Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
Andererseits sind wir doch um den Einzelnen besorgt. Ich schätze, eine fremde Rasse dürfte ihre Schwierigkeiten haben, wenn sie versuchen sollte, aus uns schlau zu werden.
Er überlegte sich einen Text, dann schickte er den fliehenden Aliens eine letzte Nachricht hinterher. »Hier spricht Admiral Geary von der Allianz-Flotte. Uns gehört dieser Stern. Alle unsere Sternensysteme sind von Menschen bewohnt. Wir haben keine Sternensysteme, die von Ihnen bewohnt werden. Wir wollen keinen Krieg mit Ihnen, und wir wollen Ihnen auch nichts wegnehmen. Aber wir werden verteidigen, was wir besitzen. Wir streben nach Frieden. Kommen Sie in Frieden, und wir werden reden. Das ist alles, was wir wollen. Aber wenn Sie kommen, um Krieg zu führen, dann werden wir kämpfen. Jeder weitere Angriff auf die Menschheit wird in gleicher Weise vergolten. Aggressionen von Ihrer Seite werden nicht unbeantwortet bleiben. Wenn Sie weiter versuchen sollten, unsere Sternensysteme zu zerstören, indem Sie Hypernet-Portale kollabieren lassen, dann wird Sie das teuer zu stehen kommen. Auf die Ehre unserer Vorfahren.«
Rione seufzte laut. »Das haben Sie gut gesagt. In der einen Hand das Schwert, in der anderen den Ölzweig. Ich hoffe, sie werden sich für den Frieden entscheiden.«
Boyens betrat den Shuttlehangar, seine Bewacher blieben an der Luke stehen. Der Syndik-CEO ging zielstrebig auf das Shuttle zu, blieb dann aber stehen und drehte sich zu Geary um. »Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Admiral Geary. Dieser Dank kommt von mir und von jedem menschlichen Wesen in dieser Region.«
»Sie sollten Ihren Dank an jeden in der Allianz-Flotte richten, außerdem haben wir das nicht nur für Sie gemacht.«
»Ich weiß. Aber Sie hätten es auch gar nicht tun müssen.« Boyens nickte Rione, Sakai und Costa zu. »Im Augenblick steht zwischen unseren Völkern eine lange und unerfreuliche Vergangenheit, aber das hier ist ein wichtiger Grundstein für etwas Neues, etwas Besseres.«
»Sparen Sie sich die Reden für später auf«, erwiderte Costa.
»Das ist mein Ernst.« Boyens machte eine ausholende Geste. »Diese Sternensysteme entlang der Grenze brauchen Sie. Das wissen wir. Die zentralen Behörden, die jetzt versuchen, das am Leben zu erhalten, was von den Syndikatwelten übrig ist, haben alle Hände voll zu tun, um das zu verteidigen, was sich noch unter ihrer Kontrolle befindet. Von dieser Seite können wir so schnell keine nennenswerte Hilfe erwarten. Aber bei Taroa gibt es gut ausgestattete Schiffswerften. Das ist eines der Systeme, das wir hätten aufgeben müssen, wäre Midway an die Aliens gefallen. Aber selbst diese Werften werden eine Weile brauchen, um eine vernünftige Zahl an Kriegsschiffen zu bauen, zumal der Nachschub an Rohstoffen durch den Zusammenbruch der zentralen Führung der Syndikatwelten ins Stocken gekommen ist. Wir sind hier auf uns gestellt, und es wird einige Zeit dauern, ehe wir eine vernünftige Verteidigung unseres Systems organisiert haben.«
Sakai erwiderte die unbestimmte Geste. »Reden Sie davon, dass Ihr Sternensystem immer noch Teil der Syndikatwelten ist? Oder ist es bereits etwas anderes?«
»Das weiß ich nicht.« Boyens grinste flüchtig. »Ich muss wohl besser auf meine offenen und ehrlichen Antworten aufpassen. Es wird davon abhängen, was die Leute wollen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass man in der Region hier sehr verärgert ist, weil die Syndikatwelten einfach die zur Verteidigung stationierten Streitkräfte abgezogen haben, um sie in den Kampf gegen die Allianz zu schicken. Aber auf Prime gibt es jetzt eine neue Führung, und vielleicht sind die Leute nun eher bereit, ein Teil der Syndikatwelten zu bleiben. Allerdings werden sie dann vermutlich auf mehr Autonomie bestehen und vielleicht eine regionale Konföderation bilden, die sich nicht ganz so fest an die Reste der Syndikatwelten bindet. Mehr so etwas wie in der Allianz. Ich verspreche, ich werde Sie auf dem Laufenden halten.«
Boyens sah einen nach dem anderen an, dann verzog er den Mund zu einem betrübten Lächeln. »Das Versprechen eines Syndik-CEO. Ich weiß, was das in Ihren Augen wert ist. Aber es ist mein persönliches Versprechen. Ich bin nicht dumm. Ich weiß, wir brauchen Sie. Und wir sind Ihnen was schuldig, weil Sie uns diesmal das Leben gerettet haben. Das werde ich in Erinnerung behalten.«
»Sie haben sich uns gegenüber ehrlich verhalten«, entgegnete Rione, »wenn auch nicht immer so offen, wie es hätte sein sollen. Das
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