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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Deck selbst veränderte sich am dramatischsten. Hier erwachten winzige Lichtquellen, die bisher unsichtbar gewesen waren, zum Leben, und ihr Licht bildete kunstvolle Farbmuster. Vor Maras staunenden Augen veränderten sich diese Muster und bewirkten einen Eindruck wie von Wasser, das von der Luke zum Torbogen floss.
    Eine Minute später war die Verwandlung vollständig. Mara betrachtete gegen ihren Willen beeindruckt diesen vollkommen neuen Raum und fragte sich, welcher Rang von Chiss-Würdenträgern wohl auf diese Weise begrüßt wurde.
    Sie versuchte zwei weitere Knöpfe. Jedes Mal, bemerkte sie, kehrte der Raum zunächst wieder zu seinem neutralen Zustand zurück, bevor er eine neue Konfiguration annahm.
    Leider wirkte sich keine der Veränderungen auf das Kabel aus, das sie sich ansehen wollte. Dieser Bereich der Decke blieb, wo er war, und das Kabel war damit weiterhin außer Reichweite.
    Was bedeutete, dass sie schlauer sein musste.
    Sie kehrte zurück zum ersten Knopf, den sie versucht hatte, studierte die Position der herumschwingenden Wandpaneele und sich absenkenden Säulen und zählte die Sekunden. Es würde so gerade eben möglich sein. Und in ihrer Philosophie war etwas, das so gerade eben möglich war, etwas, was man durchaus versuchen konnte.
    Sie brachte den Raum wieder in den neutralen Zustand und bereitete sich vor. Wenn eine einzelne Jedi sich umsieht, ist das nichts als Neugier , hatte sie Luke gesagt. Nun fragte sie sich, ob Formbi das wirklich so sehen würde, falls er sie erwischen sollte.
    Sie holte tief Luft, berührte den Knopf und rannte los.
    Sie erwischte das unterste Paneel, bevor es weiter als ein paar Grad aufgeschwungen war, sprang darauf und packte den oberen Rand mit den Fingerspitzen. Ihre erste Angst, dass das Paneel unter ihrem Gewicht abbrechen und sie aufs Deck zurückfallen würde, bestätigte sich nicht. Und sie ließ dem Ding auch nicht die Zeit, es sich anders zu überlegen, sondern zog sich schnell nach oben und stieß sich dann ab, um auf das nächste Paneel etwa einen Meter weiter rechts zu springen. Als sie dessen oberen Rand packte, hatte es sich etwa ein Viertel geöffnet. Sie zog sich erneut nach oben und stieß sich ab zum nächsten Paneel. Als ihr letztes Trittsteinpaneel kurz davor stand, sich zu schließen, war sie, wo sie sein musste. Sie stieß sich ein letztes Mal ab, sprang anderthalb Meter weit und schlang die Arme um die nächste Säule, die sich von der Decke senkte.
    Einen Augenblick hing sie einfach nur da, versuchte, zu Atem zu kommen, und verband sich mit der Macht, um neue Kraft in ihre Muskeln zu leiten. Die Struktur der Säule war rau genug, dass sie sich gut festhalten konnte, und ebenso wie die Wandpaneele schien auch sie Maras Gewicht problemlos zu tragen. Mara klammerte sich mit den Knien fest und begann, nach oben zu klettern.
    Es war nicht gerade einfach, aber der Gedanke daran, dass ein Chiss zufällig hereinkommen und sie wie einen übergroßen Mynock hier hängen sehen könnte, motivierte sie gewaltig. Auf halbem Weg nach oben gelangte eine weitere Säule in Reichweite, und nun kletterte sie zwischen den beiden hoch wie in einem Kamin, durch Rücken und Füßen gestützt. Schließlich erreichte sie das obere Ende und packte eins der flaggenähnlichen Deckenpaneele, die nun senkrecht herabhingen. Sie benutzte es als Drehpunkt, um sich zu einer weiteren von der Decke hängenden Säule zu schwingen.
    Und von dort konnte sie das bewusste Kabel gut genug sehen.
    Sie kniff die Augen zusammen und wünschte sich, sie hätte eine Lampe mitgebracht. Der Raum selbst war gut beleuchtet, aber das Ende, an dem man das Kabel wieder repariert hatte, lag unpraktischerweise im Schatten der Deckensäule, an der sie hing.
    Dennoch, eine Jedi ist nie ganz ohne Hilfsmittel. Sie schaute über die Schulter zu ihrer Taille, griff mit der Macht zu und löste das Lichtschwert vom Gürtel. Vorsichtig ließ sie es schweben, manövrierte es zu der Ecke mit dem Kabel und drehte den Griff um, sodass die Klinge sicher nach unten zeigen würde. Dann konzentrierte sie sich auf den Aktivierungsknopf und schaltete es ein.
    Das Zischen klang in diesem stillen Raum irgendwie lauter als sonst. Die Klinge spendete nicht besonders viel Licht, aber es genügte.
    Das Kabel war tatsächlich nicht durchgeschnitten worden, was sie als Erstes vermutet hatte. Andererseits war es mittels doppelter Verschraubung mit dem nächsten Stück verbunden, was es unwahrscheinlich scheinen ließ,

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