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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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entsetzte Maske. Sie konnte ihn nicht hören und auf einmal waren überall um sie herum Zombies, als sie in der altbekannten Verzweiflung nach ihr klammerten.
    Jeeetzzzt iiiiiiiiiicccch jeeetzzzt.
    Der Klang davon drang ihr in die Ohren, wie ein schrecklicher, tiefer Wind, der alles andere auslöschte, bis auf diese schrecklichen Schreie nach Erlösung.
    Sie berührte einen und blickte in die Augen eines jungen Mannes, der gerade den Schlag seines Lebens versetzt bekam, als das Licht seiner Seele in den orangenen Augen verlosch, der Rückstoß prasselte wie ein Steinschauer auf sie nieder. Tränen brannten ihr in den Augen. Theo, Theo, er verstand es nicht. Sie versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, sich aufrecht zu halten, als sie einen faulig-riechenden Atemzug einsog, bereit für einen weiteren. Iiiiiilllllfff mmiiiiiiiiiiir.
    Ein weiterer Schrei, noch drängender, menschlich, erreichte sie und auf einmal fuchtelte man mit der brennenden Fackel herum, in dem Gemenge von Zombie um sie, die sie für sich einforderten. Einer stolperte rückwärts, fiel, schaffte so eine Öffnung und Selena drehte sich zu Theo, Wut in ihrem Gesicht, als er sich seinen Weg durchboxte.
    „Lass mich!“, schrie sie, schob ihn weg, selbst dann noch, als sie nach einer weiteren klammen Hand aus Fäulnisfleisch griff. „Verschwinde!“
    Bei all den lauten, wehklagenden Schreien, die immer verzweifelter wurden, gelang es ihr nicht zu verstehen, was er sagte – I–am! , dachte sie – aber er packte ihre Hand und zerrte sie weg, gebrauchte seine Fackel, um die Monster zurückzudrängen.
    Selena kämpfte gegen ihn an, hasste ihn, hämmerte mit den Fäusten gegen ihn und schrie ihn voller Wut und Angst an, aber er ignorierte sie, zerrte sie weg.
    Über ihren Kopf hinweg schrie er etwas – Du! – und sie sah, mit einem Schock, wie eine andere Gestalt sich schwankend auf die Füße erhob. Langes, helles Haar schien im Mondlicht als er – sie? – sich aufrichtete und Theo hielt Selena weiterhin fest, zerrte sie weg von den Monstern und schrie, „jetzt!“
    Noch als sie da kämpfte, zerschnitt der Lichtbogen von etwas Brennendem die Nacht, flog von der langhaarigen Person zu der Gruppe von Zombies, die von Theos Fackel in Schach gehalten wurden.
    „ Neeeeiiiiiinn! “, schrie sie, als er sie wegschob, auf sie niederfiel, als sie auf den Boden krachten.
    Die Explosion war ein lauter, ohrenbetäubender Knall und die Nacht brannte wie Gold. Trümmer regneten auf sie herab, auf den Boden und in die Bäume ringsum.
    Und dann war alles still, bis auf ihre heftigen Atemstöße.
    Selena lag unter Theo begraben auf dem Boden, reglos, erstarrt vor Verzweiflung und sprachlos, dass er sie so verraten hatte. Der Boden war kalt und feucht unter ihren Fingern und sie lag da, das Gesicht dagegen gepresst, Tränen sickerten in den Boden, auch noch nachdem er sich von ihr gelöst hatte. Er tötete sie. Tötete sie alle. Ließ sie in der Falle zurück.
    Sie hätte sie retten können. Und er tötete sie.
    Sie hasste ihn. Es zerriss sie im Innersten.
    „Selena.“ Theos Stimme war drängend. Seine Hand berührte sie an der Schulter und sie spürte das Brennen seines Verrats.
    Sie rollte sich auf den Rücken und warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. „Wie konntest d–“
    „Selena, bitte. Stopp. Es ist Sam.“ Er hatte sie bei den Schultern gepackt und schaute ihr jetzt direkt in die Augen. Die Maske, die sein Gesicht so starr gemacht hatte, wich jetzt etwas anderem.
    „Sam?“ Bei dem Ausdruck auf Theos Gesicht wurde sie zu Eis. Die Knie brachen ihr weg. „Was ist los?“
    Es war ein Traum. Alles war nur ein schrecklicher Alptraum.
    Sie drehte sich – wurde gedreht – wurde geführt – hin zu einem schrecklichen Anblick.
    Ein Mann mit langem, silberweißem Haar kniete gebeugt neben einem leblosen Körper. Sam.
    Ihr Sammy. Erleuchtet von dem großzügigen Mond, der irgendwie genau hier den Mittelpunkt ihrer Welt gefunden hatte.
    Sein Oberkörper und seine Beine waren ein wildes Durcheinander tiefer Schnitte, ein Arm war nur noch Fetzen. Sein Gesicht, sein schönes Gesicht, war zerkratzt und dunkles, nasses Blut war überall.
    Von den Zombies. Genau die Zombies, die sie zu retten versucht hatte.
    Oh, Gott. Jetzt gaben ihre Knie nach und jemand fing sie auf.
    „Er hat versucht mich zu retten“, sagte der alte Mann, der jetzt hochschaute von dort, wo er kniete.
    Sammy war nicht tot. Er war nicht tot.
    Halb fiel sie, halb kniete sie

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