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Die verlorene Koenigin

Die verlorene Koenigin

Titel: Die verlorene Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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dieser irgendwie vertraut vor, aber sie hatte trotzdem keine Ahnung, was er bedeutete.
    »Das ist die versteckte Mine«, sagte Sancha. »Dort liegt das größte Geheimnis des Elfenreichs verborgen. Nur dort findet man in unserer Welt schwarzen Bernstein. Unzählige Jahre schon trachtet der Hexenkönig danach, die Mine zu finden, Tausende sind in den Kriegen umgekommen, die er gegen uns führte. Doch das Geheimnis ist noch nicht gelüftet, denn nur König Oberon und Königin Titania wissen, wo Tasha Dhul liegt, und sie werden seinen Standort niemals preisgeben, selbst wenn das gesamte Elfenreich in Schutt und Asche liegen sollte.«
    Tania war klar, welche Bedeutung der schwarze Bernstein hatte; nur er konnte die Elfen vor dem tödlichen Metall schützen.
    »Wenn der Hexenkönig die Mine findet«, fuhr Sancha fort, »was gewiss geschehen wird, wenn seine Armeen erst mal überallhin ausgeschwärmt sind, wird er genug Schmuck aus schwarzem Bernstein herstellen, um eine Armee von mehreren Zehntausend auszurüsten.« Sie sah Tania sehr ernst an. »Und dann wird er seine Ritter in großer Zahl hierherschicken, und Isenmort wird nichts mehr gegen sie ausrichten können.«
    Tania schauderte. »Wie können wir sie aufhalten?«
    »Wir müssen die Königin finden«, sagte Sancha. »Nur sie kann helfen, unseren Vater zu befreien, weil zwischen den beiden durch die Vereinigung der Hände ein untrennbares Band geknüpft wurde.«
    »So wie zwischen mir und Gabriel, meinst du?«, fragte Tania ruhig.
    »Eine noch viel stärkere Verbindung«, antwortete Sancha. Mitgefühl lag in ihrem Blick. »Sie wurde ewig und untrennbar durch weitere Hochzeitsrituale, die du und der Verräter nicht vollzogen haben. Wenn wir die Königin zu unserem Vater bringen, genügt sicher allein die Kraft, die zwischen ihnen beiden fließt, um die Fesseln von Isenmort zu sprengen und das Bernsteingefängnis aufzubrechen.«
    »Und dann wird der Hexenkönig Fersengeld geben«, sagte Cordelia grimmig. »Mit Oberon an der Spitze werden die Elfenarmeen diesen Abschaum ins Meer fegen.«
    »Bis dahin müssen wir uns aber vor ihnen verstecken«, beharrte Sancha. Sie blickte Tania an. »Kennst du einen Zufluchtsort, wo wir unbehelligt bis zur Rückkehr der Königin warten können?«
    Tania überlegte. Wo konnten sie sich zu fünft für einen Tag, eine Woche oder sogar noch länger verstecken?
    »Ja!«, rief sie. »Ich hab’s.« Sie sah Edric an. »Wir können zu Jade gehen. Das Haus steht die nächsten zwei Wochen leer. Wir haben ja Ersatzschlüssel.«
    »Gute Idee«, meinte Edric. Er wandte sich an die drei Schwestern, die nebeneinander auf dem Sofa saßen. »Ich glaube allerdings, dass ihr euch etwas anderes anziehen solltet. Wir dürfen nicht auffallen, vor allem jetzt nicht, da die Grauen Ritter uns auf den Fersen sind.«
    »Ich suche ihnen etwas raus«, sagte Tania. »Unser Plan hat leider einen kleinen Nachteil: Die Andersons verlassen das Haus erst morgen Früh um vier Uhr.«
    »Das heißt also, dass wir die Nacht über noch hier bleiben müssen«, meinte Edric. Einen Augenblick schwieg er nachdenklich. »Ich glaube, wir sollten das Risiko eingehen«, entschied er. »Wie Tania sagte, werden die Grauen Ritter uns so schnell nicht finden, und es wäre zu gefährlich, wenn wir die ganze Nacht auf der Straße herumspazieren würden. Aber ihr solltet angekleidet zu Bett gehen für den Fall, dass wir ganz plötzlich aufbrechen müssen.«
    »Wir können alle in meinem Zimmer schlafen«, sagte Tania. »Wir tragen einfach die Matratze meiner Eltern hinüber. Es ist genug Platz für alle.«
    »Ich bleibe hier unten«, sagte Edric und deutete mit einem Kopfnicken auf das Sofa. »Auf diese Weise kann ich sofort Alarm schlagen, wenn irgendetwas vorfällt. Und ich werde den Schlüssel zu Jades Haus in meiner Tasche verwahren, falls wir überstürzt aufbrechen müssen.«
    Das Gespräch über die kommende Nacht lenkte Tanias Aufmerksamkeit darauf, dass die Abenddämmerung bereits den Raum mit ihren langen Schatten füllte. Tania erhob sich und knipste das Licht an.
    Sofort schrien ihre Schwestern auf und Tania erschrak fürchterlich. Für sie war elektrisches Licht das Normalste auf der Welt; sie hätte nicht im Traum daran gedacht, dass die Prinzessinnen so heftig darauf reagieren würden.
    Cordelia sprang auf. »Das ist das Koboldlicht von Lyonesse!«, schrie sie und schnappte sich ein Schwert. »Zu den Waffen! Wir sind entdeckt!«
    »Nein! Nein!«, rief Tania. »Alles in

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