Die Verlockung des Glücks Teil 2
mich die Arbeit schnell von meinen trüben Gedanken ab. Als es Zeit für die Mittagspause ist, habe ich den Ärger über den dämlichen Artikel schon fast vergessen.
Ich habe meinen Teil der Arbeit für heute schon erledigt, möchte mir aber anschließend noch die Proben für ein paar Szenen anschauen, mit denen ich selbst gar nichts weiter zu tun habe. Einfach nur um ein besseres Gefühl für das gesamte Stück zu bekommen.
Sarah und ich sitzen mit einem Sandwich in der Hand in der Kantine, als mein Handy klingelt, weil ich eine SMS bekommen habe. Ich fische es aus meiner Handtasche drücke auf „öffnen“ und starre dann eine Weile völlig irritiert auf die Zeilen, die ich zu lesen bekomme.
Ist Deine Freundin heute lang genug
weg , dass sie nichts mitbekommt?
Ich würde mich, wie besprochen,
gerne bei Dir treffen , da ist es
komfortabler und ruhiger.
Soll ich eine halbe Stunde früher da
sein, damit wir auch genug Zeit haben?
Freue mich schon , mein Süßer.
Kuss, C.
Wie paralysiert betrachte ich den Text und dann das Handy. Bis ich begreife, dass es Matts Telefon ist und nicht meines, das ich heute Morgen in der Hektik eingesteckt haben muss. Dann lese ich den Text noch einmal durch und mir wird schlecht.
Er trifft sich, während ich unterwegs bin, heimlich mit einer anderen Frau. Vermutlich mit Chelsea, wenn ich diese SMS richtig deute. Er trifft sich also nicht nur mit einer anderen Frau, sondern mit der Frau, von der er abgestritten hat, sie überhaupt zu kennen. Er trifft sich mit der Frau, die unter Verdacht steht, etwas mit dem Einbruch und dem Schuss auf mich zu tun zu haben. Einer Aktion, die mich das Leben hätte kosten können.
Kein Wunder, dass er sich so dagegen geweh rt hat, dass ich mir Gedanken darüber mache, ob Chelsea und der Einbruch wohl in einem Zusammenhang miteinander stehen könnten! Er wollte seine dusselige Geliebte schützen! Nicht um mich ging es ihm dabei, sondern ausschließlich um sie!
Mir weicht alles Blut aus dem Gesicht und gleichzeitig bricht mir der kalte Schweiß aus.
„Sophie?“ Sarahs Stimme nehme ich wie aus weiter Ferne wahr. „Geht es dir nicht gut?“ Sie klingt besorgt.
„Mein Arm …“, stottere ich, weil mir nichts Besseres einfällt. „Ich glaube, ich habe ihn heute etwas überbelastet und jetzt schmerzt er ziemlich. Die Tabletten scheinen heute auch nicht richtig zu helfen“, füge ich dann noch schnell hinzu, damit es nicht ganz so sehr nach Ausrede klingt.
„Verstehe!“ Sarah steht auf und wirft ihre Serviette in den Müll, dann hilft sie mir vom Stuhl auf. „Du siehst auch ganz blass aus. Komm, ich fahr dich nach Hause, damit du dich ein bisschen hinlegen kannst. Matt wird mir den Kopf abreißen, wenn er sieht, dass ich nicht besser auf dich aufgepasst habe!“ Fürsorglich nimmt sie meinen Arm und bringt mich zum Auto.
Vermutlich ist er gerade viel zu sehr mit Chelsea beschäftigt, und dass es mir nicht gut geht, wird sein geringstes Problem sein!
Die ganze Fahrt über schweige ich und merke, dass Sarah mir ab und an besorgte Blicke zuwirft.
„Erhol dich gut, ja? Ruh dich aus !“ Wir halten vor Matts Haus an. „Soll ich dich übermorgen wieder abholen kommen?“
Da bin ich bestimmt schon wieder in Deutschland!
Aber statt das zu antworten, nicke ich nur stumm. Nach dem Aussteigen schlage ich die Autotür hinter mir zu und gehe ins Haus. Bevor ich aufschließe, drehe ich mich noch einmal um, um ihr zuzuwinken, während sie darauf wartet, dass ich sicher im Haus ankomme. Die scheiß Presse steht auf der anderen Straßenseite und fotografiert munter. Wer weiß, was die wieder schreiben werden. Bevor noch jemand auf die Idee kommt, mich anzusprechen, beeile ich mich lieber, hineinzugehen.
Kaum dass ich im Haus bin, kommt Matt auf mich zu, weil er mich gehört haben muss.
„Hey Honey!“, völlig arglos strahlt er mich an. „Du bist ja schon so früh zurück!“ Er versucht mich an sich zu ziehen, um mich zu küssen, aber ich lasse ihn nicht.
„Nimm deine dreckigen Pfoten von mir!“, zische ich leise.
„Hey, was ist denn los?“ Seine Hände umfassen meine Schultern, was vermutlich beruhigend wirken soll, doch es bewirkt das genaue Gegenteil. In mir scheint plötzlich alles zu explodieren.
„Du Arschloch!“, brülle ich ihn an. „Du betrügst mich! Du triffst Dich hinter meinem Rücken mit Chelsea! Ich hatte dein Handy mit und habe die verdammte SMS gelesen!“ Ich sehe völlig rot. Ich bin
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