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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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süße Verzückung.
    Sie schloss die Augen und schmiegte ihr Gesicht an seine Brust. »Mein Fürst, mein Liebster.«
    »Ich liebe dich, Isana«, antwortete er.
    Es war die Wahrheit, wie sie tief in ihrem Herzen fühlte. Es war wie ein Fluss, der endlos durch sie beide strömte. »Ich liebe dich auch«, flüsterte sie und schauderte vor Entzücken. »Das ist … es ist ein Traum. Ich habe solche Angst, die Augen aufzuschlagen, weil alles verschwunden sein könnte und ich allein in meinem Bett liege.«
    »Ich könnte es nicht ertragen, wenn dies nicht die Wirklichkeit wäre«, murmelte Septimus ihr ins Haar. »Am besten schläfst du einfach weiter.«
     
    Isana öffnete die Augen und fand sich in einem fremden Schlafzimmer wieder.
    Nicht im Mondschein.
    Nicht jung.
    Nicht verliebt.

    Nicht bei ihm.
    Septimus.
    Sie hatte diesen Traum schon oft gehabt - eine Erinnerung, die wirklich und vollständig erhalten war wie eine Blume, die in einem Block Eis eingefroren ist. Der Traum wirkte so echt, deshalb erlebte sie ihn niemals wie einen solchen.
    Es schmerzte, danach aufzuwachen, wie schon so oft zuvor. Langsam durchbohrte sie der Schmerz und verhöhnte sie mit der Vorstellung von dem, was hätte werden können und doch niemals sein würde. Es war eine Qual, eine Folter - und dennoch, ihn wiederzusehen war allen Schmerz tausendfach wert.
    Sie weinte nicht. Die Tränen hatte sie längst hinter sich gelassen. Sie wusste, vor dem Morgen wären die Erinnerungen verblasst und zu bleichen Gespenstern geworden. Dennoch hielt sie diese Bilder so lange fest, wie sie nur konnte.
    Die Tür öffnete sich, und Isana sah auf. Ihr Bruder lehnte am Türrahmen. Bernard trat ein, kam zu ihrem Bett und lächelte warm.
    Sie versuchte, das Lächeln zu erwidern. »Bernard«, sagte sie müde. »Es wäre schön, wenn irgendwann mal ein paar Wochen vergehen, ohne dass ich in einer grausigen Situation ohnmächtig werden muss.«
    Ihr Bruder beugte sich zu ihr hinunter und umarmte sie. »Es wird alles wieder gut«, versprach er. »Fürst Cereus sagt, es hängt lediglich mit deinen starken Wasserkräften zusammen, die nicht von ausreichend Metallkräften ergänzt werden, um dein Einfühlungsvermögen erträglich zu machen.«
    »Fürst Cereus«, sagte Isana. »Ich bin also in seinem Haus?«
    »Ja«, antwortete ihr Bruder. »In einem seiner Gästezimmer. Cereus hat den Cives, die hier in der Stadt gefangen sitzen, die Gastfreundschaft seiner Zitadelle angeboten.«
    Isana zog die Augenbrauen hoch. »Gefangen? Bernard, was ist los?«
    »Krieg«, antwortete er knapp. »Fürst Kalarus marschiert mit
seinen Truppen auf Ceres zu. In Kürze werden wir belagert werden.«
    »Dieser Narr.« Isana schüttelte den Kopf. »Habe ich recht verstanden: Es ist keine Zeit mehr, um von hier zu verschwinden?«
    »Jedenfalls wäre es gefährlich«, sagte Bernard. »Du warst das Ziel eines seiner Attentäter, die das Gasthaus überfallen haben. In der Stadt sind im Verborgenen Kalares Handlanger unterwegs, und die Vorhut seiner Truppen ist nicht mehr weit von der Mauer entfernt. Am sichersten wird es hier für dich sein. Giraldi bleibt bei dir, und Faede ebenso.«
    Isana setzte sich abrupt auf. »Faede? Er ist hier in Ceres?«
    Bernard zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Er steht auf dem Gang. Und ist bewaffnet. Und ich habe noch nie jemanden so kämpfen sehen wie ihn.« Bernard schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn immer für einen unehrenhaft entlassenen Legionare gehalten.«
    »Warum ist er hier?«, wollte Isana wissen. »Warum ist er nicht bei Tavi?«
    Bernard blinzelte sie milde an. »Tavi? Ich weiß, Gaius hat Faede in die Hauptstadt geholt, damit er als Sklave in der Akademie arbeiten kann …« Seine Stirn zeigte plötzlich Falten. »’Sana? Du bist so aufgeregt …«
    Isana zwang sich, die in ihr aufsteigende Panik zu unterdrücken und eine ruhige Miene zu bewahren. »Tut mir leid … ich bin nur so … Mir geht es schon wieder gut, Bernard.«
    »Sicher?«, fragte Bernard. »’Sana, ich … also, als du mir gesagt hast, ich sollte Faede kaufen, habe ich es getan. Ich habe dich nie nach dem Grund gefragt. Bestimmt hattest du einen sehr guten dafür, aber …« Es folgte ein Moment lastenden Schweigens, ehe Bernard fragte: »Gibt es da etwas, das du mir verraten solltest?«
    Isana wagte es nicht, ihrem Bruder in die Augen zu sehen. »Noch nicht.«

    Bernard runzelte die Stirn.
    Bevor er die nächste Frage stellen konnte, deutete sie mit dem Kopf auf Bernards

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