nicht mehr von meinem Schoß herunter möchte. Ich kraule seine kleinen, weichen Ohren und er schläft ein.
„Es ist übrigens ein Rüde“, informiert Christin mich und macht eine Bewegung in Richtung des Hundes auf meinem Schoß.
„Hat er schon einen Namen?“
„Nein, bei mir heißen sie noch alle Puppy. Ich wollte die Namensgebung den neuen Besitzern überlassen. Hast du schon eine Idee?“
Ich schüttele mit dem Kopf.
„Uns wird schon etwas einfallen!“ Matt fährt dem Kleinen mit den Fingerkuppen durchs Fell, woraufhin dieser ihm leise grunzend seinen Bauch hinstreckt und dabei fast von meinem Schoß fällt. Matt pikst ihm liebevoll in seinen kleinen, runden Hundebauch.
„Du siehst aus, wie ein kleiner, dicker Schokomuffin!“, sagt er lachend und der kleine Welpe gr unzt noch einmal,
„Willst du so heißen, mein Kleiner? Bist du unser dicker Mr. Muffin?“ Träge öffnet er ein Auge, um es sofort wieder zu schließen und mit einem tiefen Seufzen erneut einzuschlafen.
„Es scheint beschlossene Sache zu sein!“ Christin sieht hochzufrieden aus, während sie uns noch ein weiteres Stück Kuchen auf den Teller lädt.
Kapitel 30
Auf dem Heimweg stellt sich mit aller Macht das schlechte Gewissen bei mir ein.
„Matt?“
„Hm?“ Ich bin froh, dass er zum Fahren auf die Straße schauen muss, statt mich ansehen
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