Die Verschollenen
unseren Weg weiter auszuspähen.« Wieder war Mara verlegen, weil sie ihrer Ansicht nach versagt hatte. Wie bei der Sache mit dem gefälschten Flüchtlingsschiff war sie auch jetzt der Ansicht, dass sie sofort hätte begreifen sollen, worum es ging. »Wir sprachen über Droiden im Allgemeinen, und ein Vagaari fragte speziell nach Droidekas. Sie hätten diesen Begriff nirgendwo außer in Fels Handbuch finden können.«
»Na gut«, sagte Luke bedächtig. »Aber wir wissen bereits, dass sie es gestohlen haben.«
»Ja«, sagte Mara. »Aber es gab vier volle Datenkarten in diesem Satz. Wie hoch sind die Chancen, dass sie über eine Liste von Droidenbezeichnungen gestolpert sind, wenn sie nicht ausdrücklich danach suchten?«
»Noch schlechter als die Chancen, dass sie die Wartungs-und Aktivierungsprozeduren finden würden.« Luke nickte. »Bei diesem ganzen Theater geht es also nur um ein paar Droiden?«
»Es sind nur für uns ein paar Droiden, weil wir so daran gewöhnt sind, sie zu haben«, erklärte Mara. »Erinnerst du dich daran, was Fel darüber sagte, dass die Chiss keine Droidentechnologie haben? Vielleicht gilt das für alle Zivilisationen hier draußen. Wenn die Vagaari lernen können, wie man eine Droidenarmee baut und befehligt, werden sie einen gewaltigen Vorteil haben, besonders unter den weniger entwickelten Kulturen, die offenbar ihre bevorzugten Opfer darstellen.«
»Du hast wahrscheinlich Recht«, sagte Luke. »Also bestand ihr ursprünglicher Plan wahrscheinlich darin, alle an Bord der Chaf Envoy umzubringen, alle Droiden im Extragalaktischen Flugprojekt einzusammeln, die sie finden konnten, und sich dann durch die Redoute zurückzuschleichen, bevor jemand nach uns suchte.«
»Das nehme ich an«, sagte Mara. »Es war reines Glück, dass sie einen flugfähigen Dreadnaught als Bonus erhielten.«
Luke zog eine Grimasse. »Und was für ein Bonus! Der Obervagaari wird entzückt sein, wenn dieses Ding vor seiner Tür auftaucht.«
»Dann sollten wir das vermeiden«, erklärte Mara. »Komm schon, du bist der Jedi-Meister. Denk dir etwas aus.«
»Vielleicht brauchen wir den Droideka nicht zu zerstören«, sagte Luke. »Wir brauchen nur auf das Kommandodeck zu gelangen und die Herrschaft über das Schiff zu übernehmen.«
»Und den Droideka überreden, einen Moment die Aufmerksamkeit anderen Dingen zuzuwenden?«
Luke lächelte angespannt. »Tatsächlich«, sagte er, »glaube ich, dass wir genau das tun können.«
Vorsichtig schlich sich Luke zum Ende des Steuerbordflurs. Direkt vor ihm befand sich der Torbogen, der Zugang zum Kommandodeck bot, während irgendwo links, wo er ihn nicht sehen konnte, der Droideka Wache stand.
Er dehnte seine Wahrnehmung zu Mara aus und spürte, dass sie sich in spiegelbildlicher Position dreißig Meter entfernt im Backbordflur befand. Der Droideka war nun direkt zwischen ihnen … und so, wie seine Arme angebracht waren, konnte er immer nur in eine Richtung schießen. Luke holte tief Luft, aktivierte sein Lichtschwert und ging in den Querflur hinaus.
Der Droideka stand tatsächlich, wie er angenommen hatte, mit dem Rücken zur Kommandodeckwand mitten zwischen den beiden Zugangstüren. Sein Schild schaltete sich ein, als die Sensoren Lukes Bewegung registrierten, und er richtete die Waffen auf den Jedi-Meister. »Ja, ich bin’s«, rief Luke und hob sein Lichtschwert in die Verteidigungsposition, während er zwei weitere Schritte auf die Maschine zumachte. »Komm schon, schieß doch!«
Der Droideka tat ihm den Gefallen. Lukes Lichtschwert zuckte hin und her und lenkte die Schüsse ab, während er sich langsam wieder in die Richtung, aus der er gekommen war, zurückzog. Er schaffte es bis zur Ecke und war in Sicherheit. Dann schaltete er das Lichtschwert ab, drehte sich um und begann, den Flur entlangzurennen. Zwischen dem Geräusch seiner Schritte lauschte er, ob er den verfolgenden Droideka hören konnte.
Aber es geschah nichts. Stirnrunzelnd blieb er stehen und lauschte angestrengter. Immer noch keine Verfolgung. Er kehrte um, ging wieder zur Ecke zurück und spähte um sie herum.
Die Reaktion des Droideka bestand in einer weiteren Blastersalve, die frische Spuren in die Metallwände riss. Aber bei diesem einzigen schnellen Blick hatte Luke gesehen, dass der Droide sich keinen Schritt bewegt hatte.
Er zog sich selbst wieder ein paar Schritte zurück, holte sein Kom heraus und schaltete es ein. »Mara?«
»Offenbar will er nicht zum Spielen herauskommen«,
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