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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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ein paar Stunden«, meinte Tania. »Selbst wenn der König von Lyonesse herausfindet, wo sich dieses Haus in Relation zum Bonwn Tyr befindet, wird er es nicht einfach haben. Denn London ist ganz anders aufgebaut als das Elfenreich. Sie müssten die ganze Gegend Straße für Straße durchkämmen.«
    »Wie meinst du das: Straße für Straße?«, fragte Cordelia. »Ist Bonwn Tyr in der Welt der Sterblichen eine Stadt? Im Elfenreich ist es doch nur ein einsamer Turm in der Heide.«
    Tania setzte zu einer Erklärung an, überlegte es sich dann aber anders, trat zur Anrichte und zog einen Stadtplan von London aus einer Schublade. Sie blätterte, bis sie Camden fand. Dann reichte sie das aufgeschlagene Buch an Cordelia weiter; Zara and Sancha rückten näher heran, um den Plan betrachten zu können.
    Tania zeigte auf einen Bereich, wo lauter kleine und große Straßen, Gassen und Boulevards im Zickzack verliefen. »Wir sind hier«, sagte sie. »Die anderen Stadtteile von London sind auf den restlichen Seiten.«
    »Ach, du grundgütiger Himmel!«, hauchte Sancha und blätterte weiter. »Und wohnen viele Leute hier in diesem großen Durcheinander?«
    »Ungefähr sieben Millionen«, sagte Tania. »Mehr oder weniger.«
    Cordelia sah entsetzt aus. »Verliert ihr nicht den Verstand, wenn ihr derart zusammengepfercht leben müsst?«
    Tania lächelte schwach. »Doch, viele macht es wahnsinnig. Entscheidend aber ist, dass wir hier von anderen Häusern umgeben sind. So leicht werden uns die Ritter also nicht aufspüren.«
    »Nichtsdestotrotz werden sie uns finden«, beharrte Sancha. »Und wenn das geschieht, sind wir in größter Not.«
    Cordelia verzog das Gesicht. »Die Ritter nicht minder! Sie werden nicht ohne schwere Verletzungen davonkommen, wenn sie mir nach dem Leben trachten.« Sie hob das längliche Bündel vom Sitz neben sich auf ihren Schoß. »Wir sind nicht unbewaffnet in diese Welt gekommen.« Sie knotete den Stoff auf und schlug ihn auseinander. Drei schmale Schwerter aus reinem weißen Kristall kamen zum Vorschein.
    »Drei Schwerter gegen dreizehn?«, seufzte Zara. »Das klingt nicht gerade verheißungsvoll.« Sie nahm eines der Schwerter in die Hand und stand auf. Tania beobachtete, wie sie sich breitbeinig hinstellte, den einen Arm auf dem Rücken, den Schwertarm ausgestreckt, die Augen zusammengekniffen. »Aber sie werden meine Klinge zu spüren bekommen, ehe mein letztes Stündlein schlägt.«
    »Vier Schwerter befinden sich in unserer Hand«, sagte Sancha. »Edens Klinge fiel ebenfalls durch das Portal, ehe es sich schloss.« Sie sah Tania an. »Vier Schwerter, vier Prinzessinnen.«
    »Ich weiß doch gar nicht, wie man mit einem Schwert umgeht«, protestierte Tania. »Edric sollte lieber das vierte bekommen.«
    »Nein«, sagte Edric. »Du musst das Schwert von Prinzessin Eden nehmen. Wenn die Grauen Ritter kommen, werden sie als Erstes versuchen, dich zu töten. Ohne dich sitzen wir anderen hier fest. Du musst unbedingt eine Waffe zur Verteidigung haben.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich gar nicht damit umgehen kann.«
    »Das ist nicht wahr«, entgegnete Sancha. »Du erinnerst dich nur nicht daran, wie man mit dem Schwert kämpft. Diese Fähigkeit wird aber zurückkehren, hab keine Angst.«
    »Sancha hat Recht«, sagte Cordelia. »Du warst immer eine ausgezeichnete Schwertkämpferin. Von uns Schwestern konnte nur Rathina bei dir mithalten.«
    Zara machte einen Ausfallschritt, und im dämmrigen Kerzenschein schien sie ein glitzerndes Netz aus Licht zu spinnen, als sie zustieß und parierte. »Der Todesstoß!«, rief sie. »Und dann waren es nur noch zwölf!«
    »Wir können es uns nicht leisten, den Kampf mit ihnen zu wagen«, sagte Sancha. »Edric hat Recht: Tanias Tod würde unser aller Untergang bedeuten. Unsere einzige Hoffnung ist es, im Verborgenen zu bleiben, bis wir die Königin finden.«
    »Niemals!«, stieß Cordelia hervor. »Es widerstrebt mir mit jeder Faser meines Herzens, vor so einem Gelichter davonzurennen. Wir sollten Widerstand leisten.« Ihre Augen glänzten. »Oder noch besser: Wir sollten ihnen den Kampf ansagen. Was sind schon dreizehn Ritter? Sie werden fallen wie der Weizen durch die Sense!«
    »Diese dreizehn sind nur die Vorhut«, wandte Sancha ein. »Wenn Lyonesse erst mal hinter das Geheimnis von Tasha Dhul kommt, werden Tausende seiner Ritter folgen.«
    »Was hat es mit Tasha Dhul auf sich?«, fragte Tania. Wie viele Namen im Elfenreich kam ihr

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