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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Barnholdt
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Sekunde lang sitzen wir einfach so da, ohne ein Wort zu sagen. »Sag doch was«, bitte ich schließlich.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, erklärt sie. Sie nimmt einen Schluck Kaffee, dann sieht sie mich über den Rand der Tasse an. »Erklär mir genau «, meint sie dann und sieht mir dabei direkt in die Augen, »was passiert ist.«
    Also erzähle ich es ihr. Na ja, zumindest alles, woran ich mich erinnere. Als ich fertig bin, sagt sie eine ganze Weile lang nichts, spielt nur mit dem Rührstäbchen im Kaffee und starrt auf den Boden.
    »Hast du irgendwann noch mal was mit ihm gehabt?«, will sie schließlich wissen, wobei sie ihren Blick wieder auf mich richtet.
    »Nein!«, sage ich und schüttle vehement den Kopf. »Nein, ich hab nie wieder was mit ihm angefangen, weil mir nämlich klar wurde, dass du ihn wirklich gernhast, ich …«
    »Ach«, meint Kate in eisigem Ton. »Du hast also nichts mehr mit ihm gehabt, nachdem dir klar war, dass ich ihn mag? Als ich also zu dir meinte, ich wüsste nicht so genau, was ich für ihn empfinde, da war es für dich okay, ihn zu küssen? Obwohl er mein Freund war?«
    »Nein«, entgegne ich wieder. Tränen steigen mir in die Augen, dieselben Tränen, die schon seit ungefähr einer Stunde rauswollen, nur dass sie es jetzt wirklich tun, sie rinnen mir über die Wangen, zwei salzige Sturzbäche.
    »Eliza, warum bist du wirklich hier?«, fragt Kate jetzt, offensichtlich kein bisschen gerührt von meinen Tränen.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine damit«, sagt sie jetzt, und ihre Stimme wird lauter, »dass du mich mitten in der Nacht anrufst und darauf bestehst, dass wir hierher gehen, und dann erzählst du mir, dass du meinen Freund geküsst und das jahrelang vor mir verheimlicht hast!«
    » Ex freund«, korrigiere ich sie. »Nicht dass es das besser machen würde, dass er dein Ex ist, kein bisschen, und es tut mir so leid, Kate, nur ich …«
    »Hör auf«, faucht sie und steht auf.
    Und dann dreht sie sich auf dem Absatz um und verlässt das Perk. Ich schaue auf, überzeugt, dass Tyler mit einem breiten Grinsen im Gesicht dasitzt. Aber er ist verschwunden. Wahrscheinlich ist er gerade mal lang genug geblieben, um zu hören, wie ich Kate die Sache erzähle, und dann ist er abgehauen, um dem großen Gefecht zu entgehen.
    Ich greife nach einer Serviette, die auf dem Tisch liegt, und schnäuze mich damit. Und auf einmal sind Clarice und Marissa bei mir, ohne die Baseballkappen. Sie haben die Arme um mich geschlungen und drücken mich an sich, obwohl ich ein einziges, schniefendes, heulendes Häufchen Elend bin.
    »Was können wir nur tun?«, meint Marissa.
    »Keine Ahnung«, schniefe ich. »Könnt ihr mich nicht einfach ein paar Minuten lang heulen lassen?«
    »Aber klar doch«, meint Clarice.
    Und das tun sie dann auch.

13
    3:57 Uhr
    Aus irgendeinem Grund glaube ich langsam , das war’s jetzt. Jetzt müssten sie doch mal mit mir fertig sein. Es ist spät, ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als meiner Schwester das mit Miguel zu erzählen, und nachdem ich mich richtig ausgeheult habe und wir das Perk verlassen haben, bin ich irgendwie zu der Überzeugung gelangt, dass die Nacht nun bald ein Ende hat.
    »Sie wird dir das verzeihen«, meint Clarice. »Ich weiß es einfach. Ihr zwei Schwestern seid so dicke, und das schon immer. Ich weiß, dass alles wieder gut wird.«
    »Vielleicht«, sage ich und schniefe noch einmal. »Aber vielleicht auch nicht. Ich meine, was, wenn es nie wieder so wird wie früher?«
    »Wird es schon«, sagt Clarice, legt mir tröstend den Arm um die Schulter und zieht mich ganz nah an sich ran.
    »Hoffentlich«, seufze ich. Eine Weile stehen wir alle drei bloß so da, ohne ein Wort zu sagen. »Tja«, erkläre ich schließlich bedrückt. »Die gute Nachricht ist, dass sie mir jetzt vermutlich mein Notizbuch zurückgeben.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, will Marissa wissen.
    »Darum halt«, entgegne ich. »Sie haben mich gezwungen, das Allerschlimmste zu tun, was sie je von mir hätten verlangen können, und außerdem ist die Nacht bald vorbei.«
    »Na ja, kommt ganz darauf an, wen du fragst«, meint Marissa. »Es ist vier Uhr früh, da fängt sie für manche erst richtig an.« Sie holt ihr Handy raus und guckt auf das Display, und da verstehe ich erst. Sie will nicht hören, dass die Nacht vorbei ist, weil Jeremiah sie immer noch nicht angerufen hat. Deswegen weiß sie nicht, ob sie noch zu ihm rüberkommen kann oder nicht.
    »Na ja, wenn

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