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Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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als ob die Erdleute nicht sehr verschieden von uns hier auf dem Mars sind. Aber was ist mit dem Parlament? Warum muß es auf das Spiel von Hilder eingehen?«
    Digby lächelte verbittert. »Es ist nicht angenehm, Politik zu erklären. Hilder hat diesen Antrag gestellt, einen Ausschuß zu berufen, der die Verschwendung auf Raumflügen untersuchen soll. Ungefähr dreiviertel oder mehr der Abgeordneten waren gegen eine solche Untersuchung, weil das ein unerträgliches und sinnloses Anwachsen der Bürokratie bedeuten würde – was es ja auch ist. Aber wie kann der Gesetzgeber gegen die bloße Untersuchung von Verschwendung sein? Das würde so aussehen, als müsse er etwas befürchten oder verbergen. Das würde so aussehen, als profitiere er selbst etwas bei der Verschwendung. Hilder scheut sich überhaupt nicht, solche Anschuldigungen vorzubringen, und ob wahr oder falsch, für die Wähler wäre das bei der nächsten Wahl eine wichtige Sache. Der Antrag wurde angenommen.
    Und dann tauchte die Frage auf, wer dem Ausschuß angehören soll. Die, die gegen Hilder waren, drückten sich vor einer Teilnahme, weil sie dann ständig Entscheidungen hätten treffen müssen, die ihnen peinlich sind. Wenn man sich im Hintergrund hält, ist man nicht mehr die Zielscheibe Hilders. Was zur Folge hat, daß ich das einzige Mitglied des Ausschusses bin, das offen gegen Hilder ist, und das kann mich meine Wiederwahl kosten.«
    Sankov sagte: »Das würde mir leid tun, Herr Abgeordneter. Es sieht so aus, als habe der Mars nicht so viele Freunde, wie wir dachten. Wir würden nicht gerne einen verlieren. Aber wenn Hilder gewinnen sollte, worauf hat er es eigentlich abgesehen?«
    »Ich denke«, sagte Digby, »das ist ziemlich deutlich. Er möchte der nächste Weltkoordinator sein.«
    »Glauben Sie, er schafft's?«
    »Wenn nichts passiert, was ihn aufhalten könnte, dann schon.«
    »Und was dann? Wird er dann seinen Feldzug gegen die Verschwender aufgeben?«
    »Kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht, ob er schon Pläne für die Zeit als Koordinator hat. Aber wenn Sie hören wollen, was ich vermute, so kann er die Kampagne gar nicht aufgeben, ohne seine Beliebtheit einzubüßen. Die Sache ist außer Kontrolle geraten.«
    Sankov kratzte sich am Hals. »Na schön. In dem Fall muß ich Sie um Ihren Rat bitten. Was können wir Marsleute machen? Sie kennen die Erde. Sie kennen die Lage. Wir nicht. Sagen Sie uns, was wir tun sollen.«
    Digby stand auf und trat ans Fenster. Er blickte auf die niedrigen Kuppeln der anderen Gebäude hinaus. Dazwischen die rote, felsige, völlig einsame Ebene. Ein purpurner Himmel und eine eingeschrumpfte Sonne.
    Ohne sich umzudrehen, sagte er: »Gefällt es euch auf dem Mars wirklich?«
    Sankov lächelte. »Die meisten von uns kennen keine andere Welt, Herr Abgeordneter. Ich glaube, die Erde würde ihnen seltsam und ungemütlich vorkommen.«
    »Aber würden sich die Marsmenschen nicht an sie gewöhnen? Würden Ihre Leute nicht Gefallen daran finden, die Luft unter dem offenen Himmel zu atmen? Sie haben einmal auf der Erde gelebt. Sie erinnern sich, wie das war.«
    »Ich erinnere mich ein wenig. Es ist trotzdem nicht leicht zu erklären. Die Erde ist einfach da. Sie paßt für die Leute, und die Leute passen zu ihr. Die Leute nehmen die Erde, wie sie ist. Der Mars ist anders. Er ist irgendwie unfertig. Die Leute müssen aus ihm etwas machen. Sie müssen sich eine Welt bauen, können sie nicht nehmen, wie sie ist. Viel ist noch nicht auf dem Mars, aber wir bauen weiter, und wenn wir fertig sind, werden wir haben, was uns gefällt. Es ist irgendwie ein großartiges Gefühl, zu wissen, man baut eine Welt. Die Erde wäre danach gar nicht sehr aufregend.«
    Der Abgeordnete sagte: »Der gewöhnliche Marsmensch ist gewiß nicht so philosophisch veranlagt, daß er es zufrieden ist, im Namen der Zukunft, die noch Hunderte von Generationen entfernt ist, ein so furchtbar hartes Leben zu führen.«
    »Nein, so ist das auch nicht.« Sankov legte das rechte Fußgelenk auf das linke Knie und wippte damit, während er sprach. »Wie ich schon sagte, sind die Marsmenschen nicht sehr von den Leuten auf der Erde verschieden, was bedeutet, daß sie irgendwie Menschen sind, und die Menschen kümmern sich nicht viel um Philosophie. Auf jeden Fall hat es etwas für sich, in einer wachsenden Welt zu leben.
    Als ich auf den Mars kam, pflegte mein Vater mir Briefe zu schicken. Er war Buchhalter, und irgendwie blieb er Buchhalter. Als er starb, sah die

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