Die verratene Nacht
ist ihnen gelungen – eine Gruppe von Zombies auszutricksen, da eines Nachts hinein zu gehen. Sie haben sie eingesperrt und alles war wunderbar. Jede Nacht hat sie sich um ein paar davon gekümmert, vorsichtig.“
„Bis ... oh, Shit. Lass mich raten. Sie haben sich befreit?“
Sie nickte. „Es war schrecklich. Grauenvoll. Sie wurden innerhalb der Mauern gefangen gehalten, zusammen mit dem Rest von uns, und sie sind rausgekommen. Als wir endlich begriffen haben, was da vor sich ging, war es zu spät. Die Zombies waren von Sinnen und verängstigt und wild – und hungrig – und sie haben angegriffen. Selena hat versucht sie aufzuhalten, zu helfen, aber bis dahin war es zu spät. Der Schaden war schon angerichtet. Kinder, die älteren Menschen, selbst ein paar der jungen, starken Männer, die dabei waren ein von Sonnenenergie angetriebenes Auto zu bauen, wurden alle zerrissen. Fast die Hälfte der Einwohner in der Siedlung zählte zu den Toten.“
Theo war übel. Er musste wirklich nichts weiter hören; er konnte es sich vorstellen. „Was haben sie getan?“
„Nun, natürlich haben alle Selena die Schuld gegeben. Als ob sie selbst es getan hätte, als ob sie die Zombies gezwungen hätte rauszukommen und jeden da anzugreifen. Und Brandon konnte sie nicht einmal ansehen. Er wollte nicht auf sie hören. Und sie ... nun, natürlich hat sie alles auf ihre Kappe genommen. Alles. Sie brauchte ihn und er hat ihr nicht geben können, was sie brauchte.“ Vonnie warf ihm einen Seitenblick zu und Theo spürte, wie ausgesprochen nachdrücklich ihr Blick war. „Und so sind wir also fortgegangen. Sie hätten ihr niemals verziehen. Sie konnte nirgends hingehen, ohne dass man sie anspuckte oder sie schubste oder nicht beachtete oder ... was auch immer. Es war schrecklich.
„Sie haben sie Zombie-Braut genannt. Und das war kein Kompliment“, sagte Vonnie. Folgte irgendwie seinen Gedanken auf ihren schweigenden Pfaden. „Dann begann man sich zu fragen, ob das, was sie da draußen mit ihnen anstellte, nicht geschah, um sie zu töten, sondern um sie irgendwie zu hypnotisieren und zu trainieren, so dass sie ihr gehorchten. Wir mussten fortgehen.“
Mittlerweile war Theo selbst schon ganz übel. Was für eine grauenvolle Geschichte. Er konnte beide Seiten verstehen, beide Standpunkte zu dem, was geschehen war. Es war in etwa das Gleiche, was nach dem elften September passiert war – zu viele Leute hatten jedem Muslim für das die Schuld gegeben, was von lediglich einigen wenigen Radikalen angerichtet worden war.
Es lag in der Natur des Menschen: einen Sündenbock zu finden, jemandem die Schuld zu geben, wenn etwas Tragisches passierte.
Nicht immer war es richtig, noch war es der beste Charakterzug der Menschheit, aber es war eine weit verbreitete Art zu reagieren.
Aber er hatte immer noch nicht mehr Bewunderung für Brandon übrig.
„Aber das war noch nicht alles“, sagte Vonnie. „Wir zogen weiter und bleiben eine Weile in einem Ort namens Crossroads; vielleicht ein Jahr oder so. Nach ihren letzten Erfahrungen war Selena natürlich nicht mehr bereit irgendjemandem im Hinblick auf ihre Mission zu trauen. Sie half immer noch sterbenden Menschen dabei, den Weg zu finden, in was auch immer für ein Leben nach dem Tod es für sie gab, aber sie würde ihre Aufgabe, den Zombies zu helfen, nicht ignorieren. Diesmal hat sie also niemandem erzählt, was sie da machte. Aber dann fingen die Leute an, sie zu beobachten. Da draußen, in der Dunkelheit, nachts jenseits der Mauern zusammen mit den Zombies. Ihnen erschein es so, als würde sie ihnen helfen oder sie trainieren, oder so was.“
„Da es kurz davor dort zu Zombie-Angriffen auf drei Teenager gekommen war, waren die Einwohner von Crossroads vor Wut außer sich bei dem Gedanken, dass jemand den Zombies half oder sie beschützte. Sie fingen an, ihr schreckliche Dinge nachzusagen und sie zu ächten, und auch dort ist es dann eskaliert. Eine junge Frau wurde eines Nachts jenseits der Mauern angegriffen und getötet, und das war dann das Ende dort. Sie gaben Selenas kranker Zuneigung zu den Zombies – wie sie es nannten – die Schuld dafür, die Zombies anzulocken, und eine wütende Gruppe aus der Siedlung kam und versuchte sie mitzunehmen und einzusperren. Wir sind stattdessen gegangen.“
Grundgütiger. Kein Wunder wollte Selena nicht darüber reden. Kein Wunder hatte sie das Gefühl niemandem vertrauen zu können. Er verstand es, aber es machte ihn immer noch sauer, dass
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