Die Verschollenen
verblüfft zu sein. »Wir haben gehört, wie ein Lichtschwert aktiviert wurde«, sagte er. »Bei Jedi bedeutet das für gewöhnlich, dass es Ärger gibt.«
»Ärger für wen?«, fragte Mara.
»Ganz allgemein Ärger.« Der Imperiale schien sich wieder gefasst zu haben. »Brauchen Sie Hilfe, um dort herunterzukommen?«
»Wer sagt denn, dass ich hinunterkommen will?«, erwiderte Mara.
Er schnaubte leise, und sie nahm eine Spur von Gereiztheit wahr. »Also gut«, sagte er. »Wie Sie wollen. Ich dachte nur, Sie wollten sich vielleicht unterhalten, das ist alles.«
»Über …«
»Darüber, was Sie da oben machen, zum Beispiel«, sagte der junge Mann. »Vielleicht könnten wir auch über diese ganze verrückte Mission sprechen.«
Sie verzog unwillig das Gesicht und dehnte ihre Wahrnehmung in der Macht aus. Soweit sie es sagen konnte, meinte er, was er sagte.
Obwohl sie bei Jinzler zu dem gleichen Schluss gekommen war und bereits wusste, was schlichte Ehrlichkeit wert war.
Dennoch, wenn diese Imperialen sie umbringen wollten, hatten sie die beste Gelegenheit dafür bereits verpasst. Und falls sie auf der gleichen Seite stehen sollten, wäre es vielleicht keine schlechte Idee, die Karten zu vergleichen. »Also gut«, sagte sie. »Ich war sowieso so gut wie fertig.«
»Brauchen Sie Hilfe?«
»Nein danke.« Mara biss die Zähne zusammen bei dem Gedanken, dass er vielleicht nur auf einen taktischen Vorteil wartete, bevor er seinen Sturmtrupplern befahl, das Feuer zu eröffnen. Zeit, ein kalkuliertes Risiko einzugehen. »Wenn ich es mir genau überlege, sollten Sie vielleicht mein Lichtschwert für mich halten. Hier – fangen Sie.«
Sie warf es ihm zu. Der junge Mann trat vor und fing es geschickt auf.
Er stieß keinen Triumphschrei aus, als er ihre einzige Verteidigungswaffe in der Hand hielt. Und was wichtiger war, keiner der Soldaten hob seinen BlasTech und begann, auf sie zu schießen.
Sie begann wieder zu atmen. Sie führten also wirklich nichts Böses im Schilde. Zumindest im Augenblick nicht. »In Ordnung«, rief sie. »Vorsicht.«
Sie schaute zu dem Steuerpaneel im Flur hinter ihnen und setzte die Macht ein, um einen der Knöpfe zu drücken.
Wieder begann der Raum, sich zu verändern. Mara schwang sich zu einer anderen Säule, als die ihre sich in die Decke zurückzog, dann stieß sie sich ab und landete an einem der herumschwingenden Wandpaneele. Eine kleine Pause, um ihr Gleichgewicht wiederzugewinnen, und dann sprang sie hinunter zum nächsten. Drei Paneele später landete sie auf dem Deck.
»Danke«, sagte sie und streckte ihre Hand aus, mit allen Sinnen wachsam nach einem Verrat in letzter Sekunde lauschend.
Aber er reichte ihr einfach nur das Lichtschwert und richtete weiterhin die Aufmerksamkeit auf den Raum selbst. »Beeindruckend«, stellte er fest, als der Raum begann, sich zu dem Muster zu verändern, das Mara eingegeben hatte. »Neue Dekorationen, wann immer einem danach zumute ist.«
»Es ist ein wenig funktioneller als das«, stellte Mara fest. Aus der Nähe sah er sogar noch jünger aus als von der Decke aus, nicht älter als Mitte zwanzig. Wie ein Junge, der Soldat spielt , dachte sie respektlos. »Hat Formbi es Ihnen nicht erklärt? Oder sind Sie nicht durch einen dieser Räume gekommen, als Sie hier eintrafen?«
»Wir haben noch nicht viel mit Formbi gesprochen«, sagte der junge Mann. »Und auch nicht mit den anderen Chiss. Seit wir an Bord gekommen sind, haben wir versucht, so unauffällig wie möglich zu bleiben.« Er lächelte angespannt. »Ich glaube nicht, dass General Drask über unsere Anwesenheit hier besonders begeistert ist.«
»General Drask ist offenbar nicht leicht zu begeistern«, sagte Mara. Dann ging sie an der Gruppe vorbei zu der kleinen Schalttafel und versetzte den Raum schnell wieder in seinen ursprünglichen Zustand. »Also gut«, sagte sie und drehte sich wieder nach ihnen um. »Werden Sie mir jetzt verraten, wer Sie sind? Oder muss ich raten?«
»Oh, tut mir leid.« Er nahm Haltung an. »Ich bin Commander Chak Fel, Krieger der Hand. Sie erinnern sich vielleicht an eine Begegnung mit meinem Vater vor ein paar Jahren.«
»Ich kann mich sehr gut daran erinnern.« Mara lächelte angespannt. »Ich bin sicher, dass General Baron Fel mich auch nicht vergessen hat.«
»Er spricht mit dem größten Respekt und mit Bewunderung von Ihnen«, versicherte Fel ihr. »Er hat mich gebeten, seine Grüße auszurichten und Ihnen zu sagen, er hoffe immer noch, dass Sie Ihre
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