Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
und sie scheint zu passen, nur mit dem Oberteil hab ich so meine Probleme. Ich komm nicht dahinter, wie man die Bänder im Rücken fixiert, weil sie über Kreuz gehen und unglaublich dünn sind. Außerdem zittern meine Hände, was auch nicht unbedingt hilfreich ist.
»Eliza?«, höre ich Cooper oben an der Treppe nach mir rufen. Oben an der Treppe, das heißt also, er steht direkt vor dem Zimmer meiner Schwester. Ich werde starr vor Schreck. »Alles klar?«, will er wissen.
»J«, rufe ich. »Alles okay, komm nur bitte nicht …«
Da geht auch schon die Tür auf, und Cooper steht vor mir. Und sieht mich – in Bikinihöschen und einem Top, das runterhängt. Schnell drehe ich mich um, damit er nichts mehr sieht.
»Raus hier!«, brülle ich.
»Okay, schon gut!«, meint er und schließt die Tür. »Tut mir leid!«, ruft er von draußen.
Ich atme tief durch und warte ab, bis sich mein Herzschlag wieder beruhigt hat. Dann greife ich nach hinten und versuche noch einmal, das Oberteil zuzubinden, aber es klappt einfach nicht. Und als ich es endlich zugebunden habe und in den Spiegel schaue, merke ich, wie komisch das aussieht. Alles ist irgendwie ein bisschen gequetscht. Sieht definitiv nicht vorteilhaft aus. Und ausnahmsweise liegt das mal nicht an meinem Körper.
Das Problem ist folgendes: Lasse ich das jetzt so und finde mich mit den gequetschten Brüsten ab, oder mache ich das noch mal auf und versuche, es richtig hinzukriegen?
Da klopft Cooper leise an der Tür. »Alles okay?«, fragt er.
»Ja, alles okay«, bestätige ich. Ich schnappe mir ein T-Shirt aus einer Schublade meiner Schwester, zieh es mir über den Kopf und reiße die Tür auf. Ich beschließe, so zu tun, als wäre das gerade eben nicht passiert, ich meine, dass Cooper mich quasi oben ohne gesehen hat. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst unten warten.« Aber ich sage das ganz munter und freundlich, damit er nicht mitkriegt, wie durch den Wind ich bin.
»Ich weiß. Ich wollte doch nur wissen, ob alles in Ordnung ist.« Er hat die Hände in den Taschen vergraben, und er wirkt ziemlich ernst. Einen kurzen Augenblick denke ich daran, wie schön es war, als er mir vorhin über den Rücken gestreichelt hat. Ich bin schon kurz davor, wieder einzuknicken, und will ihm sagen, dass eben nichts in Ordnung ist, dass die ganze Sache echt nervt. Aber stattdessen reiße ich mich zusammen und dränge mich an ihm vorbei.
»Mir geht’s prima«, sage ich und stürme in mein Zimmer auf der anderen Seite des Flurs, um meine Digitalkamera zu holen.
»Hast du die Fotos schon gemacht?«, will Cooper wissen.
»Noch nicht«, erkläre ich. »Ich mache sie im Whirlpool.«
»Oh.« Seine Stimme klingt irgendwie … seltsam, als er das sagt. Als hätte er Mühe, überhaupt etwas rauszukriegen.
Cooper bleibt im Wohnzimmer, während ich nach draußen in den Garten gehe, um das Wasser im Whirlpool anzustellen. Ich habe beschlossen, im Whirlpool zu posen, nicht weil das so super sexy wäre (das ist nur ein positiver Nebeneffekt), sondern weil ich glaube, dass ich so einen Großteil meines Körpers verstecken kann. Wenn ich ein Foto mache, auf dem mein Oberkörper nur halb aus dem Wasser rausguckt, dann muss ich mir keine Gedanken machen, dass jemand die untere Hälfte zu sehen kriegt. Genial, oder?
Doch als ich ins Wasser steige, stellt sich ganz schnell heraus, dass mein Plan nicht aufgeht. Denn jedes Mal, wenn ich versuche, ein Foto von mir zu machen, sieht man nichts als meinen Kopf. Und wenn ich die Kamera nach unten neige, sieht es so aus, als würde ich mir ins Dekolleté von meinem Bikini fotografieren wollen.
Außerdem bemerkt man sofort, dass ich die Bilder selbst gemacht habe, und das sieht aus, als würde ich damit sagen: »Seht mal her, ich mach ein sexy Foto von mir selbst« statt: »Oh, jemand hat gerade rein zufällig einen Schnappschuss von mir im Whirlpool gemacht, während wir zusammen Spaß hatten und ich total sexy aussah.« Ganz zu schweigen von dem Dilemma mit den, äh, gequetschten Brüsten. Und klar plane ich nicht, die Fotos allzu lange im Netz stehen zu lassen, aber trotzdem. Will ich den 318ern wirklich noch einen Grund liefern, um über mich lachen zu können?
Ich hole tief Luft. »Cooper?«, brülle ich. »Kannst du, äh, kannst du mal hier rauskommen bitte?«
Cooper telefoniert, als er aus dem Haus kommt, und legt einen Finger an die Lippen.
»Krass«, sagt er gerade. »Im Ernst? … Ja, klar, Kumpel.«
Scheinbar ist das Tyler. Ich greife
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