Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
das gefällt mir nicht, daher verbessere ich mich rasch. »Ich meine natürlich, bis ich das Notizbuch wieder habe.«
»Schön«, meint Cooper und lässt das Handy wieder in die Tasche gleiten. Er seufzt und sieht mich an. »Okay, wir machen es folgendermaßen. Ich fahr dich nach Hause. Dort machst du Fotos und stellst sie auf Lanesboro Losers. Und dann überlegen wir uns einen neuen Plan.«
Ich betrachte meine Hände. Sehe rüber zu Cooper. Dann schaue ich mich um, und mir wird klar, dass ich mitten in Newton sitze, mitten auf der Straße, in der Tyler wohnt, und dass ich keine Möglichkeit habe, nach Hause zu kommen, und auch keinen Plan, wo mein Zuhause von hier aus gesehen überhaupt liegt. Ich denke daran, dass eine von meinen Freundinnen vom Erdboden verschluckt ist und die andere im Gefängnis sitzt. Und dann denke ich an mein Notizbuch und an alles, was da drin steht. Als daher Cooper aufsteht und mir die Hand hinhält, greife ich danach.
Als wir zu Hause in die Einfahrt biegen, ist alles ruhig und dunkel, was eine große Erleichterung ist. Aus irgendeinem Grund kam mir auf der Fahrt die fixe Idee, meine Eltern könnten beschlossen haben, früher heimzukommen. Doch die Einfahrt ist leer, und Cooper stellt dort seinen Wagen ab, und folgt mir dann die Treppe hoch zum Eingang.
»Ich geh gleich nach oben und mach ein Foto von mir für Lanesboro Losers«, erkläre ich und führe Cooper ins Wohnzimmer. »Du bleibst schön hier sitzen und rührst nichts an.«
»Okay«, verspricht er. Er lässt sich auf die Couch im Wohnzimmer sinken und starrt geradeaus an die Wand. Ich muss mir direkt auf die Lippen beißen, um nicht loszulachen. Weil das echt voll süß ist.
»Hier«, sage ich und reiche ihm die Fernbedienung. »Du kannst solange fernsehen.«
Als ich oben in meinem Zimmer bin, schicke ich Marissa eine SMS und frage sie, ob alles in Ordnung ist, und schreibe, dass sie mich anrufen soll, sobald sie kann. Dann schicke ich Clarice eine SMS, frage, wo sie steckt, und schreibe ihr auch, dass sie mich auch anrufen soll. Und dann mache ich den Schrank auf und sehe mir den Inhalt an. Diese ganze Bikinisache wird eine echte Herausforderung, in erster Linie, weil ich, tja, gar keinen Bikini besitze. Ich meine, unter einem sexy Outfit stelle ich mir eher Tanktop und Shorts vor.
Ich durchwühle meine Badeanzüge und überleg mir, ob ich nicht einfach einen Einteiler anziehe, ein Foto schieße, es hochlade und das Beste hoffe. Ich habe da diesen roten, der ist schon recht gewagt – oben super tief ausgeschnitten und unten ziemlich hochgeschnitten.
Oder ich ziehe einfach einen von meinen normalen Badeanzügen an und mache irgendwas damit, um den Sexappeal zu steigern. Vielleicht mache ich mich einfach unter der Dusche nass oder so. Oder besser noch im Whirlpool. Klar habe ich keinen Schimmer, wie ich mich selbst im Whirlpool fotografieren soll. Und auf gar keinen Fall lasse ich zu, dass Cooper mich im Badeanzug sieht. Ich meine, klar, als wir noch zusammen waren, da hat er, äh, ja, Teile von mir schon regelmäßig gesehen. Aber das war etwas anderes. Wir sind jetzt kein Paar mehr, und außerdem, wer kann schon so genau sagen, was er den 318ern alles über meinen Körper erzählt hat?
Aber wenn ich nicht genau das mache, was die 318er von mir verlangen, denken sie vielleicht, dass ich schummle, und das will ich auf gar keinen Fall. Dann würden die sich wahrscheinlich irgendeine krasse Strafe überlegen, und ich müsste vielleicht sogar nackt posen oder so. Igitt. Die Tatsache, dass die 318er mich zu alldem zwingen, beweist doch, was für absolute Dreckskerle die zweifelsohne sind. Schon widerlich, wenn man es sich genau überlegt.
Ich hole tief Luft und gehe in Kates Zimmer, in der Hoffnung, dass ich einen Bikini finde, der mir passt. Schließlich treibe ich einen auf, den sie ganz hinten in eine Schublade gestopft hat. Der tut es vielleicht. Er ist schwarz (das macht schlank!), mit überkreuztem Oberteil und einem Höschen, das an der Seite ziemlich hoch ausgeschnitten ist.
Ich hoffe nur, dass ich da reinpasse. Ich ziehe die Schuhe aus und sage mir, dass es schnuppe ist, wie ich aussehe, weil ich das Bild ja nur poste, um mein Notizbuch zurückzubekommen. Dann kann ich es ja wieder löschen, und keiner wird es je wiedersehen. Na ja. Es sei denn, irgendjemand kommt auf die Idee, es mit einem rechten Mausklick zu speichern. Aber falls das passiert, kann ich eben nichts machen.
Ich ziehe mir die Bikinihose über,
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