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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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überzeugen, dass es ihr gut ging. »Ihre Vorsicht ist vollkommen verständlich.«
    »Hüter Pressor wird uns zu seinen Leuten bringen«, meldete sich Jinzler zu Wort. »Danach, nehme ich an, können wir über die Möglichkeit Ihrer Rückkehr in die Neue Republik sprechen.«
    Der Aristocra zog die Brauen hoch. »Die Möglichkeit?«
    »Genau«, sagte Pressor. »Ich bin ganz und gar nicht sicher, ob wir uns entscheiden, in die Republik zurückzukehren. Oder überhaupt irgendwohin zu gehen.« Er veränderte etwas an dem Schlüssel.
    »Haben Sie ihm nicht gesagt, wo sie sind?«, fragte Formbi mit einem Blick zu Jinzler.
    Pressor hielt inne, den Finger am Aktivierungsknopf. »Wie meinen Sie das, wo wir sind?«, fragte er.
    »Ich fürchte, unser Gespräch hat diesen Punkt noch nicht erreicht«, gab Jinzler zu.
    Pressor sah Formbi an und spürte, wie sich ein Knoten in seinem Magen bildete. »Warum verraten Sie es mir nicht jetzt?«
    Formbis Mund zuckte. »Sie befinden sich tief in einer Hochsicherheits-Verteidigungsstellung der Chiss«, sagte er. »Ohne besondere Autorisierung hierher zu reisen ist verboten. Jetzt, da wir von Ihnen wissen, werden wir Ihnen leider nicht erlauben können zu bleiben.«
    Der Knoten in Pressors Magen wurde fester. »Aha«, sagte er und brachte seine Stimme wieder in den neutralen Modus. »Und wenn wir uns weigern zu gehen?«
    »Ich hoffe, dass Sie das nicht tun«, sagte Formbi mit ähnlich neutraler Stimme. »Wir werden Ihnen selbstverständlich alle Hilfe geben, die Sie brauchen, um Ihre Leute an jedes Ziel Ihrer Wahl zu bringen. Das ist kaum genug Wiedergutmachung für das, was Sie erlitten haben.«
    »Aha«, sagte Pressor abermals. »Nun, das können Sie Direktor Uliar und dem geschäftsführenden Rat vorlegen. Sie werden diejenigen sein, die die letzte Entscheidung treffen.«
    Jinzler legte den Kopf schief. »Wer ist Direktor Uliar?«
    »Er ist der Leiter der Kolonie«, sagte Pressor und drückte den Aktivierungsknopf. Hinter ihm glitt die Tür zur Nische zu, und die Doppelkabine begann abzusteigen.
    »Aha«, sagte Formbi. »Es tut mir leid – ich nahm an, dass Sie das wären.«
    »Ich bin der Hüter«, sagte Pressor. »Meine Friedenshüter und ich erhalten die Ordnung in der Kolonie aufrecht. Direktor Uliar und der geschäftsführende Rat fällen alle politischen Entscheidungen.«
    »Klingt eher nach einer Firma«, stellte Jinzler fest.
    »Und warum auch nicht?«, erwiderte Pressor. »Unternehmen funktionieren erheblich besser als das politische Durcheinander, das wir hinter uns gelassen haben.«
    »Ja, selbstverständlich«, sagte Jinzler eilig.
    »Wie viele von Ihnen gibt es?«, fragte Formbi.
    Pressor wandte sich von ihnen ab. »Ich denke, ich sollte es Direktor Uliar überlassen, alle weiteren Fragen zu beantworten.«
    Stille breitete sich in der Kabine aus, wenn man einmal von dem entfernten Knarren und Rattern der Turboliftanlage und dem melodischen Murmeln der vier Geroons absah, die sich in einer hinteren Ecke zusammendrängten. Vermutlich versicherten sie sich gegenseitig immer noch, dass es ihnen gut ging, dachte Pressor und betrachtete die toten Tiere, die sie um ihre Schultern trugen, mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination.
    Mit einem lauten Quietschen und einem Stoß kam die Doppelkabine zum Stehen und riss Pressor aus seinen Gedanken. »Hier entlang«, sagte er und berührte den Knopf am Schlüssel, der die Tür öffnete. »Wir werden Direktor Uliar suchen gehen.« Er verließ die Kabine …
    Und blieb abrupt stehen. An der hinteren Wand des Vorraums standen, wie sie es vorher verabredet hatten, drei seiner Friedenshüter bereit, deren Gesichtsausdruck von misstrauisch über feindselig bis zu schlicht nervös reichte.
    Neben ihnen warteten Direktor Uliar und die beiden Überlebenden-Mitglieder des geschäftsführenden Rats. Und neben Uliar stand Ausbilderin Rosemari Tabory, Pressors Schwester und Evlyns Mutter, deren rotbraunes Haar im Licht des Flurs glitzerte.
    Und das hatte Pressor ganz bestimmt nicht so vorgesehen. »Direktor Uliar«, sagte er zum Gruß, als er auf die Gruppe zuging und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »Rat Tarkosa, Rat Keely«, fügte er hinzu und nickte den beiden alten Männern zu. »Was bringt Sie hierher?«
    »Tun Sie nicht so unschuldig, Hüter«, riet Uliar, und die Altersfalten um seine Augen wurden tiefer, als er die Gruppe betrachtete, die aus der Kabine kam. »Es steht Ihnen nicht. Das sind also unsere Besucher?«
    »Einige

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