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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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Außenbeobachtung sah man die Krater immer deutlicher, während die Flughöhe abnahm. Cardoni verfolgte den Kurs auf seinen Instrumenten genau, jederzeit bereit, den Computer zu übersteuern, bis sich die Computerstimme der Irene meldete. „Vorgesehene Landeposition erreicht, Umschaltung auf manuelle Steuerung erfolgt in zehn Sekunden.“
    Cardoni bestätigte die Übergabe und ließ die Irene langsam über das vorgesehene Landungsgebiet schweben. Ziemlich in der Nähe des Krateraußenrandes sah er eine halbwegs ebene Stelle und ließ die Irene darüber schweben. Langsam verringerte er die Leistung des Triebwerkes, bis die Sensoren in den drei Landebeinen Bodenkontakt meldeten. Er schaltete das Triebwerk ab, hielt aber die Hände über den Steuerungskonsolen, falls der Einbruch einer Höhle  einen Notstart erforderlich machen sollte. Erst nach mehreren Minuten entspannte er sich und sprach in das Funkmikrofon: „Irene gelandet! Position ist stabil.“
    Griffin, der in der Marie Curie die gesamte Zeit die Telemetriedaten und den Funk der Irene überwachte und sich Sorgen machte, antworte sofort: „Gut gemacht, Rafael! Dann weiter nach Plan.“
    Regina saß schon an der Außensteuerung der Kameras und der Scheinwerfer. Sie schaltete die Außenbeleuchtung an. Auf den Bildschirmen traten das Geröll und die vielen kleinen Krater deutlich hervor. Überall, wo die  Scheinwerfer hin strahlten, reflektierte der Boden das Licht mit einem metallischen Glanz. Cardoni sagte nachdenklich: „Schade, das der Planetoid bei der Detonation zerstört wird. Hier würde sich der Metallabbau lohnen!“
    Regina lachte: „Träum nicht von einem Leben als Großkapitalist. Sei lieber ein Gentleman und hilf mir in den Anzug!“
    Die Raumanzüge, die für die Außenarbeiten bei Temperaturen auf sonnenfernen Planeten entwickelt worden waren, waren nicht so benutzerfreundlich wie die Standardraumanzüge für Außenarbeiten im Weltraum. Man brauchte auch zwei Personen, die sich beim Ankleiden halfen. Endlich hatten die Beiden auch die letzte Schutzhülle angelegt und Cardoni konnte der Marie Curie melden: „Betreten jetzt die Schleuse!“
    Die Marie Curie gab sofort die Freigabe für den Fortschritt der Arbeiten. Cardoni schloss die Innentür der Schleuse und drehte sich mühsam in der engen Schleuse, um an die Schleusenkontrollen zu kommen. Endlich konnte er den Steuercode eingeben, der die Luft absaugen ließ. Das Summen der Pumpen erfüllte die Schleusenkammer, während sich die Raumanzüge wegen des wegfallenden Außendruckes langsam versteiften. Das Geräusch der Pumpen wurde immer leiser, je weiter der Druck sank, bis die Beiden das Arbeiten der Pumpen nur noch durch das Vibrieren im Boden spürten. Als die Kontrollleuchten anzeigten, dass die Schleuse luftleer war, entriegelte sich automatisch die Außenluke, die Cardoni in seinem unbequemen Tieftemperaturraumanzug mühsam zu Seite schob. Er drehte sich vorsichtig, um die Füße auf die Ausstiegsleiter zu setzen. Langsam stieg er die Leiter herunter. Unten angekommen, drehte er sich, um die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Er sah das vertraute Bild eines atmosphärelosen Planetoiden, die hellen Stellen, wo die Scheinwerfer der Irene von dem metallhaltigen Boden reflektiert wurden und die Stellen absoluter Schwärze, wo kein Licht hin schien und das menschliche Auge nicht das Geringste erkennen konnte. Er ging ein paar Schritte auf die Frachtluke der Irene zu und funkte an Regina: „Du kannst kommen, aber vorsichtig!“ Und er fügte hinzu: „Bei der Schwerkraft und diesen Anzügen werden wir bei der Arbeit aber kräftig ins Schwitzen kommen.“
    Auch Regina stieg die Leiter vorsichtig herab, ihr war die Bewegung in den schweren Raumanzügen nicht so vertraut wie Cardoni. Der hatte inzwischen die Frachtluke der Irene erreicht und gab an dem Bedienfeld den Öffnungscode ein. Im luftleeren Raum glitten die beiden Teile der Frachtluke lautlos zur Seite. Cardoni wuchtete die erste Frachteinheit aus dem Laderaum. Regina hatte inzwischen ihren Anzugcomputer so programmiert, dass er ihr den optimalen Weg zu den Plätzen für die Messgeräte und die Sprengladungen anzeigte. Sie ging schwerfällig zu Cardoni und griff nach dem zweiten Tragegriff für die Sprengladung. „Ein Glück, das wir mit den schweren Anzughandschuhen überhaupt in die Tragegriffe passen.“ stöhnte sie und fuhr fort: „300 m in die Richtung!“
    Ihr freier Arm zeigte Cardoni die Richtung an, die ihr der

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