Die verratene Nacht
ihr Weg der bessere und menschlichere für die Zombies war. Er wollte ihr aber nicht glauben und er wollte nicht, dass man ihr wehtut. Er hat sie geliebt ... er hat sie nur nicht verstanden.“
Vonnie zeigte auf einmal mit ihrem Finger zu dem letzten Happen von seinem Sandwich. „Wie sie auch kein Fleisch isst oder irgendetwas von einer Kreatur, die getötet wurde. Das ist ihre Art. Und das war eine Sache, die er nie akzeptiert hat. Er versuchte sie dazu zu bringen, ab und zu ein Stück Huhn oder ein bisschen Fisch zu essen. Einmal hat er versucht sie auszutricksen, indem er ein kleines Stück Fleisch in einen Eintopf tat, den sie gerade aß. Als sie das später herausfand, wurde ihr übel. Speiübel. Und jetzt isst sie gar nichts mehr, außer ich koche es.“
„Das sehe ich.“ Theo hörte Vonnies weitschweifiger Erklärung nur mit halbem Ohr zu, aber es war dennoch interessant. Klang, als wäre Brandon ein echtes Arschloch. Da war er nicht allzu traurig drüber. „Was ist in Niketown passiert?“
„Brandon hat herausgefunden, was sie machte, und er hat versucht sie davon abzuhalten, es weiter zu tun. Aber das hat sie nicht zugelassen. Sie kann es nicht nicht tun, sagte sie zu mir. Es wäre, wie wenn sie den Sterbenden nicht mehr helfen würde. Sie kann es nicht vergessen. Selbst wenn es hart ist.“
„Wie lange ist sie schon die Todeslady?“
Vonnie schaute sich verstohlen im Zimmer um, als ob sie sicherstellen wollte, dass niemand sich näherte. „Ihre erste Todeswolke hat sie gesehen, da war sie fünf. Aber sie wusste nicht, was es war. Sie wusste nicht, was sie tat, bis sie älter war.“
„Todeswolke?“
Vonnie schaute betreten drein. „Es ist wirklich nicht an mir, dir das zu erzählen, Theo. Aber ... es ist das, was sie sieht, wenn jemand sterben wird. Sie hütet ihre Geheimnisse streng und wenn sie will, dass du mehr als das weißt, dann wird sie es dir erzählen. Aber die letzte Person, der sie es erzählt hat, war Brandon. Und das ist nicht so glücklich geendet. Brandon und den Leuten in Niketown.“
Theo kämpfte darum, seine Enttäuschung unter Kontrolle zu halten. „Was ist in Niketown passiert?“
„Jeder hasst Zombies. Sie haben panische Angst vor ihnen. Jeder hat schon mal jemanden an einen Zombie verloren. Jemanden, den sie kennen.“
„Jep. Das ist sicher. Das ist auch der Grund, warum sie vom Erdboden verschwinden sollten. Sie sind die einzigen Kreaturen hier auf dieser Erde, die keine Existenzberechtigung haben. Sie sind böse.“ Theo blickte kurz nach draußen, schaute, wie hoch die Sonne stand. „Abnorm. Nicht Teil vom Kreislauf des Lebens. Kannibalistische Monster.“
Vonnie biss sich die Lippe. „Selena hat einen anderen Standpunkt.“
„Sie tötet sie – der Standpunkt kann nicht derart anders sein. Und sie macht es auf eine ineffiziente, gefährliche Art und Weise. Warum zum Teufel verwendet sie keine Pfeile oder eine Bombe oder Feuer oder irgendwas?“
„Weil das nicht ihr Weg ist. Es ist menschlicher, sagt sie, die Art und Weise, wie sie es macht. Sie muss sie retten. Selena erträgt es nicht, die Zerstörung von Leben anzusehen. Sie lässt Frank keine Mausefallen aufstellen, außer es sind Käfige und man kann die Mäuse draußen freisetzen.“
Theo schüttelte den Kopf, verärgert und verwirrt. „Was die Zombies tun, ist nicht leben. Es ist ... ich weiß nicht was, aber es ist nicht leben . Es ist böse. Sie fressen alles und jeden, und was sie nicht fressen, zerstören sie nur so zum Spaß. Es ist verdammt gut, dass sie blöd wie Holzklötze sind, oder es gäbe uns auf dieser Erde schon längst nicht mehr.“ Er hatte sich schon durch die Karotten gearbeitet und nahm jetzt den Eistee, um zu trinken. Ahh. Genau richtig in der Süße.
Vonnies Lippen schürzten sich. „Nun, gerade klingst du ein bisschen wie Brandon. Aber irgendwie hat sie ihn dazu gebracht, ihre Seite der Dinge zu sehen, und als er einen großen Aufstand machte, weil sie nachts rausging, hatten sie dann eine Idee. Wenn der Rest der Stadt helfen würde, könnten sie alle Zombies in ein Gehege treiben und dann könnte Selena zumindest mit einem bisschen Sicherheit ihr Ding durchziehen.“
„Ein bisschen, wie wenn man ein Rudel wilder Hunde einen nach dem anderen tötet, nachdem man sie in einem Käfig hat?“, fragte Theo. „Immer noch recht ineffizient, aber zumindest wäre es sicherer für sie.“
„Selena hat sie überzeugt es auszuprobieren und sie haben das Gehege gebaut. Und es
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