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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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hatte sie gewartet und gewartet. Und schließlich hatte sie es dann gewagt: ohne Ergebnis.
    Gedämpftes Poltern ertönte aus dem Flur. Wahrscheinlich hievte ihre Mutter gerade die Koffer von den Schränken herunter und legte sie geöffnet auf den Boden, um zu packen.
    Dann hörte Tania Schritte und das leise Knarren ihrer Tür, die geöffnet wurde.
    »Mir geht’s gut«, sagte sie, ohne die Hände von den Augen zu nehmen. »Ich habe nur ein bisschen Kopfweh.«
    »Hast du’s noch mal versucht?« Es war Edric.
    Tania setzte sich auf. »Oh, entschuldige. Ich habe gedacht, es wäre meine Mutter.«
    Er kam lächelnd herein und setzte sich neben sie auf die Bettkante. Sie nahm seine Hand und allein seine Nähe heiterte sie ein wenig auf.
    »Hast du es noch mal versucht?«
    Sie nickte. »Nichts! Ich kann’s noch immer nicht.« Sie sah ihn an. »Wie bist du hereingekommen?«
    »Dein Vater war draußen, er steckte mit dem Kopf unter der Motorhaube«, sagte Edric. »Er meinte, es sei okay, dass ich hochgehe. Allerdings war er nicht gerade begeistert, mich zu sehen.«
    »Sieh’s positiv«, erwiderte Tania. »Noch vor wenigen Tagen hätte er dich sicherlich mit dem Wagenheber in die Flucht geschlagen.«
    »Ja, da kannst du Recht haben. Aber hör mal, ich hab nachgedacht. Du solltest dir wegen dieser Sache keine Sorgen machen. Selbst wenn Drake dich mit einer Art Bann belegt hat, wird die Königin wissen, wie man ihn bricht, da bin ich mir ganz sicher. Wir müssen nur abwarten, bis sie aus China zurück ist. Sie wird dir sagen, wie du deine Gabe wiederbeleben kannst.«
    »Aber wenn sie wüsste, wie man ins Elfenreich gelangt, wäre sie selbst doch schon längst dort!«
    »Sie kann vielleicht selbst nicht zurückgelangen«, beharrte Edric. »Aber du besitzt die Gabe ja schon. Du hast sie nur vorübergehend verloren oder sie ist dir gestohlen worden. Die Königin weiß sicher, wie du sie wiederfinden kannst.«
    »Abe r …«
    »Der Typ in der Kanzlei meinte doch, Lilith Mariner käme in den nächsten zwei Wochen zurück. Und du fährst für vierzehn Tage in den Urlaub. Bis du wieder da bist, ist auch sie zurück in London.«
    Tania blickte ihn zweifelnd an.
    »Du vertraust mir doch, oder?«, wollte er wissen.
    »Ich würde dir mein Leben anvertrauen«, sagte sie sanft.
    »Dann mach dir keine Sorgen mehr, sonst kriegst du noch Falten.«
    Sie lachte. »Jetzt hör mal! Ich bin sechzehn und eine unsterbliche Elfenprinzessin, also ist es vergeudete Liebesmüh, mir mit Falten zu drohen.« Sie stand auf und spürte, wie neue Hoffnung in ihr aufkeimte. »Okay«, sagte sie, ging zum Fenster hinüber und riss es weit auf. »Lassen wir erst mal etwas frische Luft rein. Un d …«, sie drehte sich um und sah ihn an, »wenn du schon mal hier bist, kannst du mir gleich meinen Koffer vom Schrank runterholen und beim Packen helfen.«
    Überrascht sah er sie an. »Du fährst doch erst am Dienstag«, wunderte er sich. »Da musst du doch jetzt noch nicht anfangen zu packen!«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Edric«, erwiderte sie lächelnd, »für einen Jungen, der seit mehr als fünfhundert Jahren auf der Welt ist, weißt du aber herzlich wenig über Mädchen!«
    »Fahrt vorsichtig!«, rief Tania und winkte, als der Wagen davonfuhr. Ihr Vater hupte und ihre Mutter streckte den Arm aus dem Beifahrerfenster und winkte zurück. Tania blieb noch stehen, bis das Auto abgebogen und nicht mehr zu sehen war.
    Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Es war Montagnachmittag, vier Uhr. Ihre Mutter hatte ihr geraten, am Abend früh zu Bett zu gehe n – spätestens um acht Uhr, sonst wäre sie am kommenden Morgen zu nichts zu gebrauchen.
    »Das ist ja alles schön und gut, liebste Mum«, sagte Tania laut, als sie zurück ins Haus ging. »Aber schlafen ist das Letzte, was ich im Moment tun möchte.« Sie wollte sich nicht mal ins Bett legen. Sie hatte letzte Nacht unruhig geschlafen, jetzt war der tiefste Punkt der Müdigkeit überschritten und sie fühlte sich auf unnatürliche Weise hellwach und ein wenig benommen.
    Sie ging in ihr Zimmer hinauf. Ihr Koffer lag noch immer geöffnet auf dem Bett, damit sie ihre Kosmetika in letzter Minute hineinquetschen konnte. Sie nahm ihr Handy und begann, Edric eine SMS zu schreiben.
    Hallo, Süßer. Ich vermisse dich jetzt sch…
    Plötzlich fühlte sie sich, als wäre ein Blitzstrahl in ihrem Kopf eingeschlagen. Sie schrie auf, taumelte, ließ das Telefon fallen und griff sich mit den Händen an die pochenden Schläfen.
    Der

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