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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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eine Aufzeichnung ?«
    »Genau«, sagte Mara verbittert. »Es gibt an Bord dieses Schiffs keine Kinder, Luke. Bearsh hat gelogen, wenn er den Mund aufmachte. Oder genauer gesagt die Münder.«
    »Und es ist mir vollkommen entgangen.« Luke kam sich ausgesprochen dumm vor. »Ich habe nicht einmal darauf geachtet.«
    »Wieso hättest du das auch tun sollen?«, fragte Mara. »Es gab keinen Grund, sie zu verdächtigen.«
    »Ich hätte dennoch aufmerksamer sein sollen.« Luke weigerte sich, sich trösten zu lassen. »Besonders nach allem, was an Bord der Chaf Envoy passierte. Aber was genau haben diese Leute vor?«
    »Die Geroons sind Betrüger«, sagte Mara. »Wahrscheinlich ist ihr Schiff überhaupt kein Flüchtlingsschiff. Abgesehen davon habe ich keine Ahnung.«
    »Bearsh sagte, das Schiff bestünde überwiegend aus kleinen Räumen.« Luke versuchte angestrengt, alles noch einmal durchzugehen, was er wusste. »Das ist eine Struktur, die unsere Sensoren überprüfen konnten, also ist anzunehmen, dass er in diesem Fall die Wahrheit gesagt hat. Welche Art Schiff würde aus überwiegend kleinen Räumen bestehen?«
    »Ein Gefängnisschiff vielleicht?«, schlug Mara vor. »Oder vielleicht ein Frachtschiff wie der Lagerkern hier? Auch das besteht im Grunde aus einer Reihe kleiner Räume.«
    »Ich wünschte, wir wüssten, wie groß die Räume sind«, sagte Luke. »Hast du Drask je gefragt, ob er ihr Schiff mit Sensoren erforscht hat?«
    »Nein, aber er hätte es doch sicher angesprochen, wenn ihm etwas Verdächtiges aufgefallen wäre.«
    »Vielleicht hat er das ja getan, aber nicht uns gegenüber.« Luke stellte sich das Geroon-Schiff vor seinem geistigen Auge vor: groß und rund, mit einem gleichmäßigen Muster dunkler Flecke, die den Rumpf bedeckten. Sichtluken, hatte er damals angenommen. Oder Lüftungsschächte oder Dekoration …
    Er holte scharf Luft. »Oder Startöffnungen«, sagte er laut.
    »Was?«
    »Startöffnungen«, wiederholte er. »Diese dunklen Flecke auf dem Rumpf sind genau wie die, die wir an dem Asteroiden auf dem Weg in die Redoute gesehen haben.«
    »Startöffnungen für Jäger«, zischte Mara. »Dieses Ding ist ein Träger !«
    »Und wir haben es direkt neben der Brask-Oto-Kommandostation zurückgelassen«, erinnerte Luke sie finster.
    »Na wunderbar«, knurrte Mara. »So viel also zur Friedensliebe der Geroons.«
    Hinter Lukes Kopf, kaum hörbar wegen des Geräuschs von Maras Lichtschwert, erklang ein leises Zirpen. »Hast du das gehört?«, fragte er.
    »Was gehört?«
    »Wieder so ein Kom-Zirpen«, sagte er. »Drask sagte, es klänge, als kommuniziere jemand über die Störung hinweg. Es kam von deinem Kom.«
    »Ist mir entgangen«, sagte sie, und der Ton ihres Lichtschwerts änderte sich leicht, als sie mehr Metall durchtrennte. »Glaubst du, es sind die Geroons?«
    »Ich denke einfach, dass sonst niemand so konsequent gelogen hat wie sie«, sagte Luke finster.
    »Nicht einmal Formbi?«
    »Nicht einmal Jinzler«, sagte er. »Und ich bekomme langsam ein sehr schlechtes Gefühl, was diese Sache angeht. Wie weit ist es noch?«
    Sie verlagerte ein wenig das Gewicht, als sie nach oben spähte. »Bei diesem Tempo noch fünfzehn Minuten«, sagte sie. »Vielleicht mehr.«
    Luke biss die Zähne zusammen und ließ sich von der Macht Kraft geben. »Versuchen wir, es schneller zu schaffen.«
     
    »Nein.« Mit einer verächtlichen Bewegung schob Tarkosa Jinzlers Datenpad wieder über den Tisch auf ihn zu. »Sie sind alle vollkommen inakzeptabel.«
    »Was stimmt denn nicht mit dem Schiff der Battle-Horn- Klasse?«, fragte Jinzler bemüht ruhig. Diese ganze Sache wurde langsam lächerlich. »Es hat die Größe, die Sie wollen, die Geschwindigkeit …«
    »Es ist ein Frachter«, sagte Tarkosa tonlos.
    »Ein Frachtkreuzer, kein Frachter«, verbesserte Jinzler. »Es ist gepanzert, es ist bewaffnet, es hat die Kapazität …«
    »Inakzeptabel«, unterbrach Uliar ihn. »Zeigen Sie uns etwas anderes.«
    Jinzler griff nach dem Datenpad und schluckte die Antwort, die er wirklich gerne gegeben hätte, herunter. Uliar und die beiden Räte hatten jeden einzelnen seiner Vorschläge abgelehnt, und er war inzwischen ausgesprochen verärgert. »Also gut«, sagte er und ließ sich die Mon-Cal-Schiffsentwürfe anzeigen. Vielleicht würde sich ja dort etwas finden, mit dem diese mürrischen alten Überlebenden einverstanden waren.
    Danach bliebe selbstverständlich noch das Problem, entweder die Chiss dazu zu bringen, ein solches

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