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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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hinaufstieg, hoch in das, was sie die Arkaden nannten.
    Theo war sich bewusst, dass er die Luft anhielt, als er in den Raum eintrat, und es brauchte auch einige lange Sekunden, bis er wieder ausatmete.
    Heilige Nerdbirne, Batman und die feuchten Träume dazu.
    Es war wie die Batman-Höhle, Tony Starks Iron Man Labor und NASA, alles in einem.
    Der Raum war lang und offen und nahm die ganze Länge der Ranch ein. Farbige Oberlichter als Fenster hielten die Hitze der Sonne draußen, damit die Computer oder Großbildschirme hier nicht Schaden nahmen. Die linke Hälfte sah aus wie aus einem alten 80er Jahre Film: Da stand ein altes Spiele-Arkaden Videospiel neben dem anderen – Pac-Man, Centipede, Galaga – zusammen mit einigen Spielen aus Theos Zeiten. Und auch noch Flipper-Automaten. Aber zur Rechten war das große Zimmer ein einziger Traum. Riesige Computer-Touchscreens waren in die Wände eingebaut, ein durchsichtiges Elektronik-Whiteboard aus Glas und Projektionsleinwände und Web-Kameras. Theo sah einen Datenhandschuh und das Headset für AI-Arbeit und er konnte kaum die Worte formen, um Frank zu danken – denn er hatte erfahren, dass der Mann den Raum sauber, trocken und am Netz gehalten hatte.
    Und dennoch ... die Treppe hoch zu den Arkaden war mit Brettern vernagelt und nicht zugänglich.
    „Hält uns die verdammten Snoopies vom Hals“, sagte Frank, mit einem warnenden Blick zu Theo.
    „Snoopies?“
    „Kopfgeldjäger. Die nehmen so was alles mit. Nehmen jeden, der’s hat, auch mit. Niemand weiß, dass das hier ist, also halt deine verdammte Klappe, kein Wort davon zu niemandem.“
    Und das war alles, was Frank zum Thema sagte ... aber Theo war das schnurz. Er wollte einfach nur an die Arbeit gehen. Er verbrachte auch gar nicht viel Zeit damit, sich zu fragen, warum Frank ihm genug vertraute, um ihm Zutritt zu dem geheimen Zimmer hier zu geben.
    Das Erste, was er machte, war eine Netzwerkzugangsstelle, kurz NEZS, einzurichten, um sich mit dem neuen Internet zu verbinden, das er und Lou versuchten aufzubauen. Trotz der Tatsache, dass Envy, was natürlich das Zentrum das Netzwerks bildete, gut hundert Meilen weit weg sein konnte, ging Theo dennoch davon aus, hier ausreichend Technik zu haben, um einen Empfänger zu bauen, der stark genug war, um sich da einzuwählen. Abgesehen davon hatten Lou, Sage, Jade und er die letzten zwei oder drei Jahre damit zugebracht, in einem Radius von dreißig bis fünfzig Meilen um Envy herum NEZS einzurichten, und hoffentlich wäre eine davon nahe genug bei ihm hier, um sich einzuwählen.
    Er brauchte nur wenige Stunden, um eine NEZS zusammenzubauen, und schon schickte er Lou eine richtige Nachricht zurück, der sicherlich in der Schaltzentrale des Widerstands saß – gut versteckt zwei Stockwerke unter dem New York, New York Casino. Später könnte er ihm vielleicht sogar Webcam Bilder von dem Zimmer hier zeigen. Lou würde sicher die Wände hochgehen, bis er endlich hier war, um all das Zeug hier selber mit Händen greifen zu können.
    Aber bis er damit dann fertig war und eine Nachricht an Lou losschickte, rief Sam schon die Treppe hoch, dass es Zeit war nach Yellow Mountain aufzubrechen. Und weil ihm die Warnung von Frank noch sehr präsent war, dass dieser Raum hier geheim bleiben musste, hatte Theo keine Wahl, als die Batman-Höhle zu verlassen, bevor alle sich auf die Suche nach ihm machten.
     
    ~*~
    „Es war einmal ein magischer Ort mit Schlössern und Prinzessinnen, und einem kleinen, fröhlich rauschenden Fluss. Eine leuchtend gelbrote Eisenbahn tuckerte Gleise entlang, die um das Land herum führten, und hielt an drei verschiedenen Stationen. Eine davon hieß Main Street und war voll von Familien und Pärchen, die dort entlang spazierten. Zu beiden Seiten gab es Läden, wo die Leute Eis oder Schokolade oder wunderbare Sandwichs kaufen konnten, die man Hot Dogs nannte...“
    Während Vonnies sichere, eingängige Stimme das Publikum einlullte, merkte auch Theo, wie er abwechselnd in die Geschichte hineinglitt und dann wieder jeden und alles um ihn herum beobachtete. Und sich ausmalte, wie er seine Finger wieder dort über die glatten, blitzblanken Touchscreens gleiten ließ.
    Das Publikum saß auf einer großen Wiese, absolut sicher innerhalb der Mauern der Yellow Mountain Siedlung, auf der auch mitten in der Menge ein Feuer in einer aus Steinen errichteten Feuerstelle hell brannte. Er schätzte, dass so etwa achtzig Leute aller Altersstufen sich entweder auf dem

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