Die Verschollenen
schlang einen Arm schützend um die Schultern ihrer Tochter. »Zum einen gerät sie nicht leicht in Panik. Sie ist flink und klug, und sie kennt Vier besser als viele andere in der Kolonie. Besonders jetzt, da der größte Teil der Arbeit dort erledigt ist und beinahe niemand mehr nach oben geht.«
»Hat sie sich auch den Friedenshütern angeschlossen, während ich gerade abgelenkt war?«, erwiderte Uliar und warf einen raschen Blick in ihre Richtung. Er hatte seine Falle für Pressor aufgestellt und war eindeutig nicht froh darüber, dass Rosemari hineingesprungen war und sie entschärfte. »Und da Sie sich gerade auf die Geschäftsordnung berufen haben, Hüter, ich glaube, dort ist auch ausdrücklich festgehalten, dass Sie und Ihre Friedenshüter diejenigen sind, die zwischen der Kolonie und potenziellen Gefahren stehen sollten.«
»Er sagte doch gerade, dass er jemanden brauchte, um sie zu ködern«, erklärte Rosemari, und nun schien sie ebenso verärgert zu sein wie der Direktor. Sie deutete auf die drei Friedenshüter, die unbehaglich am Rand der Debatte standen. »Glauben Sie, sie wären einfach hinter Trilli, Oliet oder Ronson in einen als Flur getarnten Turbolift spaziert?«
Dann richtete sie den Finger direkt auf Uliars Brust. »Oder hätte er jemand anderen bitten sollen? Vielleicht eine Ihrer Enkelinnen?«
»Ein Köder hätte unnötig sein sollen!«, beharrte Uliar. »Hüter Pressor hat uns wieder und wieder versichert, dass Vier dank der diversen Fallen und der Überwachung durch Droiden vollkommen sicher ist.«
»Oh, Sie wollen also, dass jemand den Sprengstoff zündet und Vier vollkommen zerstört?«, fragte Rosemari verächtlich. »Nach all der Zeit und der Anstrengung, die mein Vater und andere aufgewendet haben, um das Schiff wieder zusammenzuflicken?«
Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe von ein Meter achtundfünfzig auf. »Oder meinten Sie es nicht ernst, als Sie sagten, Sie würden uns irgendwann hier wegbringen?«, fragte sie barsch. »Fühlen Sie sich in Ihrem privaten kleinen Königreich so wohl, dass Sie uns alle hierbehalten wollen?«
»Schweigen Sie, Frau«, knurrte Tarkosa, und seine Augen glitzerten Unheil verkündend unter seinen buschigen Brauen. »Sie haben keine Ahnung, wovon Sie reden.«
»Ja, schweigen Sie«, wiederholte Uliar barsch. »Ich habe Sie nicht hierher gebracht, damit Sie Ausreden für Ihren Bruder finden.«
»Dann kennen Sie sie anscheinend nicht besonders gut«, sagte Pressor. Ein kleiner Teil von ihm hatte begonnen, die Szene zu genießen. »Inzwischen warten unsere Gäste.«
Uliar kniff die Lippen zusammen, als sein Blick über Pressors Schulter zuckte. »Also gut«, sagte er widerstrebend. »Stellen Sie uns vor.«
»Selbstverständlich«, sagte Pressor, drehte sich halb um und bedeutete den anderen, näher zu kommen. Er wusste, dass Uliar nicht aufgegeben hatte. Er hatte die Sondierung zu diesem Zeitpunkt einfach nur abgebrochen.
Aber er würde wieder darauf zurückkommen. Er würde ganz bestimmt wieder darauf zurückkommen.
Jinzler, an der Spitze der Gruppe, trat an Pressors Seite und blieb erwartungsvoll stehen. »Darf ich den Vertreter der Neuen Republik vorstellen«, sagte Pressor und beobachtete Uliars Miene genau. »Botschafter Dean Jinzler.«
Der Direktor war gut, das musste man ihm lassen. Es gab kaum ein Zucken um seine Augenwinkel, als der Name fiel. »Botschafter«, sagte er freundlich. »Ich bin Chas Uliar, der derzeitige Direktor der Kolonie. Das hier sind die Räte Tarkosa und Keely, zwei der ursprünglichen Überlebenden der Verwüstung.«
»Es ist mir eine Ehre, Direktor«, sagte Jinzler und verbeugte sich aus der Taille, wie ein Diplomat aus einem alten Holodrama. »Wir sind sehr erfreut, Sie am Leben zu finden.«
»Ja«, sagte Uliar ein wenig zu trocken. »Da bin ich ganz sicher.«
»Das hier ist Aristocra Formbi von der Regierung der Chiss«, fuhr Pressor fort, »und der Erste Verwalter Bearsh von den Letzten Geroons, zusammen mit ihren Assistenten.«
»Eine gemischte Gruppe«, stellte Uliar fest und nickte Formbi und Bearsh zu. »Ich höre, Sie haben auch zwei Jedi mitgebracht.«
»Ja«, sagte Jinzler. »Hüter Pressor informierte uns, dass sie immer noch festgehalten werden, zusammen mit den anderen.«
»Andere?«, fragte Uliar und warf Pressor einen fragenden Blick zu.
»Fünf andere in einer getrennten Kabine«, bestätigte Pressor. »Vertreter einer Regierung, die sich das Imperium der Hand nennt.«
»Imperium der
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