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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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scheut sich nicht, den Leuten eins auf den Deckel zu geben, wenn es drauf ankommt. Und ich bin mir sicher, sie wäre in Null Komma nichts hier, um es denen in meinem Namen so richtig zu zeigen. Doch dann wird mir klar, dass das Hauptproblem damit immer noch nicht aus der Welt wäre. Einige von den Geheimnissen in diesem Heft sind wie gesagt nicht nur meine. Zum Beispiel habe ich Angst, Marissa zu sagen, dass Jeremiah bloß mit ihr rummachen, aber nicht ihr Freund sein will. Dass ich mir wünsche, ich könnte Clarice einbläuen, dass sie die Jungs nicht so an der Nase herumführen soll. Dass ich mir wünsche, ich könnte meine Schwester nur ab und zu mal nicht dafür hassen, dass sie so perfekt ist. Diese Geheimnisse dürfen einfach nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Und je mehr Leute ich in die Sache reinziehe, desto größer werden die Chancen, dass das doch passiert. Außerdem: Ich will ja gar nicht, dass Kate sich die in meinem Namen vornimmt. Das wäre ja totale Selbstaufgabe.
    Jemand klopft an die offene Tür zu Isabellas Zimmer, und als ich aufsehe, steht da Cooper.
    »Hey«, meint er. »Wollte nur sehen, ob du auch okay bist.«
    »Mir geht es BESTENS «, fauche ich ihn an. »Hör auf, mich zu fragen! Und vor ein paar Minuten sah es nicht so aus, als würde dich das wirklich interessieren. Als Tyler uns zusammen in der Küche erwischt hat, da hast du dich aufgeführt wie sein Sklave.«
    Cooper sieht zu Clarice, die vor Isabellas geöffnetem Kleiderschrank steht. Sie hat ein Kleid in der Hand, hält es sich vor den Körper und schmeißt sich vor dem Spiegel in Pose, als wäre sie Paris Hilton. »Könntest du uns, äh, eine Minute allein lassen?«, bittet Cooper Clarice.
    »Nein«, sage ich. »Kann sie nicht.«
    »Mir egal«, meint Clarice widerstrebend. Sie will das Kleid zurück in den Schrank hängen.
    »Sie bleibt«, sage ich. »Warum sollte sie uns allein lassen, bloß weil du beschließt, dass du mit mir reden willst? Sie ist meine beste Freundin.«
    »Weil«, meint Cooper, »es eine Privatangelegenheit ist. Was ich dir zu sagen habe, geht niemanden was an.« Ich sehe ihm ins Gesicht, und ich frage mich, ob das, worüber er mit mir reden will, wohl mit uns zu tun hat (und in dem Fall kann er sich das an den Hut stecken, denn ich hab keine Lust, mir seine lahmen Ausreden und Entschuldigungen anzuhören), oder ob es mit den 318ern und mit meinem Notizbuch zusammenhängt, und in dem Fall sollte ich ihm besser zuhören.
    Clarice sieht mich an, und ich nicke. Sie hängt das Kleid zurück in den Schrank, dann huscht sie zur Tür hinaus.
    »Was willst du?«, frage ich. Ich stehe vom Bett auf und verschränke die Arme vor der Brust.
    »Sieh mal«, meint er. »Du musst dich beruhigen. Ich will dir nicht schaden.«
    Ich starre ihn ungläubig an. Ich kann kaum reden, so sauer bin ich. »Du willst mir nicht schaden? Cooper, du bist doch schuld daran, dass ich in dieser Scheißlage stecke.«
    »Ich weiß«, gibt er zu und fährt sich nervös mit der Hand durchs Haar. »Eliza, ich wollte dir nicht wehtun.«
    »Du hast aus Spaß was mit mir angefangen, und da behauptest du, du wolltest mir nie wehtun?«
    »Das war nicht nur zum Spaß«, widerspricht er.
    »Es war Teil deiner Aufnahme! Ich meine, klar war das kein Spaß, sondern ein ernstes Ritual, aber das ist ja wohl ein Witz, also im Grunde das Gleiche!«
    »Nein, das war es nicht«, beharrt er. »Ich meine, irgendwie schon, aber ich hab es nie so gesehen. Ich war immer der Meinung, dass …«
    »Oh mein Gott!« Ich werfe die Hände hoch. »Weißt du, was dein Problem ist, Cooper?«
    »Was denn?«, will er wissen.
    »Dein PROBLEM ist, dass du für gar nichts VERANTWORTUNG übernehmen willst! Du denkst, du kannst einfach so durch die Gegend rennen und tun und lassen, was du willst, ohne dass es jemanden stört. Du glaubst, es wird schon alles gut werden, ohne Konsequenzen für dich.«
    »Nein, das glaube ich nicht«, protestiert Cooper. »Es hat Konsequenzen gegeben, wegen dem, was zwischen dir und mir war.«
    »Ach ja?«, frage ich. »Welche denn?«
    Er bewegt sich auf mich zu, legt mir die Hände auf die Arme. Ich versuche zurückzuweichen, aber er hält mich fest, bis ich nachgebe. Ich spüre, wie ich eine Gänsehaut kriege, weil er mir so nahe ist, und ich zittere, als er mich an sich zieht. »Ich hab dich verloren«, meint er. »Das war die Konsequenz.«
    Ich stütze meinen Kopf an seine kräftige Brust, und eine Sekunde, wirklich eine Sekunde lang , lasse ich

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