Die Verschollenen
ließ und an ihm vorbeisprang. Er fuhr herum …
Und sah, wie das Wolvkil Formbi ansprang und die fauchende Schnauze sich in den Waffenarm des Aristocra verbiss.
Der Aufprall ließ Formbi rückwärts taumeln, aber es gelang ihm, auf den Beinen zu bleiben. Er ignorierte das Blut, das plötzlich über seinen Ärmel floss, drehte den Arm herum und warf das Charric in die freie Hand. Er drückte die Mündung an den Kopf des Wolvkils und schoss.
Das rang dem Tier zumindest ein Heulen ab. Aber man merkte ihm nicht an, dass die Wunde seine Kraft oder Entschlossenheit verringerte. Formbi schoss ein zweites Mal, und dann schien das Wolvkil zu erkennen, dass es nicht den richtigen Arm gepackt hielt. Mit einem letzten Reißen ließ es los und schnappte nach Formbis anderem Arm.
Aber es kam nie zum Zubeißen. Als es das Maul aufriss, erschien Feesa aus dem Nichts, ein gelb gekleideter Blitz, der gegen die Seite des Wolvkil krachte, es von Formbi wegriss und sich mit ihm auf den Boden warf.
Das Wolvkil heulte vor Wut, wand sich wie eine Schlange und versuchte, Feesa abzuwerfen. Aber sie war schneller, schlang die Arme um die Seiten des Tiers und vergrub ihr Gesicht in dem Fell an seinem Nacken. Das Tier heulte erneut auf, drehte den Kopf hin und her und versuchte, sie zu erreichen. Aber Feesa ließ nicht los und schrie etwas in der Sprache der Chiss, während Formbi weiterhin blaues Feuer in den Körper des Wolvkils pumpte.
Endlich verging die Lähmung, die Jinzler am Boden festgehalten hatte.
Bearsh stand ein wenig von den anderen entfernt in einer kleinen Blase der Ruhe, die Hände auf den Hüften, und betrachtete kühl das Gemetzel, das sich ringsumher abspielte. »Rufen Sie sie zurück«, fauchte Jinzler, und plötzliche Wut flackerte in ihm auf, als er auf den Geroon zuging. »Haben Sie mich gehört? Rufen Sie sie zurück .«
»Ich höre Sie, Mensch«, sagte Bearsh. Die nervöse, bescheidene Stimme, an die Jinzler sich an Bord gewöhnt hatte, klang nun plötzlich harsch und arrogant. »Sie sind ein ebenso großer Narr wie die da. Halten Sie sich zurück, oder sterben Sie jetzt unter Qualen, statt später in Kälte und Dunkelheit.«
»Sie sind derjenige, der sterben wird«, zischte Jinzler und spürte, wie sich seine Hände zu Fäusten ballten. Bearsh mochte jünger sein, aber Jinzler war einen guten Kopf größer und mindestens fünfzehn Kilo schwerer, und der Geroon würde nicht das Überraschungselement auf seiner Seite haben wie gegenüber dem jungen Friedenshüter, dem er den Kopf eingeschlagen hatte. Er würde auf Bearsh einprügeln, bis er befahl, den Angriff einzustellen. Er würde ihn auch totschlagen, wenn das notwendig sein sollte.
Vielleicht sah der Geroon das in seinem Blick, als er näher kam. Seine Miene änderte sich, und mit einem Tempo, das Jinzler nicht erwartet hätte, hob er die Hände und griff nach dem Ende seines linken Ärmels. Jinzler spannte sich an, machte seine Schritte länger und versuchte, den Geroon zu erreichen, bevor dieser seine Waffe ziehen konnte.
Bearshs Hand erreichte den Ärmel, aber statt eine Waffe zu ziehen, riss er nur die äußerste Schicht Tuch weg. Jinzler konnte gerade noch sehen, dass der Arm mit etwas bedeckt war, das wie klumpiges Packmaterial wirkte, halb schwarz und gelb, halb durchsichtig …
Dann explodierte die Schicht auf dem Arm zu hundert zornig summenden Insekten.
Jinzler war kaum imstande, rechtzeitig stehen zu bleiben. Eine Sekunde oder zwei schwirrten die Insekten ziellos umher, dann sammelten sie sich zu einem Kugelmuster und wirbelten um Bearsh herum. »Vorsichtig, Mensch«, warnte der Geroon leise. »Seien Sie sehr vorsichtig! Ich weiß nicht, was Schostri-Stiche Menschen antun, aber sie sind bei anderen Lebensformen, gegen die wir sie eingesetzt haben, schnell tödlich.«
Seine Münder verzogen sich zu einem sardonischen Doppellächeln. »Wenn Sie als Testperson dienen wollen, lässt sich das selbstverständlich arrangieren.«
Lässig wandte er Jinzler den Rücken zu und ging zu dem Geroon, den Formbi angeschossen hatte, und den beiden anderen, die immer noch auf den Friedenshüter einschlugen. Der Schwarm folgte ihm, als wäre er genetisch programmiert, ihn als seinen Stock oder seine Königin zu betrachten.
Jinzler machte einen vorsichtigen Schritt nach vorn und behielt dabei die Insekten im Auge. Noch ein paar Schritte, und Bearsh würde in Reichweite des Blasters sein, den der verwundete Friedenshüter fallen gelassen hatte. Wenn Jinzler
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