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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Portal zur Welt der Sterblichen öffnet. Sie musste einen Weg finden, den eisernen Wall zu überwinden, den Lyonesse mit seinen magischen Künsten um das Elfenreich gelegt hat. Damit wollte er dich dran hindern zurückzukehren und die Königin mitzubringen.«
    »Ach, deshalb konnte ich nicht mehr ins Elfenreich!«, rief Tania. »Ich habe es immer wieder versucht, aber es ging einfach nicht. Ich dachte, Gabriel hätte mir das angetan, und fürchtete, er würde kommen und mich holen.« Da fiel ihr noch etwas ein. »Am Samstagabend bin ich übrigens für kurze Zeit bewusstlos gewesen. Das muss der Moment gewesen sein, in dem Rathina das Bernsteingefängnis aufgebrochen hat.«
    »Das ist gut möglich«, meinte Sancha. »Ein so mächtiger Zauber kann bis in die andere Welt hineinwirken. Ich zweifle nicht daran, dass du ihn spüren konntest.«
    »Eden brachte uns zum braunen Turm«, nahm Zara ihren Bericht wieder auf. »Die Grauen Ritter waren uns jedoch dicht auf den Fersen. Als wir hineinliefen, folgten sie uns bereits mit gezückten Schwertern. Wir flüchteten auf das Dach, und Eden wies uns an, die Falltür zu verriegeln und unter allen Umständen so lange geschlossen zu halten, bis sie ihre Beschwörungsformel gesprochen hatte.« Zaras Pupillen weiteten sich vor Angst, als durchlebe sie diesen schrecklichen Moment ein zweites Mal. »Die Ritter hämmerten gegen die Tür, wir vermochten sie kaum noch zurückzuhalten. Doch genau in dem Augenblick, als sie den Raum stürmten, begann der Zauber zu wirken. Der Boden unter unseren Füßen wurde zu einem lodernden Flammenkranz. ›Springt! Es geht um euer Leben‹, rief Eden uns zu. Noch nie zuvor hatte ich solche Angst gehabt, aber Eden duldete kein Zaudern. Sie stieß uns ins Feuer und blieb selbst zurück.« Zara bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. »Ich fürchte, sie wurde erschlagen!«
    Cordelia legte tröstend ihre Hand auf Zaras Schulter. »Es ist sehr gut möglich, dass Eden noch lebt«, gab sie zu bedenken. »Sie verfügt über erhebliche Zauberkräfte. Sie würde sich kaum so ohne Weiteres den Schwertern von Lyonesse ergeben.«
    »Das ist wahr«, sagte Sancha. »Ich spüre tief in meinem Herzen, dass Eden noch am Leben ist, aber der Weg in die Welt der Sterblichen ist ihr versperrt. Wir sind allein und können nicht auf ihre Hilfe bauen.« Sie blickte Tania an. »Eden hat uns mit einer großen Aufgabe betraut. Wir sollen dir bei deiner Suche nach der Königin zur Seite stehen, denn nur wenn wir sie zurück ins Elfenreich bringen, kann unsere Welt davor bewahrt werden, für alle Zeiten unter das Joch des Herrn von Lyonesse zu fallen. Einzig und allein Königin Titania kann Oberon jetzt befreie n – und ohne Oberon ist alles verloren! Nach der Eroberung des Elfenreichs wird es nicht lange dauern, bis die finsteren Armeen von Lyonesse auch in diese Welt eindringen und alle Menschen hier zu ihren Sklaven machen. Denn es ist der größte Wunsch des finsteren Lords, Alleinherrscher über beide Welten zu werden.«

XIV
    T rotz Sanchas tröstender Worte fühlte sich Tania verantwortlich für die Gräuel, die jetzt im Elfenreich geschahen, und dies belastete sie sehr. Durch Tanias Nachlässigkeit hatte Rathina jene Waffe in die Hand bekommen, die sie für die Befreiung von Lyonnesee gebraucht hatte.
    Tania hatte sich selbst gerühmt, die Retterin des Elfenreichs zu sein, die Prinzessin, die Licht und Freude dorthin zurückgebracht hatte. Und jetzt war sie nicht nur verantwortlich dafür, dass Furcht und Schrecken über das Elfenreich hereingebrochen waren, sondern, wenn Sancha Recht behielt, auch für den Horror, der bald Londons Straßen heimsuchen würde.
    »Die Grauen Ritter werden dem Hexenkönig inzwischen berichtet haben, was sich in Bonwn Tyr zugetragen hat«, sagte Sancha. »Er weiß, dass die Welt der Sterblichen eine Art Spiegelbild des Elfenreichs ist. Auch wenn es Eden gelungen ist, das Portal wieder vollständig zu versiegeln, hat Lyonesse immer noch das Pirolglas. Er wird herausfinden, an welcher Stelle wir hier herausgekommen sind, dann wird er seine Ritter auf unsere Spur hetzen, damit sie uns töten, bevor wir mit unserer Mutter in Verbindung treten können.« Sancha hatte die Hände auf dem Tisch verschränkt und ihre Knöchel traten weiß hervor. »Die Sache duldet keinen Aufschub. Das Schicksal zweier Welten liegt in unserer Hand.«
    Tania starrte sie an. »Aber was können wir tun?«
    Sanchas Miene versteinerte sich. »Den Luxus der Unentschlossenheit

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