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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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willst du das wissen?« Sie ist ein paar Schritte vor mir und wirft mir jetzt einen vielsagenden Blick über die Schulter zu. Oh mein Gott. Daran hatte ich ja überhaupt noch nicht gedacht! Ich meine, man kann nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass die 318er es nicht trotzdem tun. Ich könnte alles brav befolgen, was sie sagen, und trotzdem könnten sie mein Heft herumzeigen oder ins Internet stellen. Der einzige Weg, um sicherzustellen, dass meine Geheimnisse gut gehütet sind, ist der, dass ich mir das Heft zurückhole.
    »Da ist es«, flüstert Marissa. Sie deutet auf das Kellerfenster, das, wie Cooper gesagt hat, offen steht. Nur ein kleines bisschen, man würde es kaum bemerken, wenn man es nicht wüsste. Vermutlich ist das Absicht. Damit Tylers Eltern und/oder die Einbrecher nicht mitkriegen, dass man da jederzeit reinkäme, wenn man wollte.
    Da ist kein Schutzgitter davor, und Marissa beugt sich runter und schiebt das Fenster ohne Probleme auf. Ich hole mein Handy aus der Tasche und leuchte damit in den Keller. Unter dem Fenster steht ein schwarzer Klappstuhl. Auch genau, wie Cooper gesagt hat.
    »Das Ding sieht aber nicht besonders robust aus«, sage ich und betrachte zweifelnd den Stuhl.
    »Also bitte«, ächzt Marissa. »Wenn der das Gewicht von Eric Partridge aushält, dann trägt er uns schon lange.« Eric Partridge ist einer von Tylers besten Freunden, der wiegt bestimmt mindestens hundertzwanzig Kilo. Einmal im Sportunterricht, als wir an einem Seil hochklettern mussten, da riss die gesamte Vorrichtung, als Eric losklettern wollte.
    »Ich denke nicht, dass Eric Partridge diesen Stuhl benutzt«, erkläre ich. Mein Magen dreht sich ein wenig bei dem Gedanken, dass wir tatsächlich in Tylers Keller eindringen. Ist das nicht Hausfriedensbruch?
    »Wir werden uns eben nicht erwischen lassen«, meint Marissa, als könnte sie meine Gedanken lesen. »Keiner wird uns hören, wir spazieren einfach rein und wieder raus.«
    »Gut«, sage ich unsicher.
    »Ich geh als Erste«, schlägt sie vor. Was echt total nett von ihr ist, weil es schließlich (a) mein Notizbuch ist, das wir uns zurückholen wollen, und wir (b) nicht genau wissen, ob es da nicht Schlangen gibt oder jemand auf uns wartet, um uns umzulegen.
    Sie dreht sich um und gleitet durchs Fenster nach unten, und es dauert eine Sekunde, bis ihre Füße den Stuhl gefunden haben. Ich höre, wie sie runtersteigt, dann verschwindet sie in der Dunkelheit.
    »Schnieke«, flüstert sie. »Die haben Teppich hier.«
    Ich seufze, drehe mich ebenfalls um und rutsche rückwärts durch das Fenster. Meine Hände greifen ins nasse Gras. Höchstwahrscheinlich sollte ich das hier nicht in dem Outfit tun, das ich trage. Hoffentlich ist das nicht Kates Lieblingshose. Ich zappele ein wenig mit den Beinen, bis ich den Stuhl unter mir spüre, dann klettere ich runter auf den Teppich von Tylers Kellerwohnung.
    Marissa und ich stehen eine Sekunde nur da, bis unsere Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben. Hm. Okay, das sieht ja alles schon gar nicht mehr so gruselig aus. Da stehen riesige weiche Sofas, und ein Dartbrett hängt an der Wand. Ein großer Flachbildfernseher ist in einer Ecke montiert, und eine Reihe leerer Flaschen steht auf einem Couchtisch, der überquillt mit Sportzeitschriften.
    Der Boden ist sauber, sieht irgendwie aus wie in einer typischen Junggesellenbude, von einem Junggesellen, der jemanden hat (ich nehme an, es handelt sich um Tylers Mom), der für Ordnung sorgt und aufpasst, dass es nicht zu eklig wird. Und es ist noch nicht mal so dunkel hier unten, weil das Mondlicht durch die Fenster scheint.
    Drüben in der Ecke neben etwas, das nach einem Heizkessel aussieht, entdecke ich ein paar Stühle, die im Kreis aufgestellt sind.
    »Ich glaube, das ist …«, sage ich gerade, als von oben ein lautes Krachen zu uns dringt, als hätte jemand was auf den Boden fallen lassen. Dann höre ich eine weibliche Stimme, die sagt: »Oh, tut mir leid, Cal, ich wollte das hier nur noch schnell in den Kühlschrank räumen, jetzt wo die Gäste weg sind.«
    Ohmeingott! Tylers Eltern! Tylers Eltern sind vermutlich in der Küche, und ich kann jedes einzelne Wort von ihnen verstehen! Ich guck rüber zu der Treppe, die nach oben führt, und bemerke, dass die Tür oben einen winzigen Spalt offen steht. OH. MEIN. GOTT . Ist Cooper total verrückt? Warum schickt er mich zu Tyler ins Haus, wenn er weiß, dass DIE TÜR OBEN AN DER TREPPE EINEN SPALTBREIT OFFEN STEHEN KÖNNTE ? Und

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