Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
Freundin haben, da bin ich mir sicher.«
»Danke, Cal«, sage ich und strahle ihn an. »Dann gehen wir jetzt besser.«
Ich marschiere an der Familie Twill vorbei, dann gehen wir allesamt die Treppe hoch, Cal hinterher.
»Also dann, ihr Mädchen seid hier jederzeit herzlich willkommen«, meint er.
»Mom, kann ich noch aufbleiben und Terminator gucken?«, bettelt Edward. Och, wie niedlich. Er will Terminator gucken. Ich bin ganz verliebt in diesen kleinen Kerl!
»Nein«, erklärt Mrs Twill. »Du gehst jetzt sofort zurück ins Bett!« Himmel. Die kann einem aber auch echt die Stimmung vermiesen.
Die Tür oben an der Treppe bringt uns auf einen langen Gang, der uns zur Haustür führt. Dort angekommen drücke ich die Türklinke und trete auf die Veranda. Die Nachtluft ist erfrischend kühl, und ich hole tief Luft.
»Gute Nacht«, sage ich und winke ihnen allen zu. »Tschüss, Edward.«
»Tschüss«, ruft Edward und vergräbt sein Gesicht wieder im Kleid seiner Mutter. Oooch! Er ist schüchtern, weil er mich so hübsch findet! Echt knuffig, der kleine Edward. Schade nur, dass er so an seiner Mutter zu hängen scheint, völlig unverständlich. Man kann nur hoffen, dass er da rauswächst, ehe sie ihn ruiniert, wie sie es offensichtlich mit Tyler gemacht hat.
»Tschüss«, sagt Marissa.
Ich steige die Stufen der Veranda hinunter, und als ich mich umdrehe, sehe ich die komplette Familie Twill noch einmal in der Haustür stehen. Die Gesichter zeichnen sich vor dem Licht aus dem Haus wie Silhouetten ab.
Wir gehen die abschüssige Auffahrt hinunter, schneller und immer schneller. Und da sehen wir sie, die blinkenden roten Lichter des Polizeiwagens, der direkt auf uns zuhält.
9
0:37 Uhr
Der Name des Polizisten lautet Officer Clayborn , und er führt uns zurück in Tylers Haus. Was echt Quatsch ist, weil man doch meinen möchte, dass die wollen, dass wir aus dem Haus verschwinden. Schließlich bekommen wir ja gerade Ärger, weil wir – hallo? – angeblich eingebrochen sind.
Aber Mrs Twill will nicht draußen reden, weil sie nicht möchte, dass die Nachbarn etwas mitkriegen. So wie sie das sagt, scheint es, als ob die Cops schon mal bei ihnen im Haus waren. Vermutlich weil Tyler irgendwas Dämliches angestellt hat, so wie letztes Jahr, als er mit seinen Freunden in Frauenklamotten über die Route 128 gelaufen ist.
Jedenfalls hatte Cal scheinbar die Polizei verständigt, bevor er hinunter in den Keller kam, und dann hat er vergessen, noch mal anzurufen und Entwarnung zu geben. Was vermutlich gar nicht gegangen wäre. Ich bin mir ziemlich sicher bin, dass man es nicht canceln kann, wenn man erst mal die Polizei gerufen hat. Das ist bestimmt nicht zulässig.
»Sehen Sie, Officer, das war alles nur ein riesiges Missverständnis«, erklärt Cal, als wir alle drinnen um den Küchentisch der Twills versammelt sind. »Das sind Freunde von meinem Sohn, und der hat ihnen erlaubt hierherzukommen.«
»Er hat ihnen erlaubt, in Ihr Haus einzubrechen?«, hakt Officer Clayborn nach. Ich weiß seinen Namen nicht, weil er ihn mir gesagt hätte, sondern weil er auf seinem Namensschild steht. Er ist einer von den ganz knallharten Typen, die Sorte Cop, die der Überzeugung ist, man müsse der Jugend beibringen, wie schlimm es zugeht da draußen in der »wirklichen Welt«.
»Ja«, bestätigt Marissa und nickt. »Weil ich nämlich auf ihn stehe.«
»Er hat nicht gesagt, dass wir einbrechen sollen«, erkläre ich und schenke Officer Clayborn mein blendendstes Lächeln. »Er meinte, wir kämen durch das Kellerfenster zu ihm ins Haus, und dann sollten wir hier auf ihn warten.« Ich ziehe die Schultern hoch. »Ich weiß gar nicht, was die ganze Aufregung soll.« Dann zwirble ich mir eine Haarsträhne um den Finger und tue so, als wäre ich die jugendliche Unschuld in Person. Was ich ja auch bin. Jedenfalls normalerweise.
Officer Clayborn legt die Stirn in Falten. »Einbruch ist ein sehr ernstes Vergehen, junge Dame«, erklärt er. Wow. Der lässt sich wohl nicht ganz so leicht um den Finger wickeln wie mein alter Kumpel Edward. Den hat man leider wieder zurück ins Bett geschickt. Vermutlich wollten seine Eltern nicht, dass er mitbekommt, was geschieht, wenn die Gesetzeshüter einschreiten.
»Oh, das ist mir klar«, erkläre ich. »Ich weiß, dass das eine ernste Sache ist. Und deshalb würde ich so was auch nie tun.«
»Sie würden das nie tun«, bestätigt Cal. »Nun, wenn wir sonst nichts mehr für Sie tun können, Officer
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