Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
dich.«
Wow. Zwei Typen, die sich meinetwegen streiten! Klar, einer von beiden streitet sich nur deswegen, weil er mit mir Sex haben will, und der andere streitet sich nur, damit er mit seiner bescheuerten geheimen Untergrund-Bruderschaft keinen Ärger kriegt, aber trotzdem. Ich richte mich auf und beobachte das ganze Drama.
»Eliza?«, meint Cooper und blickt an Nigel vorbei ins Zimmer. »Geht’s dir gut?«
Meint er das ernst? Ob es mir gutgeht, will er wissen? Er erpresst mich, und jetzt will er wissen, ob es MIR GUTGEHT ?
Ich stehe vom Bett auf und gehe rüber zu Nigel, der vor der offenen Tür steht und mit seinem Arm Cooper den Weg versperrt.
»Mir geht’s PRIMA «, sage ich. »Was geht dich das an?«
»Genau«, meint Nigel. Er legt den Arm um mich. »Was geht dich das an?«
Und da wird mir klar, dass sich hier eine wunderbare Gelegenheit auftut. Ich stehe in diesem Zimmer, Nigel dicht neben mir, und Cooper sieht zu. Also lehne ich mich ganz nah zu Nigel, packe sein Gesicht, ziehe es runter zu mir und küsse ihn. Direkt auf den Mund, ein echter Kuss, mit Zunge und allem. Dann löse ich mich von Nigel und schaue direkt in Coopers schockiertes Gesicht.
»Siehst du?«, meint Nigel. »Es geht ihr gut, Kumpel.«
Und dann dreht Cooper sich um und geht.
Mir. Egal. Er wollte doch sowieso nur sehen, ob ich auch wirklich mit Nigel rummache. Also kann er jetzt zurückgehen und es brühwarm den 318ern berichten. Er war nicht sauer. Zumindest nicht wirklich. Und mal ehrlich, wie lahm ist das denn? Ich meine, er ist echt ein total schrecklicher Typ. Und dann tut er auch noch so, als würde er sich Sorgen machen um mich, und will wissen, ob es mir gutgeht? Das macht alles nur noch schlimmer. Ein Arschloch, das so tut, als wäre es nett? Das ist ja noch peinlicher als ein Arschloch, das sich einfach bloß arschlochmäßig benimmt.
Aber ein Arschloch, das ab und an so tut, als wäre es nett, schafft es bisweilen doch, einen wieder um den Finger zu wickeln und glauben zu machen, man müsse ihm noch eine Chance geben oder man hätte ihn völlig falsch eingeschätzt.
Tja! Ich nicht! Ich werde nicht EINE SEKUNDE glauben, dass Cooper wirklich wissen wollte, ob es mir gut geht, denn wenn ihm tatsächlich etwas an meinem Wohlbefinden läge, dann würde er doch wohl nicht die ganze Scheiße hier abziehen!
»Also …«, meint Nigel. Er geht zurück zum Bett und klopft mit der Hand auf den Platz neben sich. Oh Gott. Was mach ich jetzt bloß? Es ist nicht zu übersehen, dass er glaubt, wir würden genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben.
»Nigel, hör zu«, sage ich. »Es ist nicht so, dass ich …«
»Ich weiß, ich weiß«, unterbricht Nigel mich. »Du willst nicht zu weit gehen. Komm, setz dich einfach neben mich, meine Süße. Wir können doch da weitermachen, wo wir aufgehört haben.«
»Tut mir leid«, sage ich kopfschüttelnd. »Es ist nur … ich kann nicht.«
»Ach, wer hätte das gedacht«, meint er, steht auf und stürmt aus dem Zimmer. Er murmelt etwas, von wegen, er hätte eh nichts mit mir anfangen wollen, er könne ja wohl jede Schnecke kriegen, auf die er Lust hätte. Ich glaub, mit Schnecke meint er Mädchen, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Wie auch immer. Ich verberge mein Gesicht in den Händen. Das wärmende Gefühl, das der Alkohol ausgelöst hat, ist völlig verschwunden, jetzt bin ich nur noch … erschöpft. Und irgendwie traurig.
Ich werde nicht flennen, ich werde nicht flennen, ich werde nicht flennen. Ich hole mein Handy raus und rufe Clarice an, weil ich jetzt endlich wissen will, wie sie mein Notizbuch zurückholen will.
»Wo steckst du?«, frage ich, als sie rangeht.
»Ich bin gerade erst gekommen!«, erklärt sie. »Zu Isabella, meine ich. Ich hab ewig gebraucht, hab total vergessen, wo sie … Huch, igitt, irgend so ein Typ hat gerade auf den Bürgersteig vor Isabellas Haus gereihert.« Im Hintergrund höre ich Geräusche, die klingen, als ob … nun ja. Da draußen vor Isabellas Haus kotzt sich ohne Zweifel einer die Seele aus dem Leib.
»Ich bin in Isabellas Schlafzimmer«, erkläre ich. »Versuch Marissa zu finden, und kommt dann her!«
Drei Minuten später kommt Clarice hereingerauscht, gefolgt von einer ziemlich verstört wirkenden Marissa. »Hast du mit ihm rumgemacht?«, will sie wissen.
»So halb«, gebe ich zu. Was nicht ganz der Wahrheit entspricht. Ich hab ja schon mit ihm rumgemacht, nur …
»Warte, mit wem hast du rumgemacht?«, will Clarice jetzt
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