Die Vermessung des Körpers
dem Sonnenlicht viel mehr als das. Zunächst einmal ist es die Hauptwärmequelle der Erde. Ein kleiner Teil der Wärme auf der Erde kommt aus dem Kern unseres Planeten selbst, der Großteil jedoch erreicht uns in Gestalt des Sonnenlichts. Ohne diese konstante Energiequelle wäre es auf der Erde viel zu kalt und Leben auf ihr nicht möglich.
Darüber hinaus könnte man ohne die Sonne weder atmen noch essen. Der Sauerstoff, den wir einatmen, stammt von Pflanzen, die ihn als Nebenprodukt der Fotosynthese erzeugen. Bei der Fotosynthese wird Lichtenergie genutzt, um Leben spendende Chemikalien herzustellen (vorrangig Kohlenhydrate). Die Fotosynthese ist viel komplizierter als der fotoelektrische Effekt, den man sich bei Solarzellen zunutze macht: Dort schießt das Licht aus einem speziellen Material Elektronen heraus, um Elektrizität zu erzeugen. Die chemischen Abläufe der Fotosynthese sind komplex und oft verblüffendschnell – einige Reaktionen sind die schnellsten jemals gemessenen und finden innerhalb von weniger als einer Billionstelsekunde statt.
Das Licht wird in Pflanzen absorbiert, indem es die Energie von Elektronen in besonderen Pigmenten erhöht, etwa im Chlorophyll, welches den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht. Das ist der fotoelektrische Effekt, doch das war noch lange nicht alles. Die Energie des Lichts wird daraufhin in chemischer Form zu einem Reaktor in der Pflanze transportiert, dem fotosynthetischen Reaktionszentrum. Dort findet eine fundamentale Reaktion statt, bei der als Abfallprodukt Sauerstoff entsteht. Diesen Sauerstoff atmen wir. Unterschiedliche Pflanzen erzeugen unterschiedlich viel Sauerstoff, und trotz allem, was wir über die Regenwälder als grüne Lunge unseres Planeten hören, ist es tatsächlich das Plankton in den Meeren, das den größten Beitrag zur Atmosphäre leistet.
Tiere wie wir besitzen nicht die Fähigkeit der Pflanzen, Lichtenergie in Nahrung umzuwandeln. Wir müssen eine Zwischenstufe einschalten und entweder eine Pflanze oder ein anderes Tier essen (welches selbst eine Pflanze oder ein anderes Tier gegessen hat und so weiter). Indirekt jedoch ist die Sonne die Energiequelle beinahe allen Lebens.
Nicht nur Wärme, Sauerstoff und Nahrung, sondern der Großteil nutzbarer Energie kommt indirekt von der Sonne. Fossile Brennstoffe entstanden, weil die Sonne jene Pflanzen mit Energie versorgte, aus denen sich schließlich die Vorkommen bildeten. Solarenergie stammt von der Sonne, klar, aber dasselbe gilt auch für die Windenergie, weil die Wettersysteme vom Sonnenlicht gespeist werden. Die einzigen Ausnahmen bilden die geothermische Energie und die Atomkraft.
Ist da draußen jemand?
Wie alle Lebewesen brauchen wir Energie, um zu existieren. In den Weiten des Alls gibt es sicher noch viel mehr Energie, aus der sich mögliches Leben speisen könnte. Wenn man in einer klaren Nacht zu den Sternen aufblickt, sieht man viele mögliche Heimatplanetenfür andere Lebensformen. Unsere Sonne ist nur einer von Milliarden Sternen in unserer Galaxie, und es gibt Milliarden anderer Galaxien. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass es irgendwo im Universum Leben gibt, aber ich würde nicht unbedingt darauf warten, dass man es entdeckt.
Das Sonnensystem selbst ist kein besonders einladender Aufenthaltsort. In den Tagen der frühen Sciencefiction stellte man sich häufig vor, es gäbe Leben auf dem Mond, dem Mars oder der Venus. Auf keinem dieser Himmelskörper ist das Vorkommen von Leben wahrscheinlich. Die Venus ist ein überhitztes Höllenloch, wo flüssiges Blei fließt und Wolken aus Schwefelsäure über den Himmel ziehen. Der Mond und der Mars haben geringe Wasservorkommen und eine dünne Atmosphäre, außerdem ist es dort sehr kalt. Es ist zwar denkbar, dass auf diesen Himmelskörpern in einer geschützten Nische irgendeine Form bakteriellen Lebens existiert, doch ist es unwahrscheinlich. Und auf den anderen Planeten ist es noch unwahrscheinlicher, dass man auf Leben stößt.
Die besten Chancen für außerirdisches Leben in unserem Sonnensystem bietet einer der Jupitermonde, Europa. Auf den ersten Blick ist er nicht gerade ein einladender Ort, viel zu weit weg von der Sonne, um die lebenswichtige Wärme zu besitzen. Die Oberflächentemperatur beträgt um die −160 Grad Celsius. Doch Europa trägt ein Geheimnis unter seiner Oberfläche: Unter der eisigen Kruste gibt es wahrscheinlich flüssiges Wasser, erwärmt durch die gewaltigen Gezeitenkräfte, die Jupiter auf seinen
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