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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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Blick nervös durch das Café huscht, auf der Suche nach irgendwelchen vertrauten Gesichtern. Tyler hat nicht verlangt, dass ich mich an einen bestimmten Tisch setze, deswegen geh ich davon aus, dass es keine Rolle spielt, wo wir uns hinhocken.
    »Eliza, ist alles in Ordnung mit dir?«, will Kate wissen. Sie sieht mich besorgt an.
    »Mir geht’s gut«, erkläre ich und kleistere mir ein Grinsen ins Gesicht.
    »Nein, ich mein’s ernst«, sagt sie. »Geht’s dir gut? Soll ich für dich … du weißt schon, vielleicht, äh, jemanden anrufen?«
    »Wen denn zum Beispiel?«, hake ich nach.
    »Na, so was wie einen Therapeuten beispielsweise«, erklärt sie. »Ich bin mir sicher, dass wir Dr. Ronsons Nummer noch irgendwo haben.«
    Dr. Ronson ist Kates ehemalige Therapeutin, zu der sie immer ging, nachdem ihre beste Freundin Gwen wegziehen musste. Kate war damals dreizehn und fand das alles so schlimm, dass sie auf einmal viel weniger aß als vorher, und meine Mom hat sich furchtbare Sorgen gemacht und dachte, Kate würde womöglich eine Essstörung bekommen. Deswegen hat sie sie zu Dr. Ronson geschleift, was schon irgendwie lächerlich war. Kate ging ein paar Monate lang regelmäßig zu der Therapeutin, und auf einmal schien es ihr besser zu gehen. Meine Mom hält Dr. Ronson immer noch für eine Wunderheilerin, aber mal ehrlich, ich glaube eher, dass Kate einfach nur ein bisschen Zeit gebraucht hat.
    »Dr. Ronson?«, frage ich. »Warum sollte ich denn zu Dr. Ronson gehen?«
    »Weil du dich total seltsam benimmst«, meint sie. »Du bist voll … keine Ahnung … voll durcheinander. Ich dachte, du wärst langsam über die Sache mit Cooper hinweg. Beim letzten Mal, als wir uns gesehen haben, hast du den Eindruck gemacht, als würde es dir viel besser gehen, aber jetzt …« Sie spricht nicht weiter, so als könne sie nicht fassen, in was für einer Abwärtsspirale ich mich befinde. Wenn die nur wüsste.
    »Öh, nein«, sage ich. »Ich brauch Dr. Ronson nicht.«
    »Es ist keine Schande, eine Therapie zu machen, Eliza«, meint Kate. »Ich meine, mir hat das geholfen.« Und als sie das gesagt hat, kippt die seltsame Stimmung mit einem Mal, und wir brechen beide in wildes Gekicher aus. Kate findet nämlich, dass Dr. Ronson nichts als Blödsinn verzapft, auch wenn meine Mom nicht müde wird, sie in den höchsten Tönen zu loben.
    Ich entspanne mich ein wenig. Sie ist meine Schwester, hallo. Sie liebt mich. Alles wird gut. Dann aber schaue ich auf und sehe ihn – Tyler. Er kommt gerade auf der anderen Seite des Cafés zur Tür herein und marschiert mit langen, zielstrebigen Schritten auf uns zu. Er trägt Jeans und einen moosgrünen Pullover und sieht total frisch aus und hübsch zurechtgemacht, obwohl es schon nach drei Uhr in der Nacht ist. Ich schätze mal, andere Leute zu schikanieren und sie zu manipulieren ist für Tyler kein besonders anstrengender Job.
    Eine schreckliche Sekunde lang befürchte ich, dass Tyler sich zu uns setzen will. Stattdessen aber nimmt er auf dem Stuhl hinter meiner Schwester Platz. Sie kann ihn nicht sehen, aber ich. Er zwinkert mir kurz zu, dann zieht er ein Buch aus der hinteren Hosentasche und fängt an zu lesen. Was echt so was von lächerlich ist, weil ich Tyler nämlich noch nie mit einem Buch gesehen habe. Nie. Schulbücher mit eingeschlossen.
    Mein Mund wird ganz trocken. Ich dachte eigentlich, die würden jemand anderen schicken, ihr wisst schon, so ’nen doofen Freshman-Lakaien von denen, der unser Gespräch belauscht und ihnen dann alles brühwarm erzählt. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Tyler das persönlich machen könnte. Der starrt mich jetzt an wie … eine Schlange das Kaninchen oder so.
    »Also, was ist los?«, will Kate wissen. Sie pustet in ihren Kaffee. »Wenn es nicht wegen Cooper ist, was ist es dann?«
    »Na ja«, setze ich an und atme tief durch. »Die Sache ist die, ich muss dir was gestehen.«
    »Okay.« Kate setzt ihren Kaffee ab, verschränkt die Hände vor sich und sieht mich abwartend an.
    Alles klar. Noch mal tief durchatmen. »Okay, also … du erinnerst dich doch an Miguel Contador?« Und während ich das sage, kommt mir ein ganz wunderbarer Gedanke: Was, wenn sie sich tatsächlich nicht mehr an ihn erinnern könnte? Kate hatte seitdem so viele Freunde, vielleicht bedeutet er ihr ja rein gar nichts mehr. Vielleicht ist er ihr total schnuppe, vielleicht hält sie Miguel jetzt, da sie mit Brian zusammen ist (ihrem absolut perfekten und total süßen

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