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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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das Kom in der Hand. »Ihres auch, General?«
    »Ja«, sagte Drask nachdenklich »Es war, als hätte …« Er hielt inne.
    »Als hätte?«, bohrte Mara nach.
    »Als hätte jemand ein … ich weiß nicht, wie das korrekte Wort in Ihrer Sprache lautet«, sagte der Chiss. »Es ist ein Signal, das sich über alle Teile des Kommunikationsspektrums erstreckt, um sich über eine Störung hinwegzusetzen.«
    »Eine Art Frequenzenstoß«, sagte Mara und nickte. »Wir nutzen diese Technik auch manchmal. Für gewöhnlich allerdings zwischen Fahrzeugen oder Schiffen – ich habe nie erlebt, dass es bei etwas so Kleinem wie einem Kom angewandt wurde.«
    »Funktioniert es bei Chiss-Komlinks?«, fragte Luke Drask.
    Der General zögerte. »Bei einigen von ihnen«, sagte er. »Nicht bei denen, mit denen unsere Gruppe ausgerüstet ist.«
    »Drücken wir es einmal anders aus«, sagte Mara. »Gibt es auch diese Art von Koms an Bord der Chaf Envoy ?«
    Drask wandte den Blick ab. »Ja«, gab er zu.
    Mara sah Luke an. »Na wunderbar«, sagte er. »Also ist jemand imstande, mit dem Schiff zu kommunizieren. Nur dass dieser Jemand nicht wir ist.«
    »Vielleicht waren es auch die Überlebenden, die sich miteinander unterhielten«, schlug Luke eine weniger Unheil verkündende Erklärung vor. »Vielleicht musste Pressor ein Signal zu einem anderen Dreadnaught schicken.«
    Mara schüttelte den Kopf. »Der Kom-Verkehr zwischen den Schiffen sollte über ein Leitungsnetz verlaufen.«
    »Es sei denn, einige der Leitungen sind ausgefallen.«
    »Mag sein«, sagte sie. Aber es war klar, dass sie das nicht glaubte.
    Leider ging es Luke trotz dem, was sie manchmal seine Landei-Naivität nannte, nicht anders.
    Jemand an Bord des Extragalaktischen Flugprojekts konnte sich trotz Pressors Störsender mit anderen verständigen. Die Frage war, wer?
    Und worum ging es bei dieser Kommunikation?
    Er warf Mara einen Blick zu, aber sie zuckte nur die Achseln. »Wir können im Augenblick nichts tun«, sagte sie. »Kommt, sehen wir mal, was es dort hinten gibt.«
     
    »Im Nachhinein sollten wir wohl nicht überrascht sein, Sie hier zu finden«, stellte Botschafter Jinzler fest, als Pressor die Gruppe wieder zur Turbolift-Kabine fünf führte. »Selbst unter den feindseligsten Bedingungen schienen Menschen immer eine Überlebensmöglichkeit zu finden.«
    »Ja«, sagte Pressor mit bewusst neutraler Stimme, als er den anderen bedeutete, die Kabine zu betreten. Die beiden Geroons, bemerkte er, zögerten, bevor sie hineingingen. Jinzler selbst ging ungerührt weiter. Der Mann war entweder sehr vertrauensvoll oder sehr dumm. »Obwohl jemand sich wahrhaftig angestrengt hat, unser Überleben zu verhindern«, fügte er hinzu.
    »In der Tat«, murmelte Jinzler, als er und Feesa sich in eine der hinteren Ecken der Kabine stellten. »Wie es dazu kam, gehört zu den Dingen, die wir zu erfahren hoffen.«
    »Vielleicht werden Sie dazu Gelegenheit erhalten«, sagte Pressor, holte seinen Schlüssel heraus und steckte ihn in die Droidenschnittstelle am Bedienungsfeld. »Leider wurden die meisten Aufzeichnungen bei dem Angriff vernichtet.« Er berührte einen Knopf, und die Barriere zwischen Kabine vier und fünf glitt auf.
    Die drei schwarz gekleideten Chiss reagierten wie Puppen, die an Drähten hingen, fuhren wie ein Mann herum, als eine der Wände ihres Gefängnisses verschwand, und ihre Hände zuckten zu den Waffen. Die beiden Geroons hingegen hoben die Arme und eilten auf ihre Freunde zu, als wären sie zwei Jahre getrennt gewesen und nicht nur fünf Minuten. Der ältere Chiss, der in Gelb und Grau gekleidet war, wandte sich einfach nur ruhig Pressor zu und nickte. »Guten Tag«, sagte er in Basic mit seltsamem Akzent, das aber gut zu verstehen war. »Ich bin Aristocra Chaf’orm’bintrano von der fünften herrschenden Familie und vertrete hier die Regierung der Chiss. Sie können mich als Aristocra Formbi ansprechen. Habe ich die Ehre, Hüter Pressor gegenüberzustehen?«
    »Die haben Sie«, sagte Pressor und erwiderte das Nicken. Er wollte seinen Besuchern zumindest demonstrieren, dass auch er kultiviert und höflich war. »Ich heiße Sie im Extragalaktischen Flugprojekt willkommen, Aristocra Formbi, und entschuldige mich dafür, dass ich Sie auf diese Weise begrüßen musste.«
    »Eine Entschuldigung ist nicht nötig«, versicherte der Aristocra ihm. Der Blick seiner glühend roten Augen zuckte zu der Chiss, die immer noch in Jinzlers Nähe stand, als wollte er sich

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