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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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nichts unternahm, bestand keine Hoffnung mehr, die Geroons und die Wolvkils noch aufhalten zu wollen.
    Aber der Geroon hatte offenbar vergessen, dass noch eine weitere Waffe auf dem Deck lag, die, die der andere Friedenshüter fallen gelassen hatte. Oder vielleicht hielt er es für irrelevant, da alle, die nahe genug waren, sie zu erreichen, bereits gegen die Wolvkils um ihr Leben kämpften.
    Alle außer Dean Jinzler.
    So unauffällig wie möglich bewegte er sich auf die Waffe zu. Er wusste, selbst wenn er Bearsh erschoss, würde der Insektenschwarm wahrscheinlich Rache an ihm nehmen. Aber es würde es wert sein zu sehen, wie Bearshs Doppellächeln sich vor Schmerz verzerrte und schließlich im Tod erstarrte.
    Offenbar hatte ihn immer noch niemand bemerkt. Noch ein paar Schritte …
    »Botschafter!«, rief Formbi.
    Jinzler drehte den Kopf. Uliar und die beiden Räte hatten den langen Konferenztisch auf die Seite gedreht und zogen ihn zu der hinteren Ecke des Raums. Formbi und Feesa waren bei ihnen. Der Aristocra taumelte leicht, und sein verwundeter Arm blutete immer noch. Das Wolvkil, gegen das er gekämpft hatte, lag reglos an Deck, sein Fell beinahe vollkommen schwarz von den Charric-Verbrennungen. Rosemari und Evlyn standen schon in der Ecke, und Rosemaris Arm, mit dem sie ihre Tochter an sich zog, zitterte sichtlich. »Botschafter!«, rief Formbi erneut. »Kommen Sie. Schnell!«
    »Still!«, zischte Jinzler ihn an. Sahen Sie denn nicht, was er vorhatte?
    »Ja, Botschafter, gehen Sie«, stimmte Bearsh ihnen zu.
    Jinzler drehte sich um. Bearsh stand neben dem nun reglosen zweiten Friedenshüter und hatte den Blaster des Jungen lässig auf Jinzler gerichtet. »Oder möchten Sie jetzt unter Qualen sterben?«
    Jinzler zögerte. Aber wenn die Geroons sie alle umbringen wollten, dann war nichts und niemand übrig, um sie aufzuhalten. Er ballte ein letztes Mal die Fäuste, diesmal aus hilfloser Wut, und wich zurück.
    »Bringt Stühle«, rief Uliar. »Schnell!«
    Die Aufmerksamkeit immer noch auf den Blaster in Bearsh Hand gerichtet, tastete Jinzler blind nach ein paar umgestürzten Stühlen und packte zwei von ihnen. Alle Chiss-Krieger lagen nun blutend und reglos auf dem Deck, bemerkte er wie aus großer Ferne. Ihr Kampf war vorüber. Die Wolvkils, die sie getötet hatten, standen hechelnd da, beobachteten Jinzler ohne zu blinzeln und leckten ihre blutigen Schnauzen und Pfoten.
    Die Überlebenden hatten den Tisch in Position, als Jinzler ihn erreichte. Was sie mit den Stühlen wollten, wurde schnell deutlich, als Uliar und Tarkosa sie wie die Teile eines Dachs oben über die dreieckige Lücke hinter dem Tisch zogen und die hintere Wand und die Sockel als Stützen benutzten. Die Geroons hatten sich nun ebenfalls gesammelt und beobachteten schweigend, wie Menschen und Chiss ihre Arbeit vollendeten. »Und jetzt rein mit euch«, befahl Bearsh, als der letzte Drahtstuhl an Ort und Stelle war. »Schnell.«
    Ohne ein Wort gehorchten die Gefangenen und krochen durch eine Lücke, die noch zwischen einem Ende des Tischs und dem Schott offen stand. Uliar, der letzte, der hineinkroch, zog hinter sich den letzten Stuhl in die Lücke.
    Und da waren sie nun, dachte Jinzler bitter. Gefangene Tiere in einem Käfig, den sie selbst gebaut hatten.
    Schritte erklangen, und Bearshs Gesicht erschien am Gitter über ihnen. »Da, sehen Sie«, sagte der Geroon sardonisch. Er hatte den linken Arm zur Seite ausgestreckt, und die schwirrenden Insekten begannen, sich dort wieder niederzulassen. »Selbst Menschen sind fähig, Befehlen zu gehorchen.«
    Niemand antwortete. »Also gut, Sie haben uns«, sagte Jinzler, der zu dem Schluss kam, dass irgendwer herausfinden sollte, was hier los war. »Was wollen Sie?«
    Bearsh verzog die Münder. »Ich will selbstverständlich, dass Sie alle sterben«, sagte er. »Die einzige Frage ist die Methode.«
    Er deutete hinter sich, wo die anderen Geroons den, den Formbi angeschossen hatte, mit einer Salbe einrieben. »Purpsh zum Beispiel würde sie jetzt liebend gern alle sofort erschießen, damit er ihre Schreie hören kann. Besonders die Ihren, Aristocra Formbi. Aber ich habe beschlossen, dass Sie sich aussuchen dürfen, wie Sie sterben wollen.«
    »Sie werden nicht davonkommen«, sagte Uliar. Die Worte waren trotzig, aber für Jinzler klang der Mann einfach nur alt.
    »Oh, ich denke schon«, sagte Bearsh ruhig, während er den Stoff wieder über die nun ruhigen Insekten wickelte. »Ihre kostbaren Jedi und

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