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Die Verlorenen

Die Verlorenen

Titel: Die Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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daß auch das dortige Treiben hier unbemerkt blieb.
    Die Leiche der schönen Kreolin hatte der Vampir wegschaffen lassen, ehe er Landru heraufgebeten hatte.
    Landru .
    Ein seltsamer Bursche.
    Und selbst auf andere der Alten Rasse unheimlich wirkend.
    Das Oberhaupt der New Orleans-Sippe sah eine halbe Sekunde lang zu ihm hin, ehe er zu ihm trat. Und unzählige Gedanken gingen ihm in dieser kaum meßbaren Zeitspanne durch den Sinn.
    Landru war in den Reihen der Alten Rasse etwas, das die Menschen eine »lebende Legende« nannten. Doch kein Vampir wußte recht, woher dieser Ruf rührte. Landru gehörte keiner Sippe an, schien es nie getan zu haben. Irgendwann war er aufgetaucht wie aus dunklem Vergessen heraus, und doch mußte er schon zuvor existiert haben. Denn Alter umwehte ihn einem spürbaren Hauch gleich, Alter - und eine Macht, die auf unbestimmbare Weise jene aller anderen Vampir übertraf. Wenngleich nie jemand ihr wahres Ausmaß oder gar ihre Wirkung erfahren hatte. Niemand jedenfalls, der darüber berichten konnte .
    Auf die Bühne war Landru mit dem Verschwinden des Lilienkelches getreten. Seit jener Zeit bereiste er die Welt, ging jeder noch so geringen Spur und jedem Gerücht nach, die auf den Verbleib des Unheiligtums der Alten Rasse verweisen konnten. Im Laufe der annähernd 150 Jahre, die seither verstrichen waren, hatten die Sippen Landru mit dem Beinamen »Kelchjäger« belegt.
    Einige wenige munkelten gar, er wäre früher der Hüter gewesen Gerome zählte nicht zu jener kleinen Schar, deren Ansicht er für geradezu ketzerisch hielt. Er hing einem anderen Gedanken an, und es gab etliche Vampire, die ihn teilten. Ihm zufolge war Landru eine Art »Gesandter«. Ausgeschickt von jener namenlosen Macht, die der Geschichte nach hinter der Entstehung der Alten Rasse stehen mußte. Sie mochte Landru die Aufgabe übertragen haben, den Kelch zu suchen, um den Fortbestand ihrer Blutkinder zu sichern.
    Landru selbst schwieg zu all dem. Und wob mit seinem Schweigen an jenem Mantel von Mysterien, in den er sich hüllte.
    Landrus besonderer Status war es, der Gerome bei ihm Rat suchen ließ. Wenn er tatsächlich in Verbindung zu der Macht hinter der Alten Rasse stand, dann konnte er Hilfe von ihm erwarten. Aus diesem Grund hatte der Sippenführer dem Kelchjäger eine Nachricht zukommen lassen und ihn um seinen Besuch in New Orleans gebeten. Landru hatte reagiert und seine Ankunft avisiert.
    Nun saß er in einem hochlehnigen Sessel, und Gerome ließ sich dem vom Kreuz Gezeichneten gegenüber nieder. Reglos wartete Landru darauf, daß der andere das Gespräch eröffnete. Nur in der Schwärze seiner Augen entdeckte Gerome ein irritierendes Blitzen. Doch es kündete ganz offensichtlich nicht von Neugierde, sondern vielmehr von einer Art Unruhe, die in völligem Widerspruch zu seiner äußerlichen Gelassenheit stand.
    »Ich danke dir für dein Kommen«, begann Gerome. Er hob das kunstvoll geschliffene Kristallglas von dem Rauchtischchen zwischen den beiden Sesseln und prostete Landru mit dem noch warmen Rot zu, das funkelnd und träge darin schwappte.
    Der Vampir mit dem dunklen Haar, das er im Nacken zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden trug, erwiderte die Geste, nippte von seinem Glas und leckte genießerisch mit der Zunge über seine Lippe.
    »Kreolenblut«, erklärte Gerome.
    Gilles hatte den Trunk »besorgt«.
    »Die Yankees haben euch mit ihrer Ankunft ja eine neue Sorte ge-wissermaßen frei Haus geliefert«, meinte Landru mit abseitigem Lächeln.
    Gerome erwiderte es. »Deren Blut schmeckt mir zu sehr nach Demokratie.«
    Landrus Mundwinkel wiesen noch für eine Sekunde nach oben, dann verschwand das Lächeln aus seinen Zügen wie fortgewischt.
    »Weshalb hast du mich gerufen?« fragte er.
    »Du kennst den Grund«, sagte Gerome. Er hatte in seiner Nachricht das Problem in knappen Worten erörtert.
    »Wie könnte ich dir helfen?« wollte Landru wissen, doch die Art und Weise, in der er es tat, verriet Gerome, daß der andere sehr wohl wußte, worum es ihm ging. Der Kelchjäger genoß es einfach nur, seine Macht auszukosten, und er gab sich keine sonderliche Mühe, es zu verhehlen.
    Gerome ließ sich seinen Unmut darüber nicht anmerken.
    »Einer unserer Sippe hat sich von uns abgespalten. Guillaume ist sein Name«, erklärte er.
    »Ich erin...«, setzte Landru an, doch er beendete den Satz nicht. Statt dessen sagte er: »Es ist die Pflicht eines Oberhauptes, solche Alleingänge zu unterbinden.«
    »Er

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