Die Vermessung des Körpers
vollständigen Vernichtung ist auf jenen Augenblick festgelegt.
Schwarze Löcher und Quasare zählen zu den exotischsten Bewohnern des Universums, aber es gibt auch vertrautere. Während Sie in den Abendhimmel hinaufsehen, pumpen viele davon Photonen in Ihre Richtung und rufen damit eine Reaktion der Detektoren in Ihren Augen hervor. Die Galaxien etwa haben wir bereits kennengelernt, riesige Ansammlungen von einigen Milliarden bis zu 100 Billionen Sternen. Man schätzt, dass es im Universum rund 1650 Galaxien gibt. Das Weltall ist groß.
Unsere eigene Galaxie, die Milchstraße, umfasst etwa 300 Milliarden Sterne. In sehr dunklen Nächten ist sie als schwaches Band durchs schwarze All zu sehen, doch die wirklich gut sichtbaren Bewohner des Nachthimmels sind Sterne, die relativ nah sind, und natürlich unser eigenes Sonnensystem, welches am nächsten liegt. Mit bloßem Auge kann man fünf Planeten sehen: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Venus und Jupiter sind dabei neben dem Mond die beiden hellsten Lichter am Nachhimmel. Doch all diese Photonen, die uns von den Planeten erreichen, haben einen doppelten Weg hinter sich. Bevor sie die Erde erreichen können, müssen sie zuerst die primäre Lichtquelle unseres Sonnensystems verlassen haben, die Sonne.
Der nicht-ewige Sonnenschein
Erst wenn man die Sonne genauer betrachtet (nicht wörtlich, sonst schaden Sie Ihren Augen, selbst wenn diese teilweise verdeckt sind), kann man sehen, wie aufregend diese Milliarden und Abermilliarden von Sternen im Universum wirklich sind. Die Sonne ist ein ganz hübscher Stern, aber nichts Besonderes. Ziemlich durchschnittlich, was Größe und Kraft angeht. Mittleren Alters obendrein – mit rund 4,5 Milliarden Jahren hat sie die Hälfte ihrer Lebensspanne bereits hinter sich.
Das Licht der Sonne ist im Großen und Ganzen weiß. Weißes Licht hat eigentlich keine Farbe, sondern besitzt vielmehr sämtliche sichtbaren Farben zusammen. Doch wenn jemand eine Sonne zeichnet, malt er sie für gewöhnlich gelb. Und bei Sonnenuntergang, wenn sie so schwach geworden ist, dass man die Augen nicht mehr automatisch zukneift, dann erscheint unser Nachbarstern rot. Mag sein, dass uns das alles ein bisschen verwirrt, aber es hat ebenfalls mit den Lichtphotonen zu tun, die eifrig mit Materie interagieren.
Die Materie, um die es in diesem Fall geht, ist die Luft. Viele Photonen, die von der Sonne aus in unsere Atmosphäre eindringen, rasen ungebremst hindurch, doch eine beträchtliche Anzahl wird von den Gasmolekülen der Luft absorbiert und dann reemittiert. Wenn sie in eine andere Richtung reemittiert werden, bezeichnet man das als Streuung. Dieser Vorgang ist selektiv: Je blauer das Licht, desto mehr davon wird gestreut. Deshalb ist der Himmel bei Tag blau: weil das blaue Licht von der Position der Sonne weggestreut wird – mehr als die Farben am roten Ende des Spektrums.
Enthielte das Sonnenlicht gleiche Anteile aller Farben, wäre der Himmel violett (die am meisten gestreute sichtbare Farbe). Es enthält jedoch bedeutend mehr Blau als Violett, sodass das Blau dominiert. Da nun aus dem anfänglich weißen Licht ein paar blaue Photonen herausgezogen worden sind, erhält der Rest eine gelbliche Färbung, was unserer gewöhnlichen Wahrnehmung der Sonne entspricht. Wenn das Sonnenlicht eine ganze Menge Atmosphäre mehr durchdringen muss, was bei Sonnenuntergang der Fall ist, wo dieStrahlen tangential zu unserem Planeten verlaufen, ist die vorherrschende Farbe des direkt von der Sonne kommenden Lichts Rot. Wir sehen einen malerischen, roten Sonnenuntergang.
Die Sonne ist zwar vielleicht nur ein durchschnittlicher Stern, als Teil unseres Sonnensystems hingegen ist sie aber alles andere als durchschnittlich. Sie hat einen Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern, das entspricht mehr als dem Hundertfachen der Erdgröße. Ihre Masse übertrifft die unseres Planeten mit einem Faktor von einer Drittelmillion. Über 99 Prozent aller Masse in unserem Sonnensystem befindet sich in der Sonne. Und wie jedermann weiß, ist sie heiß. Die Oberfläche ist mit 5500 Grad Celsius noch relativ kühl, aber im Kern nähern sich die Temperaturen unvorstellbaren 10 000 000 Grad.
Der Kraftquell des Lebens
Wollen wir unseren Körper als wissenschaftliches Vehikel gebrauchen, ist es wichtig, zu begreifen, dass dieser ohne das Licht der Sonne nicht existieren oder funktionieren würde. Zunächst einmal würde man ohne Sonne nichts sehen können – doch wir verdanken
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