Die Verschollenen
Herausforderung.
»Selbstverständlich ist das wichtig«, sagte Rosemari. Sie klang traurig, beinahe resigniert, und gleichzeitig klang in ihrer Stimme ein Gefühl von Frieden mit. »Botschafter … vielleicht gibt es ein weiteres hyperraumfähiges Schiff. Wir haben eine Delta-Zwölf Skysprite in einer der Andockbuchten drüben in Drei.«
Pressor starrte seine Schwester an. Sein Mund stand vor Staunen weit offen. »Wir haben was ?«
»Eine Delta-Zwölf Skysprite«, wiederholte sie. »Es ist ein Sublicht-Schiff für zwei Personen mit einem Hyperraum-Ring. Vater hat es mir einmal gezeigt, als wir zusammen dort drüben arbeiteten.«
»Ich wusste nicht, dass sich so etwas an Bord des Projekts befand«, sagte Pressor.
»Nicht viele wussten das«, sagte Rosemari. »Und ich glaube nicht, dass irgendwer weiß, wieso das Schiff an Bord war. Vater kannte den Grund jedenfalls nicht.«
Sie warf Jinzler einen Blick zu. »Das Problem ist, dass der geschäftsführende Rat Vater veranlasste, den Hyperantrieb auseinanderzunehmen. Sie wussten, sie würden nie einen Weg aus dem Sternhaufen finden, und sie wollten nicht, dass einer ihrer Jedi im Exil es herausfand und fliehen konnte.«
Jinzler holte vorsichtig tief Luft. Ein hyperraumfähiges Schiff … »Sie sagen, der Ring wurde auseinandergenommen. Nicht zerstört? Alle Teile sind noch vorhanden?«
»Ich bin sicher, dass Vater nichts zerbrochen hat«, sagte Rosemari. »Er war sehr vorsichtig. Und als er fertig war, hat er alles weggeschlossen. Wenn Sie in der Lage sind, es wieder zusammenzusetzen, könnte vielleicht jemand Hilfe herholen.«
»Sie würden uns also einfach gehen lassen?« Jinzler sah sie forschend an. »Obwohl es Ihrer Tochter helfen würde, uns hierzubehalten?«
»Gegen Ihren Willen?«, fragte Rosemari leise. »Und um dem Preis so vieler Chiss-Leben?« Sie schüttelte den Kopf. »Nicht um meinetwillen. Nicht einmal um meiner Tochter willen. Jedi dienen anderen, sie beherrschen sie nicht, und sie nutzen dem Wohl der Galaxis. «
Sie sah ihre Tochter an, ein bittersüßes Lächeln auf den Lippen. »Siehst du, ich kenne sogar den Jedi-Kodex.«
Evlyn schlang die Arme um ihre Mutter. »Ich wusste, dass du das Richtige tun würdest«, murmelte sie.
Jinzler holte tief Luft. »Mara?«, rief er.
Drei Sekunden später erschien Mara in der Tür, dicht gefolgt von Captain Talshib.
»Rosemari sagt, sie haben eine Delta-Zwölf in D-Drei«, sagte er. »Haben Sie je von diesem Modell gehört?«
»Kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte Mara und verzog nachdenklich das Gesicht. »Frischen Sie meine Erinnerung auf.«
»Diese Schiffe wurden von Kuat Systems gebaut«, sagte er. »Sie haben die gesamte Delta-Serie hergestellt, darunter auch die Delta-Sieben-Aethersprite, die die Jedi in den frühen Tagen der Klonkriege als Sternjäger benutzten. Keine Delta hatte einen eingebauten Hyperantrieb, aber TransGalMeg Industries stellte einen Hyperantriebsring für sie her, an den sie andocken konnten. Die Zwölf war praktisch eine größere, waffenlose Zwei-Personen-Version für den zivilen Markt.«
»Also gut«, sagte Mara. »Und was ist Ihre Frage?«
»Die Frage ist, ob Sie oder Luke das Schiff fliegen können«, sagte Jinzler.
»Aber der Hyperantrieb funktioniert nicht«, erinnerte Pressor ihn.
»Ich werde den Hyperantrieb reparieren«, sagte Jinzler gereizt. »Können Sie es fliegen?«
»Keine Sorge«, versicherte sie ihm grimmig. »Wenn Sie es reparieren, können wir es fliegen.«
»Sie können es reparieren?«, fragte Evlyn ehrfürchtig.
Jinzler sah sie an. Sie blickte zu ihm auf, und in ihrem Blick lag die gleiche Ehrfurcht wie in ihrer Stimme. Ein Mädchen, das die Macht der Jedi hatte … und dennoch war sie beeindruckt, dass er einen Hyperantrieb reparieren konnte.
Plötzlich sah er wieder seine Schwester vor sich, vor so vielen Jahren.
»Ziemlich exotisch für einen Botschafter«, murmelte Pressor.
Jinzler sah ihn an, und dabei richtete er sich ein wenig gerader auf. »Ich bin kein Botschafter, Hüter«, sagte er, und seine Stimme hallte im Flur wider, erfüllt von Stolz und Selbstachtung, wie er sie nie zuvor verspürt hatte. »Ich bin Elektroniktechniker.«
Er sah Evlyn an und lächelte. »Wie es schon mein Vater war.«
Eine vertraute Stimme sagte ihren üblichen Kodesatz: »Ich liebe dich.«
Luke öffnete blinzelnd die Augen und kämpfte gegen die ebenso übliche Orientierungslosigkeit an. Es war dunkel im Operationssaal, bis auf ein trübes
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