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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Warum sollten sie zurückkehren?«
    »Vielleicht sind sie zu dem Schluss gekommen, dass sie uns doch lieber beim Sterben zusehen wollen«, sagte Pressor finster. »Aber in diesem Fall werden sie teuer dafür bezahlen.«
    Ein Friedenshüter wartete schon im Dunkeln, als sie im Turbolift-Vorraum eintrafen, und der Strahl seines Glühstabs zuckte nervös hin und her. »Sie kommen durch«, zischte er und richtete den Lichtstrahl auf eine der Türen. »Ich kann hören, wie sie daran arbeiten. Was machen wir?«
    Pressor hatte nie die Chance zu antworten. Beinahe bevor der Friedenshüter mit seinem Satz fertig war, kreischte die Tür plötzlich heftig und öffnete sich einen Zentimeter. Drei Stemmeisen waren an Ort und Stelle, bevor sie sich wieder schließen konnte, und mit einer weiteren Reihe knirschender Geräusche wurde die Tür aufgezwungen. Pressor und der Friedenshüter richteten die Blaster auf die Öffnung, und plötzlich sprangen zwei Gestalten in Kampfrüstung aus der dunklen Kabine und schwangen ihre eigenen Glühstäbe. Hinter den Lichtern konnte Mara Handwaffen sehen, die nach Zielen suchten …
    »Nein!«, rief sie, verband sich mit der Macht und drehte alle vier Mündungen in unterschiedliche Ecken des Vorraums. »Nicht schießen. Es sind Freunde.«
    Sie trat zwischen die Gruppen, als eine dritte gepanzerte Gestalt den Raum betrat. »Willkommen im Extragalaktischen Flugprojekt, Captain Brast’alshi’barku«, sagte sie und verbeugte sich leicht. »Ich dachte schon, Sie würden nie auftauchen.«

23
    »Wir haben nicht einmal gehört, wie die Vagaari aufbrachen«, sagte Captain Talshib, und seine Augen blitzten im Licht der Notbeleuchtung im Ruheraum. »Wir saßen wie Idioten in unseren Verstecken in der Kommandozentrale und warteten darauf, dass sie etwas taten. Aber sie verstreuten einfach nur überall im Schiff Leitungskriecher und gingen. Offenbar hatten sie bereits beschlossen, das Schiff aus der Alten Republik zu nehmen, und wollten keine Zeit mit uns verschwenden.«
    »Ja, Bearsh hat Estosh wahrscheinlich bald über den neuen Plan informiert«, stimmte Drask zu. »Sie hatten sich Spezialkoms beschafft, bevor sie zu dieser Mission aufbrachen, und konnten Impulsbotschaften senden, obwohl die Menschen die Koms gestört hatten.«
    »Ich wünschte, das hätte ich gewusst«, grollte Talshib. »Wir hätten sie abfangen können.«
    »Es ist gut, dass Sie es nicht getan haben«, bemerkte Mara, die auf der anderen Seite von Formbis Ruheliege saß. »Sie haben ja gesehen, was den Leuten passierte, die wir in der Andockbucht der Dreadnaughts zurückgelassen hatten. Sie hatten nie eine Chance.«
    »Mag sein«, sagte Talshib widerstrebend. Kriegerstolz, dachte Jinzler, der sich neben dem offenen Eingang an die Wand gelehnt hatte und das Gespräch von dort aus verfolgte. Oder vielleicht einfach ganz allgemeiner Stolz. Talshib hätte wahrscheinlich einen überwältigenden feindlichen Angriff der Situation, in der er sich derzeit befand, vorgezogen, selbst wenn das seinen Tod im Kampf bedeutet hätte.
    Mara hatte das offenbar ebenfalls gespürt. »Da gibt es kein Mag sein , Captain«, sagte sie mit fester Stimme. »Wenn Sie nicht dieses luftdichte Zelt über dem abgebrochenen Mast aufgestellt hätten, würden wir immer noch darüber diskutieren, wie wir hier rauskommen sollen.«
    Talshib schnaubte. »Und so können Sie sich frei von einem toten Schiff zum anderen bewegen.«
    »Keins von ihnen wird lange tot bleiben«, warf Drask ein. »Wenn Botschafter Jinzlers Technik funktioniert, sollten beide Schiffe schon in ein paar Tagen wieder funktionsfähig sein.«
    Talshib schnaubte erneut. Das war vermutlich zu einem großen Teil dafür verantwortlich, dass er einen so unangenehmen Eindruck machte, dachte Jinzler. Die Leitungskriecher der Vagaari hatten die Kommunikation der Chaf Envoy mit Formbis Gruppe lahmgelegt und das Schiff auch anderweitig sabotiert, bevor die Besatzung, die in ihren Verstecken geblieben war, auch nur wirklich bemerkte, was geschah.
    Und als wäre das nicht schon peinlich genug, würde es dem Erfindungsreichtum von Menschen zu verdanken sein, dass sein Schiff wieder funktionsfähig wurde. Das musste den Captain wirklich ärgern, und Jinzler war ein wenig überrascht, dass Drask sich die Mühe gemacht hatte zu erwähnen, von wem der Plan stammte.
    Es sei denn, er hatte es absichtlich getan, eine wenig subtile Mahnung an seinen Untergebenen, dass selbst die Chiss hin und wieder von anderen Spezies

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