Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
»Vergessen Sie nicht, dass der erste Bericht von den beiden Söldnertruppen, die uns in die Zange genommen haben, ihnen nur gesagt hat, dass wir durch einen geheimen Weg in einen der bekannten Gänge gelangt sind.«
    »Und da dieser erste Bericht auch der letzte war«, fügte Watchman hinzu, »besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir ziemlich weit kommen, bevor sie merken, was los ist.«
    »Aber sie werden doch sicher davon ausgehen, dass die Angreifer in diesen Gängen früher oder später durchbrechen«, widersprach Su-mil. »Sie sind doch sicher darauf vorbereitet zu kämpfen.«
    »O ja«, sagte Watchman und hob eine Hand. »Und ich würde sagen, sie werden es etwa hier tun.«
    Twister versuchte angestrengt, etwas vor ihnen zu erkennen. Drei Meter weiter öffnete sich der Flur, in dem sie sich befanden, zu einem großen Raum mit hoher Decke, dessen Steinwände mit bunten Fahnen und Wappenschilden geschmückt waren. Wahrscheinlich die Wappen des letzten Stamms, der die Festung besetzt hatte, dachte Twister, bevor der Kriegsherr sie vertrieben hat. Es gab mehrere lange, schwere Holztische, die von ebenso schwer wirkenden Stühlen umgeben waren. An der Wand direkt gegenüber ihrem Flur befand sich eine große Metalltür.
    »Das ist der Sturmsaal«, stellte Su-mil im Flüsterton fest. »Ein Raum für Festessen in Bequemlichkeit und Sicherheit, wenn die Frühlingsstürme die Türme gefährlich machen.«
    Twister nickte. Nach den Plänen, die die Eickarie-Anführer für sie gezeichnet hatten, war die innerste Zuflucht der Festung ein runder Raum, der vollkommen von einem größeren, ebenfalls runden und in vier Abschnitte unterteilten Bereich umgeben war. Von dort, wo er stand, konnte er sehen, dass die Wand des Saals gewölbt war, also war er einigermaßen sicher, dass der Sturmsaal eins dieser Kreissegmente darstellte. »Wir sind beinahe dort«, sagte er. »Gibt es Fallen?«
    »Nichts Ernstes«, erklärte Watchman, der den behelmten Kopf hin und her bewegte und sich den Raum näher ansah. »Unter ein paar Tischen und Stühlen riecht es nach Sprenggranaten.«
    »Auslöserfrequenzen?«, fragte Twister.
    »Keine«, sagte Watchman bedauernd. »Also nehme ich an, sie sind nicht ferngesteuert. Wahrscheinlich haben sie Annäherungszünder.«
    »Schade«, sagte Twister. Bei ferngesteuerten Auslösern konnten die Imperialen oft die Auslöserfrequenzen finden und sperren und die Zünder dadurch nutzlos machen. Bei Annäherungszündern konnte man nichts anderes tun, als sie zu identifizieren und festzustellen, wo sie sich befanden. »Sieht aus, als hätten sie etwas gelernt. Was noch?«
    »Zwei Scharfschützenverstecke auf beiden Seiten der Tür hinter diesen langen Fahnen, mit einem Lakraner in jedem davon«, sagte Watchman. »Die Tür selbst steht unter genug Strom, um einen Bantha umzubringen, und der Kriegsherr hat wahrscheinlich fünfzig Lakraner dort drinnen bei sich. Davon einmal abgesehen scheint die Falle ziemlich harmlos zu sein.
    Su-mil, der neben Twister stand, meldete sich zu Wort. »Bleiben wir einfach hier stehen?«
    »Geduld«, riet Twister mit einem Blick zu der unter Strom stehenden Metalltür. Etwas an dieser ganzen Sache fühlte sich nicht richtig an. »Watchman versucht, die Granaten zu lokalisieren.«
    Einer der befreiten Gefangenen knurrte etwas. »Er sagt, das sei nicht möglich«, übersetzte Su-mil.
    »Sagen Sie ihm, er wird erstaunt sein, was für das Imperium der Hand alles möglich ist«, sagte Twister, der immer noch die Tür anstarrte.
    Su-mil wandte sich den anderen Eickarie zu und sagte etwas in ihrer Handelssprache. Watchman drehte sich um. »Also gut«, begann er. »Es gibt Granaten unter diesen Stühlen« – er zeigte auf zwei, die nahe am Eingang standen –, »am vorderen Ende dieses Tischs« – er zeigte auf einen der Tische rechts – »und unter diesen Stühlen dort und dort«, schloss er und deutete auf zwei Stühle jeweils neben den verborgenen Scharfschützenverstecken. »Diese letzten beiden sind wahrscheinlich dazu gedacht, jeden zu erledigen, der versucht, sich von der Seite an die Scharfschützen anzuschleichen. Es gibt noch ein paar mehr, aber die liegen an der Seite und nicht in unserem optimalen Angriffskurs.«
    Twister ließ den Blick über die bezeichneten Stellen schweifen und arbeitete eine Abfolge aus. Die Kombination zwischen Scharfschützen und Granaten in der Nähe war etwas, was er schon öfter bei Lakranern gesehen hatte: Wenn ein Angreifer von oben kam, würde

Weitere Kostenlose Bücher