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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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aufgerissen unter dieser Folter. Lou schnellte hoch, kämpfte gegen seine eigenen Fesseln, versuchte sich der Handschellen um seine Handgelenke zu entledigen.
    „Mein Gott, was tun Sie ihr da an?“, fragte er wütend, als Ballard die Nadel entfernte und beifällig lächelte.
    „Sehen Sie hin“, antwortete der Arzt.
    Als ob Lou da nicht hinsehen würde.
    Genau da öffnete sich die Tür hinter Ballard einen Spalt breit. Gott sei Dank. Wo zum Teufel hast du so lange gesteckt?
    Du hast gesagt, zehn Minuten.
    Das waren die längsten scheißzehn Minuten, die ich je durchstehen musste. Lou hielt die Augen von der Tür abgewandt.
    Theo schlüpfte leise wie eine Katze durch die Öffnung und Lou sah, wie er dann zu der Frau auf dem Tisch hinsah. Er setzte sich absichtlich auf und schepperte mit seinen Handschellen, so dass sein Bruder sehen würde, dass er – was Aktionsradius und Beweglichkeit anbetraf – eingeschränkt war. Aber ... seine Augen fielen da auf den Tisch neben sich. Er könnte vielleicht eine oder zwei der Nadeln da erwischen.
    Sie mussten keine Blicke austauschen: Die mentale Verbindung war da. Lou wusste, wann Theo bereit war loszuschlagen, und er hielt sich bereit.
    Sie schlugen beide im gleichen Augenblick zu: Theo sprang von hinten los, mit etwas Langem und Flexiblem in der Hand, und Lou stieß mit seinem Bein gegen den Tisch. Er hakte den Fuß ein und zog ihn rasch zu sich, während Theo auf den Arzt lossprang, und ihm von hinten die Schlinge um den Hals legte.
    Da er gerade in die Betrachtung seiner Patientin vertieft war, wurde er vollkommen überrascht von alledem. Und Ballard ließ die Nadel fallen und hob die Hände nach oben, um an den Schlauch zu fassen, der sich ihm in den Hals grub. Lou streckte sich verzweifelt, versuchte etwas auf dem wackelnden Tisch zu packen zu bekommen, während Spritzen und Kristalle überall auf den Boden fielen.
    Ballard kreischte jetzt, lautlos und vergeblich, und Theo gab sein Bestes, um ihn am Hals herumzuschwenken und ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Elite waren zusätzlich zu ihrer Unsterblichkeit auch übermenschlich stark und Lou wusste, dass sein Bruder sich auf das Überraschungsmoment und die eigene Beweglichkeit verlassen musste, um den hier zu überwältigen.
    Er schaffte es, zwei Spritzen zu fassen zu bekommen, hob sie hoch. Mein Gott, die sind scheißgroß. Es war, als würde man jemandem einen Strohhalm ins Hirn schieben. Lou schaute zu dem Opfer auf dem Tisch hin und sah, dass ihre Haut angefangen hatte sich grau zu verfärben ... und sie schien sich zu verändern. Dehnte sich, wuchs, wurde länger.
    Gott im Himmel.
    Theo schaute zu Lou und schwang den Arzt weit zur Seite, dessen Kopf krachte dabei gegen die Wand und benutzte dann seinen Schwung, um herumzuwirbeln und das Gleiche nochmal zu veranstalten. Sie waren allmählich dabei, zu Lou herzukommen und er wusste, was er tun musste.
    Skalpell. Er schaute sich all die Instrumente an, überall auf dem Fußboden und erblickte eines der Chirurgenmesser. Es war ... gerade ... noch ... in ... Reichweite.
    Er kniete sich hin, war sich der schlagenden, strauchelnden Beine seines Bruders bewusst, sowie der von dem Mann, den er gerade zu erledigen versuchte, schaffte es zu vermeiden, dass ihm ein Schuh ins Gesicht flog, aber bekam einen am Arm ab und packte das Skalpell.
    „Öökste Zeit“, grunzte Theo und schob den Mann Richtung Lou. Mit seiner freien Hand, packte Lou den Laborkittel, versuchte herauszufinden, auf welcher Seite der Kristall war.
    Ballard war langsamer geworden, sein Widerstand wurde schwächer, sein Atem pfeifend. Wie schade, dass Erwürgen ihn nicht töten würde... Ein Bein schoss hervor und erwischte Lou, der das Messer fast hätte fallen lassen.
    „Fuck“, murmelte Theo zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, „beeil dich, Scheiße nochmal!“
    Lou packte das Skalpell und riss noch einmal an dem Laborkittel, als Theo den Kerl erneut herumschwang. Etwas blitzte da wie ein Leuchten auf und er wusste, wo er zuschlagen musste.
    Mit einem Schrei der Wut und Verzweiflung, hackte er mit dem Skalpell da rein, zerrte es durch Stoff und Haut.
     
    ~*~
    Theo spürte, wie Ballard zusammenzuckte, als Lous Messer sich endlich in ihn rein bohrte. Er hielt an dem Stück Schlauch fest, und versuchte, sich von der Frau auf dem Tisch nicht ablenken zu lassen, die sich zu krümmen und mit irgendeiner Art von Dämon zu kämpfen schien.
    Er schleuderte den Arzt weitere drei Male zu Lou

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