Die Vermessung des Körpers

ersetzt wird. Die Konstruktion dieses Gerätes birgt zwar noch einige technische Hürden, doch während ich dieses Buch schreibe, wird bereits nach Mitteln gesucht, um den Plan in die Tat umzusetzen. Mit der ersten Version ließen sich lediglich winzige Teilchen ein klein wenig in der Zeit zurückversetzen, doch im Gegensatz zum Quantentunnel könnte diese Methode bei Gelingen in größerem Maßstab ausgebaut werden und tatsächlich echte Reisen in die Vergangenheit ermöglichen.
    Bevor nun jemand eine Reise plant, um einer beliebten historischen Persönlichkeit zu begegnen, sei gesagt, dass auch diese Zeitmaschine denselben Beschränkungen unterliegt wie jeder auf der Relativität basierende Ansatz. Man kann niemals weiter in der Zeit zurückreisen als bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Maschine erschaffen wurde. Niemand könnte damit also auf Dinosaurierjagd gehen. Trotzdem würde die Konstruktion seltsame Paradoxe auslösen.
Die Paradoxe der Zeit
    Die berühmteste Frage im Zusammenhang mit Reisen in die Vergangenheit ist, ob jemand in der Zeit zurückreisen und einen Eltern- oder Großelternteil töten könnte. (Sie können das nicht, da Sie vor der Konstruktion der ersten Zeitmaschine bereits am Leben sind, doch jemand, der nach der Konstruktion geboren würde, könnte es tun.) Ich weiß nicht, warum jemand so etwas überhaupt tun sollte, aber der Versuch würde ein paradoxes Chaos auslösen: Wenn jemand einen Elternteil töten würde, könnte er nicht geboren werden und folglich den Elternteil auch nicht töten.
    Manche Leute glauben, solche Paradoxe bewiesen, dass Reisen in die Vergangenheit niemals möglich seien. Es könnte aber ebenso gut sein, dass der Effekt solcher Paradoxe den Zeitreisenden in ein alternatives Universum katapultiert, wo der Elternteil noch am Leben ist, oder ihn an den Punkt zurückbefördert, wo er seine Reise angetreten hat, weil sich die paradoxe Handlung selbst aufhebt.
    Noch mehr seltsame Dinge wären möglich: Besorgen Sie sich ein Buch, das nach dem Bau der Zeitmaschine geschrieben wurde. Nehmen Sie das Buch mit in die Vergangenheit und geben Sie es dem Autor, bevor dieser das Buch schreibt. Er schreibt den Text ab und bietet ihn seinem Verlag an. Wer aber hat nun das Buch geschrieben? Der Autor sicher nicht, den er hat ja nur von der gedruckten Version abgeschrieben. Die Existenz des Buches gründet also auf diesem selbst. Verrückt, aber möglich, sollten denn Zeitreisen jemals machbar sein.
Freier atmen im Vergnügungspark
    Zurück zur Warteschlange im Vergnügungspark: Wenn Sie an Asthma leiden, könnte dies ein guter Ort für Ihre Gesundheit sein. In einer ungewöhnlichen holländischen Studie schickte man 25 junge Frauen mit schwerem Asthma (und 15 gesunde Testpersonen zur Kontrolle) wiederholt in eine Achterbahn. Man stellte fest, dass die Asthmakranken nach den Fahrten geringere Atemnot verspürten, selbst, wenn sie an einer Form des Asthmas litten, bei der die Bewegung der Achterbahn ihre Lungenkapazität einschränkte.
    Daraus schloss man, dass positiver emotionaler Stress (dieses erhebende »Juhuu-Gefühl«, das man gegen Ende einer Achterbahnfahrt verspürt), die Wahrnehmung der Atemnot mindere, wohingegen negativer Stress die Asthma-Symptome verschlimmere. Abgesehen davon, dass es sich um ein durchaus überraschendes Ergebnis handelte, täten Asthmakranke also offenbar gut daran, ihrem Leben ein bisschen mehr Würze zu verleihen, als es ihrem typischen Alltag entspricht. Dies bietet sich als sehr hübsche Überleitung zum nächsten Kapitel an, in dem es um den bedeutendsten Quell emotionaler Höhen und Tiefen im Alltag geht.

ZWEI UND ZWEI
    In jedem Alter kann es vorkommen, dass wir uns zu totalen Vollidioten machen, wenn wir einem attraktiven Mitglied des anderen Geschlechts begegnen. Für andere Tiere scheint das kein Problem zu sein. Abgesehen von der Hitze des Augenblicks leben sie ihr Leben weiter wie bisher, nur wir verlieren offenbar die Fähigkeit, zu denken und unseren Körper zu kontrollieren. Was passiert da eigentlich?
Was heißt hier attraktiv?
    Es lohnt sich, zunächst ein besseres Verständnis davon zu gewinnen, was jemanden attraktiv macht, bevor wir uns Gedanken darüber machen, was das Ganze mit unserem Gehirn anstellt. Mit »Attraktivität« meine ich in erster Linie das körperliche Erscheinungsbild. Das mag oberflächlich klingen, aber in gewissem Sinne ist genau das Gegenteil der Fall. Selbstverständlich finden wir an potenziellen Partnern noch