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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Der Mann erhob sich von seinem Stuhl und ging nach hinten. Tania warf der Frau vor dem Schalter einen entschuldigenden Blick zu. »Tut mir leid«, sagte sie.
    Der Angestellte kehrte zurück und deutete auf eine geschlossene Tür am anderen Ende der Halle. »Sie erwartet Sie dort«, sagte er.
    »Vielen Dank«, sagte Tania.
    Sie ging um die lange Schlange herum und gelangte zu der Sicherheitstür, die nur geöffnet werden konnte, indem man einen Sicherheitscode auf einem Tastenfeld eingab.
    »Ich drück dir die Daumen«, sagte Edric, der sich neben sie gestellt hatte.
    »Das ist auch nötig«, erwiderte Tania.
    Nach ungefähr einer Minute ging die Tür auf und eine kleine, untersetzte Frau von asiatischem Aussehen sah sie freundlich an. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich hoffe es«, entgegnete Tania. »Das klingt jetzt bestimmt ziemlich seltsam, aber ich glaube, meine Mutter war vor ein paar Tagen hier. Sie hat ein Päckchen aufgegebe n – ein großes Buch. Es ging an eine Adresse in Camden.«
    Die Filialleiterin wirkte verwirrt. »Ja?«
    »Die Sache ist die«, fuhr Tania fort. »Meine Mum sieht so aus wie ic h – sie ist rothaarig und hat grüne Augen. Und weil jemand, der so aussieht, auffällt, hatte ich gehofft, dass einer von Ihren Angestellten sich an sie erinnert.«
    Die Filialleiterin warf ihr einen ungläubigen Blick zu. »Haben Sie eine Ahnung, wie viele Kunden hier jede Woche ein- und ausgehen?«
    »Eine ganze Menge, kann ich mir vorstellen«, erwiderte Tania mit einem leisen Lachen.
    »Tausende«, sagte die Frau. »Und Sie glauben, dass wir uns an eine bestimmte Person erinnern können? Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Gibt es ein Problem mit dem Päckchen? Warum sprechen Sie Ihre Mutter nicht einfach darauf an?«
    »Das würde ich ja«, sagte Tania zögernd. »Aber Mum ist gegange n … weggegange n … un d … und das Päckchen ist nie angekommen, und nun mache ich mir Sorgen, dass es vielleicht verloren gegangen ist.«
    Die Filialleiterin verdrehte die Augen. »Aha, Sie brauchen also ein Formular für verloren gegangene Post.« Sie zeigte auf einen Ständer mit verschiedenen Formularen. »Füllen Sie das aus und geben Sie es dann am Schalter ab. Wir tun, was wir können.« Mit einem kurzen Nicken trat die Frau rückwärts durch die Tür und schloss diese mit einem scharfen Klicken.
    Schweigend traten Tania und Edric auf die Straße hinaus.
    »Na, das wäre auch ein zu großer Zufall gewesen«, meinte Edric. »Aber es gibt ja noch die andere Filiale.« Er zog einen Stadtplan aus der Tasche. »Die liegt in der St Margaret’s Road, auf der anderen Seite des Flusses.«
    »Aber vorher brauche ich was zu trinken«, sagte Tania und deutete auf eine Sandwich-Bar auf der gegenüberliegenden Straßenseite. »Lass uns dort rübergehen.«
    Der Innenraum war schmal und lang gezogen und die Wände waren mit leuchtend blauen und weißen Kacheln gefliest. Die eine Seite des Raumes nahm eine Glastheke ein, auf der verschiedene Kuchen und belegte Baguettes aufgereiht waren, auf der anderen Seite standen Holztische in mehreren Reihen. Die meisten Tische waren bereits besetzt, aber ganz hinten an der Wand fand Tania noch einen freien Platz, während Edric sich an der Theke anstellte.
    Ein oder zwei Minuten später stellte Edric ein Tablett auf den Tisch und setzte sich Tania gegenüber. Er reichte ihr eine große Tasse Kaffee mit weißem Milchschaum obendrauf.
    »Wir haben aber nicht viel Zeit«, gab er zu bedenken, während Tania ihren Kaffee umrührte. »Die Postämter machen samstags in aller Regel schon um eins zu und es ist fast zwölf.«
    Während Tania trank, bemerkte sie, dass eine junge Frau in schwarz-weißer Kellnerinnen-Tracht sie von der Theke aus musterte. Tania begegnete ihrem Blick. Die Kellnerin lächelte und kam an ihren Tisch.
    »Verzeihung«, sagte sie. »Aber ich muss Sie was fragen: War neulich vielleicht mal Ihre Mutter hier?«
    »Meine Mutter?«
    »Ja, vor ungefähr einer Woche war eine Frau hier, die exakt dieselbe Haarfarbe hatte wie Si e – dieses wunderschöne leuchtende Rot.« Sie besah sich Tania genauer. »Im Grunde gleichen Sie ihr aufs Haar! Sie war sehr schick gekleidet, trug einen Designer-Hosenanzug und war sehr geschmackvoll geschminkt. Ist das Ihre Mutter?«
    Tania überkam ein Hochgefühl und sie bekam plötzlich Herzklopfen. »Ja«, stieß sie hervor. »Wahrscheinlich schon.«
    »Ich wusste es!«, sagte die Kellnerin. »Gesichter vergesse ich nie.«
    »Haben Sie

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