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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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freiwillig auf diese Show eingelassen haben, und dann dürfen sie sich auch nicht beschweren, wenn sich die Insel von ihrer schlimmsten Seite zeigt. Was auch immer passiert - sie sind selbst schuld, denn sie haben sich freiwillig in diese Situation gebracht.«
    Nickend dachte Brett über das nach, was sie gesagt hatte. Eine Weile lang saßen sie schweigend da. Das Schiff ächzte und quietschte, während es hin und
her schaukelte. Gina holte schließlich einen Sherrilyn-Kenyon-Roman aus einer Schublade, klappte ihn an der eingemerkten Seite auf und begann zu lesen. Brett wandte sich wieder seinem Solitärspiel zu, konnte sich aber nur schwer konzentrieren.
    Sie warteten darauf, dass der Sturm abzog.

SECHZEHN
    J erry starrte in die Dunkelheit hinaus und sagte: »Ich glaube, es wird langsam besser.«
    Becka drückte sich fester an ihn. »Meinst du wirklich?«
    »Ja, schon. Es regnet nicht mehr so stark, und der Wind scheint ebenfalls nachgelassen zu haben.«
    Als wolle ihm jemand widersprechen, zeigte ein lautes Krachen an, dass im Dschungel ein weiterer Baum umgefallen war. Abgerundet wurde das Ganze von einem heftigen Donner.
    Jerry fuhr sich mit der Hand durch die nachwachsenden Haarstoppeln. »Oder vielleicht auch nicht.«
    »Das ist nur das Auge des Sturms«, meinte Stefan.
    Dieser Kommentar überraschte Jerry. Wie die anderen Kandidaten auch war er davon ausgegangen, dass Stefan schlief. Während der Sturm gewütet hatte, hatte er die meiste Zeit mit geschlossenen Augen dagesessen, sich nicht bewegt oder gesprochen und nur flach geatmet.
    »Nutzt die Ruhe, so lange es geht«, fuhr Stefan fort. »Es wird bald wieder losgehen.«

    »Das ist nicht das Auge«, protestierte Troy. »Hurrikans haben ein Auge. Das hier ist aber ein verdammter Zyklon.«
    »Das ist dasselbe«, korrigierte ihn Stefan. »Und das hier ist hundertprozentig das Auge.«
    »Was weißt du denn schon, Arschgesicht?«
    »Offensichtlich wesentlich mehr als du.«
    »Verdammt, wenn ich noch länger mit dir in dieser Scheiße feststecke, brauche ich wenigstens eine verfickte Zigarette, Stefan.«
    Pauline streckte ihre Hände aus und musterte sie prüfend.
    »Oh«, stellte sie zähneklappernd fest, »meine Finger sind total verschrumpelt.«
    »Das ist bei uns allen so«, erwiderte Becka. »Aber ich glaube nicht, dass du in nächster Zeit eine Maniküre kriegen wirst.«
    Pauline rollte mit den Augen und wandte den Blick ab.
    Jeff löste sich von den anderen und ging zum ziemlich mitgenommenen Eingang des Unterstands. Er fuhr mit der Hand durch seine nassen schwarzen Haare und spähte zum Himmel hinauf. Dann drehte er sich zur Gruppe um.
    »Also, ich glaube, Jerry könnte Recht haben. Ihr könnt mich doch jetzt alle hören, oder?«
    Sie nickten.
    »Ja«, erwiderte Raul. »Und?«
    »Vorhin haben wir direkt nebeneinandergehockt
und konnten kein Wort verstehen. Wir mussten uns direkt in die Ohren brüllen.«
    »Ich fürchte, du irrst dich.« Stefan stand auf und streckte sich. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nur eine vorübergehende Flaute ist. Der Rest des Sturms wird schon bald hier sein.«
    Troy warf ein: »Wenn es so ist, haben wir vielleicht Glück und er nimmt dich mit, wenn er abzieht.«
    Stefan grinste. »Du solltest dir ein Beispiel an mir nehmen und dir deine Kräfte aufsparen, Schraubenschlüsselmeister.«
    »Ach ja? Und warum das, Arschloch?«
    »Weil du sie noch brauchen wirst.«
    Pauline runzelte die Stirn. »Warum spart ihr euch euren Streit nicht, bis die Kameras wieder da sind?«
    »Vielleicht müssen wir ein bisschen üben«, erwiderte Troy. »Oder vielleicht kann ich das Arschgesicht einfach nicht ausstehen.«
    Raul stand ebenfalls auf und stellte sich zu Jeff an den Eingang. »Du hast Recht. Der Regen lässt nach, das kann man sehen. Jetzt nieselt es nur noch. Ob Auge des Sturms oder nicht, wir sollten das ausnutzen. Vielleicht kriegen wir ja das Feuer wieder in Gang.«
    »Das bezweifle ich«, wandte Jerry ein. »Es ist doch alles durchnässt.«
    »Trotzdem sollten wir irgendetwas tun«, beharrte Raul.
    »Und was?«, hakte Jeff nach.

    »Keine Ahnung. Zum Beispiel das undichte Dach flicken. Oder rausgehen und die anderen suchen.«
    »Da hast du Recht«, nickte Jerry. »Ich mache mir Sorgen um sie. Besonders um Sal und Richard. Sie waren am Strand, als der Sturm losging. Und Stuart ist auch nicht zurückgekommen.«
    »Vielleicht hat er die anderen gefunden«, meinte Becka, »und sie sind jetzt alle zusammen. Dann war es

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