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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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sie mich sieht, und umarmt mich ganz fest. Sie trägt eine pinke Pyjamahose, das Haar hat sie zu einem Knoten hochgebunden. Dazu hat sie ein weißes T-Shirt an, und ich sehe, dass auf ihrem Bett ein offenes Buch liegt und auf dem Schreibtisch eine Tasse Tee steht.
    »Hi«, sage ich, und ich bin mir nicht sicher, ob sie sich immer noch so freut, wenn sie erst mal erfährt, was ich ihr zu sagen habe.
    »Hey! Ich freu mich ja so, dass du hier bist.« Sie hüpft auf und ab, wobei ihre Füße in dem flauschigen kleinen blauen Bettvorleger versinken.
    »Ich freu mich auch, dass ich hier bin«, schwindle ich.
    Sie setzt sich aufs Bett und klopft auf den Platz neben sich. »Setz dich«, meint sie.
    »Du, äh, du lernst also, wie?«, frage ich, während ich mich neben ihr aufs Bett sinken lasse. »Tut mir leid, wenn ich störe.«
    »Ist schon gut«, meint sie. Sie markiert die Seite im Buch mit einem Taschentuch, dann legt sie es auf den Boden und schiebt es unters Bett. Ich fühle mich echt so was von mies. Nicht nur weil ich Miguel geküsst habe, sondern weil ich sie auch noch beim Lernen störe, um ihr diese schreckliche Neuigkeit zu unterbreiten. Ich meine, Kate muss wirklich lernen. Kate hat zwar immer gute Noten, aber dafür muss sie auch ganz schön schuften. In der Schule hat sie sich noch nie so richtig leichtgetan, nicht so wie ich. »Also, was ist los, was musst du mir so dringend erzählen?«
    Ihre blauen Augen sehen mich ernst und erwartungsvoll an, daher hole ich ganz tief Luft. Auf einmal ist mir total heiß hier drinnen.
    »Es geht um … ist es hier drinnen eigentlich total heiß?« Ich fächle mir mit der Hand Luft zu.
    »Ich finde nicht«, meint sie. »Aber du weißt ja, dass mir ständig kalt ist. Soll ich ein Fenster aufmachen?«
    »Ja, bitte«, sage ich, und sofort steht Kate auf und durchquert das Zimmer.
    »Obwohl«, schiebe ich hinterher und stehe ganz unvermittelt auf. »Äh, ich würde eigentlich viel lieber ins Perk gehen.«
    Kate sieht mich an, als wäre ich nicht mehr ganz normal. »Ooo-kay«, sagt sie ganz langsam. »Bist du dir sicher? Weil wir genauso gut hier was trinken könnten, ich hab Tee und Kaffee, und es gibt einen Automaten unten, wenn du lieber was Kaltes möchtest.«
    »Ich hab gerade total Lust auf einen von diesen Kräutertees, die sie im Perk haben«, schwindle ich.
    »Ich hab auch Kräutertee!«, meint Kate erfreut. »Ich hab tonnenweise …«
    »Ich will aber genau DEN, DEN DIE DA HABEN «, sage ich ein bisschen zu vehement. »Ist ein reiner Biotee ohne Koffein.« Kate sieht mich verstört an. Gott, es ist echt heiß hier drinnen. Im Ernst, wie hält sie das nur aus? Ich hab das Gefühl, ich werde gleich ohnmächtig.
    »Äh, okay«, sagt Kate. Sie guckt mich ganz komisch an, dann geht sie rüber an ihren Schrank. »Ich muss mich nur kurz umziehen.«
    Sie zieht sich ein Sweatshirt über den Kopf, dann schlüpft sie in Jeans und steckt die Füße in total bequem aussehende Latschen. Anschließend macht sie ihren Pferdeschwanz neu und sieht mich an. »Äh, bist du so weit?«
    »Ja«, sage ich, nicht recht überzeugt. »Ich bin so weit.«
    Schweigend fahren wir im Aufzug runter in die Eingangshalle. Doch ich spüre, dass Kate mir aus dem Augenwinkel verstohlene Blicke zuwirft. Fast so, als würde sie sich ernsthafte Sorgen machen um mich.
    Im Perk angekommen bestelle ich einen Pfefferminz-Moccaccino und führe Kate dann an einen Tisch im vorderen Teil des Cafés. Es ist eigentlich recht leer hier drinnen, und ich sehe Clarice und Marissa weiter hinten an einem Vierertisch sitzen. Zu meiner Überraschung hocken noch mehr Leute an dem Tisch. Zwei Jungs sind bei ihnen, die aussehen wie Collegestudenten.
    Außerdem tragen Clarice und Marissa Baseballkappen. Die Jungs bei ihnen haben nichts auf dem Kopf, und ich würde fast wetten, dass Marissa und Clarice die Typen nicht nur überredet haben, dass sie sich zu ihnen setzen dürfen, sondern dass sie ihnen auch die Mützen abgeschwatzt haben. Vermutlich zur Tarnung. Unglaublich, echt.
    »Ich dachte, du wolltest unbedingt einen Kräutertee?«, meint Kate ein klein wenig schnippisch, als wir uns an den Tisch gesetzt haben.
    »Wie?«, frage ich. »Ach so, ja, ich hab’s mir im letzten Moment anders überlegt.«
    »Du hast es dir anders überlegt? Wo du vor ein paar Minuten noch unbedingt diesen einen Tee haben wolltest?«
    »Ja«, sage ich. Ich bin viel zu abgelenkt, um mir eine plausible Erklärung auszudenken, in erster Linie, weil mein

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