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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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derb zu Boden. Als Artemis sich wieder aufgerappelt hatte, war der Koffer bereits mit Handschellen an Hollys Arm befestigt.
    Nachdem der Mann den Koffer »abgeliefert« hatte, stürzte er sich in das Handgemenge, aus dem Butler ihn jedoch keine Sekunde später wieder in hohem Bogen hinausbeförderte.
    Artemis kniete sich neben Holly, die benommen auf dem Boden saß. »Alles in Ordnung?«
    Holly lächelte, aber es bereitete ihr sichtlich Mühe. »So einigermaßen, dank der Magie. Allerdings ist sie jetzt wirklich bis auf den letzten Funken aufgebraucht. Es wäre also gut, wenn ihr alle gesund bleiben würdet, bis ich das Ritual vollziehen kann.« Sie schüttelte ihren Arm, dass die Kette klirrte. »Was ist in dem Koffer?«
    Artemis wirkte blasser als sonst. »Ich vermute, nichts Gutes.« Er ließ die Verschlüsse aufschnappen und öffnete den Deckel. »Und meine Vermutung ist richtig. Eine Bombe. Groß und kompliziert. Sie müssen sie irgendwie am Wachpersonal vorbeigeschmuggelt haben. Wahrscheinlich durch einen Gebäudeteil, an dem noch gebaut wird.«
    Holly blinzelte, um die Benommenheit loszuwerden, und schüttelte den Kopf, bis sie vor Schmerz zusammenzuckte. »Okay. Eine Bombe. Siehst du irgendwo einen Timer?«
    »Acht Minuten, und der Countdown läuft.«
    »Kannst du sie entschärfen?«
    Artemis schürzte die Lippen. »Vielleicht. Ich muss das Gehäuse öffnen und mir die Innereien ansehen, bevor ich etwas Genaues sagen kann. Es könnte ein einfacher Zünder sein, vielleicht haben sie aber auch einen Haufen Attrappen eingebaut.«
    Qwan stützte sich mühsam auf die Ellbogen und hustete ein zähes Gemisch aus Staub und Speichel hervor. »Was? Nach zehntausend Jahren bin ich endlich wieder Fleisch und Blut, und dann erzählst du mir, eine Bombe zerreißt mich gleich in tausend Stücke?«
    »Das ist Qwan«, sagte Nr. 1. »Er ist der mächtigste Zauberer des magischen Kreises.«
    »Und der einzige«, sagte Qwan. »Ich konnte die anderen nicht retten. Jetzt sind nur noch wir beide übrig, mein Junge.«
    »Können Sie die Bombe versteinern?«, fragte Holly.
    »Es dauert noch ein paar Minuten, bis meine Magie wieder verfügbar ist. Aber die Versteinerung funktioniert sowieso nur bei lebender Materie. Wenn's wenigstens eine Topfblume wäre, aber eine Bombe... Die besteht aus lauter synthetischen Stoffen.«
    Artemis zog die Augenbraue hoch. »Sie kennen sich mit Bomben aus?«
    »Ich war versteinert, nicht tot. Ich habe alles mitbekommen, was um mich herum geschah. Ich könnte dir Geschichten erzählen! Du glaubst ja nicht, wo Touristen überall ihre Kaugummis hinkleben.«
    Butler stapelte die Bewusstlosen vor der Sicherheitstür auf. »Wir müssen verschwinden!«, rief er. »Die Polizei ist im Anmarsch.«
    Artemis stand auf, entfernte sich ein paar Schritte von den anderen und schloss die Augen.
    »Artemis, das ist der denkbar ungünstigste Moment, um schlappzumachen«, tadelte Minerva ihn, während sie hinter einer Vitrine hervorkroch. »Wir brauchen einen Plan.«
    »Schhh, junge Dame«, sagte Butler. »Er denkt nach.«
    Artemis gewährte sich zwanzig Sekunden, um sein Hirn zu durchforsten. Was er dabei zutage förderte, war alles andere als perfekt. »Also gut. Holly, Sie müssen uns hier rausfliegen.«
    Holly rechnete einen Moment. »Dazu muss ich mindestens zweimal, wenn nicht sogar dreimal fliegen.«
    »Dafür reicht die Zeit nicht. Die Bombe muss als Erstes hier raus. In diesem Gebäude sind jede Menge Leute. Ich muss bei der Bombe bleiben, da ich sie vielleicht entschärfen kann. Und die beiden Dämonen müssen ebenfalls mit. Sie dürfen auf keinen Fall in Gefangenschaft geraten. Dann wäre Hybras verloren.«
    »Das kann ich nicht zulassen«, protestierte Butler. »Ich habe eine Verantwortung gegenüber Ihren Eltern.«
    Doch Artemis blieb unerbittlich. »Ich gebe Ihnen eine neue Verantwortung«, sagte er. »Passen Sie auf Minerva auf. Sorgen Sie für ihre Sicherheit, bis wir alle wieder zusammenkommen.«
    »Holly könnte doch aufs Meer hinausfliegen und die Bombe dort abwerfen«, wandte Butler ein. »Zur Not können wir immer noch einen Rettungstrupp losschicken.«
    »Dann ist es zu spät. Wenn wir die Dämonen nicht von hier wegbringen, werden die Augen der ganzen Welt auf Taipeh ruhen. Außerdem wimmelt das Meer hier von Fischerbooten. Ich werde nicht zulassen, dass Menschen oder Unterirdische sterben, solange ich es verhindern kann.«
    Butler ließ nicht locker. »Hören Sie sich nur mal an. Sie klingen ja wie

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